-->Empörung über Frankfurter Großmakler / Schwere Schäden für den Standort befüchtet

jfr. FRANKFURT, 2. September. Als die Manager einer Abteilung der Deutschen Bundesbank im Frankfurter Mertonviertel vor einigen Tagen die eingehende Post überflogen, glaubten sie ihren Augen nicht trauen zu können. Ein Immobilien-Großmakler aus Frankfurt bot ihnen Büroräume im selben Gebäude statt der üblichen 10 bis 12 Euro je Quadratmeter zuzüglich Nebenkosten für nur 5 Euro an. Hintergrund: In dem mit mehr als 80 000 Quadratmetern größten Bürogebäude Deutschlands macht ein bekannter Konzern langfristig gemietete Flächen frei. Daß Büromieten für leerstehende Räume zum ersten Mal seit Gedenken unter das Niveau von Wohnungsmieten fallen, mußten auch Vermieter am Rande des Frankfurter Bankenviertels erfahren. Wenn sie die vorgeschlagenen Mieten nicht akzeptierten - und zwar 8 bis 12 statt der üblichen 20 bis 23 Euro -, würden die Objekte von der Angebotsliste gestrichen, drohte einer der Makler. Auch müsse ihm der Vermieter rund die Hälfte der ersten Jahresmiete an Provisionen zusichern. Die Bürovermietungen - im Rekordjahr 2000 bei 700 000 Quadratmetern - ist in den ersten sieben Monaten dieses Jahres auf magere 130 000 Quadratmeter gesunken. Zugleich ist das Angebot an verfügbaren Büoflächen auf weit mehr als 1,7 Millionen Quadratmeter (Leerstand 16 Prozent) angestiegen, mehr als 800 000 davon in der Innenstadt. Zwar ist der größere Teil davon aufgrund schwerer Mängel so gut wie unvermietbar. Doch wird in der Stadt munter an weiteren Großobjekten für die Bürovermietung gebaut. Verläßliche Daten über Angebots- und Nachfragepotentiale sind rar.
Quelle: FAZ von heute