-->... was jemand dazu kommentiert hat:
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18. August 2004 22:23
Re: _Keine_ Informationsübertragung! (war: Re: Mal Frage an die Experten...)
hubid
Peter Niemayer schrieb am 18. August 2004 20:14 > Grob skizziert: Ich habe zwei"verschränkte" Photonen, eines an Ort > A, eines an Ort B. Ich zwinge das Photon an Ort A, eine Eigenschaft > von sich preiszugeben (ich"messe"), und in just jenem Moment liegt > damit auch die entsprechende Eigenschaft des verschränkten Photons an > Ort B fest.
> > Dadurch wurde keine Information übertragen, denn ich konnte die > Eigenschaft des Photons an Ort A ja nicht einfach selbst bestimmen,
Mit anderen Worten: Ich habe einen Kübel Farbe. Ich weiss nicht,
welche Farbe das ist, aber ich habe einen Kübel Farbe. In einer
Dunkelkammer fülle ich nun diesen Kübel Farbe je zur Hälfte in zwei
kleinere Kübel Farbe. Einen Kübel platziere ich am linken Donau-Ufer,
den anderen am rechten Donau-Ufer. Nun öffne ich den Kübel am linken
Donau-Ufer und stelle fest, dass die Farbe darin blau ist. Ohne
Zeitverzug nimmt der mit dem ersten Kübel"verschränkte" Kübel auch
die Farbe blau an. Eine zweite Person auf der anderen Donauseite
öffnet nun ihren Kübel und stellt - oh wunder - fest, dass die Farbe
darin auch blau ist. Nun übermittelt die erste Person an die zweite
Person eine verschlüsselte Nachricht nach dem Motto"wenn Deine Farbe
grün ist, dann ist meine Nachricht '1', sonst '0'". Die zweite Person
sieht in den Kübel, stellt fest, dass die Farbe blau ist und hat so
die geheime Nachricht"0" entschlüsselt.
Dafür kriegt man dann einen Heise-Ticker-Eintrag. Wozu man das ganze
kompliziert mit Quanten machen muss statt einfach Farbkübel zu nehmen
ist mir schleierhaft. Früher wurde in solchen Fällen ganz einfach mit
Code-Büchern gearbeitet.
Liegt das jetzt daran, dass Deine Erklärung des Vorgangs zu simpel
ist? Das Problem an Deiner Erklärung ist, dass der Zeitpunkt des
Festlegens des Zustands völlig irrelevant ist - Du kannst nicht
sagen, ob die beiden Quanten
a) einfach permanent den gleichen Zustand haben
b) einfach synchron ohne jegliche Verbindung Zustände wechseln
und deshalb implizit immer den gleichen Zustand haben
c) der Zustand tatsächlich erst beim Messen festgelegt wird
a) und b) lässt sich jederzeit problemlos - aber natürlich deutlich
weniger prestigeträchtig - ohne irgendwelchen Quantenfirlefanz
erreichen, c) mag zwar nach den aktuellen physikalischen Modellen
zutreffen, ist aber nach Deiner Erklärung oben irrelevant, da das
Verfahren mit a) oder b) genauso gut funktioniert.
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