-->Kritik des Bundes der Energieverbraucher
Gaspreis-Erhöhungen sind unberechtigt
Viele Gasversorger erhöhen derzeit ihre Preise. Das sei angesichts sinkender Importpreise für Erdgas maßlos und völlig unbegründet, kritisierte der Bund der Energieverbraucher in Rheinbreitbach.
Verbandschef Aribert Peters verwies auf die Statistik des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Danach liegen die Preise, zu denen das Erdgas aus dem Ausland bezogen wird, seit Jahresbeginn deutlich unter denen des Vorjahres. Zwischen Februar und Mai lagen sie zwischen 10,6 und 13,3 Prozent niedriger, im Juni waren es immerhin noch 6,4 Prozent.
"Unangemessene Erhöhung"
Peters zufolge wird Erdgas in Deutschland von 700 regionalen Gasversorgern an die Haushalte verkauft. Die Versoger beziehen das Gas wiederum von Energiekonzernen. Der vom größten deutschen Gasimporteur E.ON Ruhrgas angekündigte Preisanstieg um sechs Prozent erhöhe zwar den Einkaufspreis der Versorger. Doch am gesamten Verkaufspreis mache der Gasbezug aber nur etwa ein Drittel aus, so Peters. Eine sechsprozentige Erhöhung der Einkaufspreise könne daher höchstens eine zweiprozentige Steigerung der Gastarife begründen. Die meisten Versorger erhöhten ihre Preise aber um etwa zehn Prozent.
"Verbraucher für dumm verkauft"
Mit dem Verweis auf die Bindung der Gaspreise an den stark gestiegenen Ã-lpreis würden die Versorger Verbraucher und die Ã-ffentlichkeit"für dumm verkauft", kritisierte Peters."Der unverschämte Griff in die Tasche der Verbraucher ist deshalb so ärgerlich, weil die Gasversorger schon bisher über alle Maßen gut am Gasverkauf verdienen".
Hintergrund der Preisbindung: Mit Beginn der Erdgasförderung in den 60er Jahren gründeten die Mineralöl-Konzerne die Ruhrgas AG. Da sie jedoch vermeiden wollten, dass die neue Art der Wärmegewinnung eine Konkurrenz für Ã-l wird, wurde vereinbart, den Erdgaspreis an den Preis für leichtes Heizöl zu koppeln. Mit einer Verzögerung von sechs Monaten wird seither der Preis für Erdgas dem für Heizöl angepasst
Quelle WDR
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