-->Hi Baldur,
>Sind die sich nicht im klaren, WER ihnen die Bezüge letztlich verdienen muß?
Das ist ihnen nicht klar. Die sitzen auf einem derart hohen Ross, dass sie dessen Hufe schon längst nicht mehr sehen.
>Geben die absichtlich Gas, damit es schneller vorbei ist?
>Es ist doch völlig trivial, eine Spedition nach Holland, Liechtenstein oder Polen auszulagern. am besten Sitz im FL mit Betriebsstätte in Polen.
>Nichts, absolut gar nichts spricht heute gegen eine solche existenzsichernde Maßnahme.
Der Mann geht nach Polen, prüft aber noch ein Angebot einer ostdeutschen Gemeinde, deren Verwaltung ihm versichert hat, sich ein Dreck um die neue"Auslegung" des BAG zu kümmern. Die sind froh, überhaupt mal so etwas wie einen Unternehmer in ihrem Städtchen zu haben. Ein Beitrag zum Thema der sich langsam auflösenden öffentlich-rechtlichen Strukturen.
>Neulich war eine Reportage im Fernsehen, ein Grünling hat am Rastplatz einen Fernfahrer abgekanzelt, der nur 7,5 Stunden Ruhepause eingehalten hatte, statt 8.
>Da er nach dem Abstellen sich auch waschen und entkleiden müßte, und umgekehrt am Morgen, hätte er ja maximal 5 oder 6 Stunden geschlafen, das sei zu wenig. Er könnte ja sonst einnicken.
>Daß er vielleicht trotz 9 Stunden Ruhepause nicht hat schlafen können, oder daß bei der halben Stunde mehr auch nur 5,5 Stunden Schlaf dringewesen wären, wollte dem scheinbar nicht in den Sinn.
>der hat die halbe Stunde als Riesenverbrechen aufgebauscht.
>Voll im Ernst: wer spinnt in diesem komischen Lammde? Das ist doch alles nicht mehr normal............
Normal ist es nicht, aber der Hinweis sei gestattet, dass gerade die Lkw-Unternehmer und -Fahrer schon des öfteren eine gewichtige Rolle gespielt haben. Mit einem größeren Streik (Wettbewerb hin oder her) bringen sie jedes Regierungssystem zum Einsturz. Das musste auch der Maestro Allende in Chile leidvoll erfahren. R.I.P.
>Die sollen nur immer so schön weitermachen und den Bürger drangsalieren. Wer durch persönliche Umstände nichts mehr zu verlieren hat, wird mal ausrasten und Amok laufen. Und das könnte die Initialzündung sein für etwas mehr, was sich entlädt, nachdem es sich Jahrzehnte aufgestaut hat.
Ich teile, wenn auch widerwillig, diese Ansicht. Die Lunte nähert sich doch rasch dem Pulverfass. Vermutlich beginnt es mit einem"symbolischen Akt", vielleicht vergleichbar mit dem Sturm auf die"Bastille", die nicht etwa das Bollwerk der Macht des französischen Königs war, sondern eine abgehalfterte Uralt-Stadt-Festung, in der ein paar gekrachte Existenzen (Schuldner, lettre-de-cachet-Existenzen) einsaßen. Es kann aber auch sein, dass sich der Sturm wieder legt, bevor er losgebrochen ist.
Eben hat mich ein alter Freund aus Salzburg angerufen: Er selbst und seine Bekannten (gehobener Mittelstand) seien völlig ratlos und unschlüssig in ihren Entscheidungen. Er sprach in etwa so, wie Toby's Kunden. Schaut nach einem Mix aus Fatalismus, Attentismus und Marasmus aus.
>Nur, jeder, der was zu verlieren hat, wird dies nicht aufs Spiel setzen, das bricht nur los, wenn es eine ausreichende Anzahl von Hoffnungslosen gibt, die der Staat in welcher Form auch immer zu dem gemacht hat, was sie heute sind. Bzw. dann halt.
Falls"etwas" passiert, ist die Frage nach der"kritischen Masse" zu stellen, welche das"Etwas" auslösen könnte. Durch Hartz IV ist die nicht kleiner geworden.
Beste Grüße zurück!
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