-->>Mal grundsätzlich gefragt (falls sich diese Frage überhaupt beantworten läßt): von welchem Prozentsatz der auf dem Markt befindlichen Arzneimittel liegen überhaupt nach naturwissenschaftlichen und statistischen Kriterien einwandfreie Wirksamkeitsnachweise vor?
Bin etwas weg von der Sache, also ziemlich überfragt.
Jedoch soviel: Phase III-klinische Studien sind als reiner Wirksamkeitsnachweis und als Nachweis der kurzfristigen Arzneimittelsicherheit wohl ziemlich wasserdicht. Das verlangen die Zulassungsbehörden, allen voran die FDA (USA), als Behörde, welche einen der grössten Märkte der Welt reguliert. Mit FDA-Zulassung kommst Du überall durch, da verlangt etwa die Schweizer Heilmittelkontrolle höchstens noch ein paar (durchaus teure) Retouchen....
Wo es spannender wird, sind Studien über die langfristige Wirksamkeit und Sicherheit. Solche Studien sind sehr teuer und sehr aufwändig. Inwieweit sie"obligatorisch" sind, weiss ich nicht. Sicher sollten die Firmen nach der Markteinführung solche Studien anfangen, wie es MSD eben getan hat. Ob sie es immer tun? Wenn Firmen vermuten, dass Haftpflichtprozesse bei einem"unsicheren" Medikament die Firma ruinieren könnten, werden sie es sicher tun, sonst eher nicht.
Generell gesagt: aus dem erwähnten Grund (Riiiesenaufwand) werden wohl zu wenige solcher Studien unternommen. Sollte ich selbst je neu eine medikamentöse Dauertherapie benötigen und erhielte eine relativ neues Medikament, weil es"besser" sei, würde ich meinen Arzt sehr in die Enge treiben mit der Frage nach der Langzeitsicherheit des Medikamentes, und lieber eine älteres, bewährtes, billigeres, vielleicht unkomfortableres (wie 3x täglich statt 1x) nehmen, wenn der geringste Zweifel besteht. Bis es dann wegen"Unrentabilität" aus dem Markt verschwindet;(
Hoffe, das helfe ein wenig.
Gruss,
BGG
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