--><font size="4">Bei Autodiebstählen läge Berlin an der Spitze </font>, schreibt die Presse.
Nur die elektronische Wegfahrsperre in neuen Fahrzeugen verhindere eine Zunahme der Straftaten
Noch nie wären seit 1991 so wenige Autos in Deutschland wie im vergangenen Jahr gestohlen worden. Das zeige die in dieser Woche vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) präsentierten Zahlen. Doch wer einen VW Multivan T4 fahre, würde nun vielleicht etwas unruhiger schlafen. Die siebensitzige Familienkutsche rangiere nämlich in der Hitliste der bei Langfingern beliebtesten Fahrzeuge auf dem zweiten Platz, gleich hinter dem X5 von BMW.
Gemessen am Durchschnitt aller PKW hätten Kleinbusse mehr als zehnmal so häufig im Handstreich ihre Besitzer gewechselt. Auf der Beliebtheitsskala hielten sie mühelos Schritt mit dem vermeintlich viel heftiger begehrten großvolumigen Audi A8 oder dem achtzylindrigen Mercedes G 500 auf. Nur die Wagen von BMW lockten noch häufiger finstere Gestalten an. Über dessen Kauf könnten sich fast vier von 100 Motorbegeisterten nicht allzu lange freuen.
Für das gesteigerte Interesse an dem ursprünglich gut 40 000 Euro teuren Van habe VW eine einfache Erklärung. Christian Klingebiel von der Nutzfahrzeugsparte: Das Auto gäbe es eben kaum gebraucht zu kaufen.
Seitdem elektronischen Sicherungen 1995 bei Neuwagen serienmäßig eingeführt wurden, leisteten sie einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen Autodiebe. Im vergangenen Jahr wären knapp 32 000 Fahrzeuge gestohlen gemeldet worden, 1993 seien es noch über 105 000 gewesen.
Mit solchen Zahlen müssten sich dagegen die asiatischen Hersteller in aller Regel erst gar nicht beschäftigen. Daihatsu, Subaru und Daewoo belegen in der Gunst der Gangster die drei letzten Plätze. Imagefördernd ist das aber nicht.
Um solches sorgen müssten sich hingegen die Produktionsstandorte von Volkswagen. Wer hier lebe, geht mit seinem Auto ein besonders hohes Risiko ein. Braunschweig gälte in einschlägigen Kreisen offenbar als zunehmend attraktiv. Klauhochburg beim absoluten Fahrzeugbestand bleibe unangefochten Berlin. In der Hauptstadt hätten im letzten Jahr 35 von 10 000 Autobesitzern ihren fahrbaren Untersatz verloren.
Dass die KFZ-Diebstähle in Deutschland insgesamt bereits seit vielen Jahren einen deutlichen Abwärtstrend zeigen, müsste eigentlich auch die Kunden der Versicherer freuen. Doch sinkende Beiträge könnten sie von den Versicherern nicht erwarten. Insgesamt würden in der Kaskosparte nämlich weiter Verluste geschrieben.
Die Assekuranz beobachte mit Sorge, dass immer häufiger Mofas und Mopeds vom Fleck weg verschwinden würden. Ihre rechtmäßigen Besitzer meldeten etwa 28mal häufiger einen Diebstahl als Autofahrer. Pro versichertem Mofa oder Moped lägen die Entschädigungen viermal so hoch wie bei allen in Deutschland zugelassenen PKW.
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