-->Und alle Erfahrung gibt ihnen damit recht.
>Haben die auch übersehen, daß unverarbeitete Nahrungsmittel in den Jahren 2001 und 2002 um knapp 9 % gestiegen sind (so zumindest deren Grafik)...
Das haben sie natürlich nicht übersehen, der Jahresausweis, also die Zerlegung in handliche Jahresraten ist einer der manipulativen Tricks, mit denen Preisstabilität vorgegaukelt wird, weil erstens die einzelne Rate von 1 bis 2 Prouzent dem Empfänger die Bewertung"niedrig" suggeriert und zweitens selbst schlimmste Preissteigerungen durch den Basiseffekt nach einem Jahr aus den propagierten Zahlen herausfallen. Wer macht sich denn schon die Mühe eine 5- oder 10-jährige Geldentwertung aus den Statistischen Heften herauszuholen?! (Im vergleich dazu wird beim DAX ja gerne von der tollen 10-Jahres-Performance geschwärmt - interessengeleitete Statistik auch dort) Ein wesentlich sinnvolleres Maß für die Geldwertstabilität wäre die kumulierte Entwicklung seit Einführung einer Währung (ähnlich der Schuldenuhr:"Ihre DM ist heute noch 12 Pfennige wert").
Dass dann bei der Veröffentlichung Preissteigerungen grundsätzlich relativiert oder wegerklärt werden, dass Raten ohne diese Steigerungen (ex Ã-l, ex Nahrung, ex am Leben bleiben,...) berechnet werden, um die ach so niedrige"Kernrate" auszuweisen, oder der Blick gezielt auf Bereiche monatlicher Preisstabilität gelenkt wird, hat ebenfalls wenig mit Aufklärung und viel mit Verschleierung zu tun. Daneben gibt es noch zahlreiche andere Methoden, die Preissteigerung systematisch nach unten zu drücken, die hier ja auch schon ausgiebigst diskutiert wurden (Zusammensetzung der Warenkörbe, vollkommen subjektive und ergo willkürliche Berücksichtigung von Qualitätsverbesserungen, etc.).
Solange unter dem Titel"Versicherungen" im Warenkorb nicht die qualitätsbereinigten Sozialversicherungsbeiträge enthalten sind, ist der ganze Preisindex ohnehin nur eine vollkommen wertlose statistische Selbstbefriedigung und hat mit der Lebenswirklichkeit eines privaten Haushalts Nullkommanichts zu tun - er ist Propagandainstrument, um Zielerreichung vorzugaukeln, wo sie nicht gegeben ist.
Dass das alles nicht von ungefähr kommt, dürfte wohl auch jedem klar sein, denn der Hauptprofiteur der Inflation ist derjenige, der nominale Schulden hat und nominale Steuern erhebt - der Staat. Umso größer ist natürlich sein Interesse, einen möglichst großen Teil dieser kalten Enteignungsgewinne dem Volk als"Wachstum" zu verkaufen und die Preissteigerung zu verstecken.
Schönen Tag
JLL
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