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STEUER-AMNESTIE - Kriminelle Energie unterschätzt
Das Ergebnis der von Finanzminister Hans Eichel ausgelobten Amnestie für Steuersünder fällt dürftig aus. Statt der anfangs erwarteten fünf Milliarden Euro flossen bisher erst 318 Millionen Euro in die Staatskasse. Die kriminelle Energie der Steuertrickser ist laut Finanzministerium größer als erwartet.
Berlin - Die Einnahmen aus der Steueramnestie der Bundesregierung sind nach Angaben von Finanzstaatssekretärin Barbara Hendricks in den ersten acht Monaten deutlich hinter den Erwartungen zurück geblieben.
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"Von Januar bis August würden rund 12.500 strafbefreiende Erklärungen abgegeben, die hierauf vereinnahmten Steuern betrugen bundesweit rund 318 Millionen Euro", sagte Hendricks am Mittwoch in Berlin. Die Bundesregierung hatte ursprünglich mit Einnahmen von fünf Milliarden Euro für Bund, Länder und Gemeinden gerechnet. Bereits im Mai hatten die Steuerschätzer diese Zahl jedoch auf 1,5 Milliarden Euro nach unten korrigiert.
Hendricks sagte,"ich gehe davon aus, dass wir die Zielmarke, die die Steuerschätzer im Mai angenommen haben, durchaus erreichen können." Jedoch könne man nicht sicher sein. Das Ministerium rechne jedoch damit, dass die Zahl der Erklärungen bis Ende des Jahres noch deutlich ansteigen werde.
Warnung an Besitzer von Schwarzgeldkonten
Es sei klar, dass die Anleger die Zinseinnahmen des laufenden Jahres noch so weit wie möglich verbuchen wollen:"Wir sind zuversichtlich, dass wir in den kommenden drei Monaten den Löwenanteil erhalten werden."
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Hendricks warnte die Besitzer von Schwarzgeldkonten allerdings davor, mit ihrer Meldung an das Finanzamt zu lange zu warten. Die Erfahrung habe gezeigt, dass der Beratungsaufwand durch die Steuerberater hoch sei. Zudem müsse das zurück zu zahlende Geld bis 31. Dezember beim Finanzamt eingegangen sein. Wer zu spät überweise, laufe Gefahr mehr bezahlen zu müssen
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