| Zardoz 12.08.2004, 21:10 |
Wie es weitergeht, ist bekannt. |
-->... Vier Monate nach Erhalt dieser Denkschrift wird Ende März 1930 Heinrich Brüning von der katholischen Zentrumspartei Reichskanzler und beginnt, mit Hilfe von Notverordnungen den Forderungskatalog des Reichsverbands der Deutschen Industrie (RDI) Punkt für Punkt abzuarbeiten. Als erstes wird der Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung auf 4,5 Prozent angehoben und eine Zwangsgebühr für Krankenscheine sowie eine Beteiligung an den Arzneimittelkosten eingeführt. Dann wird die"Krisenfürsorgeunterstützung" (Arbeitslosenhilfe) gesenkt und ihre Bezugsdauer verkürzt. Und nachdem der RDI abermals niedrigere Lohnkosten angemahnt hat - als"wichtigste Voraussetzung... der Wiedereinführung der Arbeitslosen in die Produktion" -, senkt die Reichsregierung per staatlich erzwungenem Schiedsspruch die Löhne in der Berliner Metallindustrie um insgesamt acht Prozent. Im Dezember 1930 werden die Gehälter und Pensionen der Beamten um sechs Prozent gekürzt, Grund- und Gewerbesteuern werden gesenkt, die Bier- und Tabaksteuer erhöht. Die Zahl der Arbeitslosen steigt auf vier Millionen. |
| Aiwass7 12.08.2004, 21:17 @ Zardoz |
Re: Wie es weitergeht, ist bekannt. |
-->>... Vier Monate nach Erhalt dieser Denkschrift wird Ende März 1930 Heinrich Brüning von der katholischen Zentrumspartei Reichskanzler und beginnt, mit Hilfe von Notverordnungen den Forderungskatalog des Reichsverbands der Deutschen Industrie (RDI) Punkt für Punkt abzuarbeiten. Als erstes wird der Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung auf 4,5 Prozent angehoben und eine Zwangsgebühr für Krankenscheine sowie eine Beteiligung an den Arzneimittelkosten eingeführt. Dann wird die"Krisenfürsorgeunterstützung" (Arbeitslosenhilfe) gesenkt und ihre Bezugsdauer verkürzt. Und nachdem der RDI abermals niedrigere Lohnkosten angemahnt hat - als"wichtigste Voraussetzung... der Wiedereinführung der Arbeitslosen in die Produktion" -, senkt die Reichsregierung per staatlich erzwungenem Schiedsspruch die Löhne in der Berliner Metallindustrie um insgesamt acht Prozent. Im Dezember 1930 werden die Gehälter und Pensionen der Beamten um sechs Prozent gekürzt, Grund- und Gewerbesteuern werden gesenkt, die Bier- und Tabaksteuer erhöht. Die Zahl der Arbeitslosen steigt auf vier Millionen. |
| Zardoz 12.08.2004, 21:32 @ Aiwass7 |
Re: Bestimmt hatte 'Notverordnung' damals... |
-->>der Mann nannte seine Anktion"Notverordnung" aber unser Brioni-Kanzler nennt es"REFORM"...*gggg* |
| EM-financial 12.08.2004, 22:23 @ Zardoz |
Die Probleme sind tiefgreifender, als sie den Lohnsenkungen zuzuschreiben |
-->Typisch Jusos ;-) sicher in der Analyse des Sachverhaltes (wir haben Probleme und sitzen tief in der Sch....) richtig, aber nicht in der Ursachenforschung. |
| Zardoz 13.08.2004, 00:23 @ EM-financial |
Re: Da gehe ich sogar noch weiter... |
-->... und bin z. Zt. eher geneigt dottores Debitismus mit all seinen unausweichlichen Folgen zuzustimmen. |
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