-->Guten Abend Erich,
einige Gedanken zu deiner Antwort:
>>Eine Ablösung dieser Energieträger ist mittelfristig nicht machbar, weder finanziell noch von den Rohstoffen und der Technik her, während die Industrieländer an diesen wie die Junkies an der Nadel hängen.
>>
>>Was tun?
Wenn es sich diesmal um eine ECHTE Verknappung handelt, die den Ã-lpreis nicht temporär, sondern UNAUFHALTSAM unter Druck setzt, dann gute Nacht. Es gibt zwei Möglichkeiten:
Also meine Sichtweise zu diesem Punkt möchte ich noch näher beschreiben:
in den nächsten 2 bis vielleicht 5 Jahren wird die Steigerungsrate der weltweiten Ã-lförderung um die Null herum stagnieren. Ab spätestens 2010 gehts dann unaufhaltsam abwärts, mit 2 bis zu 4%/Jahr.
Einerseits.
Andersseits: auch 2040 werden wir dann noch 1/2 der Fördermenge von heute haben, 2050 die 1/2 der Fördermenge von 1985.
Wenn du dich nicht jetzt sklavisch genau an diesen Zeitpunkten festhakten magst: die realistischeren Optimisten
a) Die Industrieländer beschließen KEINEN Energiesparzwang und warten was kommt. Die Börse kapiert zu irgendeinem Zeitpunkt, dass es keinen Weg zurück mehr gibt, die Kurse brechen zusammen, es setzt eine schwere Depression ein. Und zwar nicht nur in den Industrie- Staaten, sondern auch in den sog. Billiglohnländern wie China etc. Der leichte Inflationstrend weicht dann verstärkter Deflation, die man erneut (und diesmal intensiver) durch manipulierte,"kontrollierte" Hyper-Inflation im lebensnotwendigen Güter- und Dienstleistungssektor zu kompensieren sucht. Diesmal geht das aber schief (regeltechnisch, da Verlauf zu chaotisch und die Ausschäge zu extrem!), die Hyper-Infla in besagten Sektoren entgleist und kann nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden. Die übrige NICHT lebensnotwendige Industrie bricht zusammen. Arbeitslosigkeit steigt auf das Doppelte. Staatsverschuldung ebenso. Sense.
Die grosse,weltweite debetistische Blase wird in diesem Jahrzehnt eh noch blatzen, das ist ja hier Allgemeingut. Und ja, Peak Oil ist im Moment der beste Auslöser dafür, vielleicht wird es aber auch zuvor etwas anderes sein, dem man die Schuld dafür in die Schuhe schieben kann; der Peak Oil verzögert sich damit um einige Jahre,"drückt" ansonsten aber genauso: Preissteigerungen von 20% bis 30% p.a. bei der Energie!
Mit unseren bisherigen Eliten, vorherrschenden Denkweisen und Staat- sowei Wirtschaftssformen scheint für mich so ein für die ganze Welt einermassen erträglicher Zustand knapp unterhalb von"business as usual" durch einfaches Durchwursteln und"Weiter-so" etc. dann nicht mehr machbar zu sein. Das ist IMHO noch vorsichtig ausgedrückt.
Aber auch alle diese zukünftigen Veränderungen in unserer Energiestruktur kosten nicht nur in finanzieller, sondern auch in energetischer Hinsicht.Dieser Gesichtspunkt wird von vielen sträflich vernächlässigt! Der Bau von 1000 KKW oder 100.000 WKA kosten energiebilanztechnisch eine Menge und diese brauchen auch mehr oder minder lange"Abschreibungen" in Form von der immer knapper werdenen Energie (die von anderen Sektoren ja auch händeringend gebraucht werden), bis die ersten energetischen"Gewinne" gutgeschrieben werden.
Man kommt an dieser eigentlich einfachen Tatsache nicht vorbei, wenn man in dieser Krise positive und wirklich funktionierende Lösungsansätze suchen will. Also em Ende einer jeder Gleichung, die man zur ihrer Lösung entwickelt, muss eine zweidimensionale Lösung stehen, eine Optimierung, die einen Vektor aus Energie und (wie immer auch definierten) Geld ergibt. Ich kenne diese Lösung zwar auch nicht, aber ich weiss wenigstens, wie sie in etwa aussehen muss.
b) Die Industrieländer des Westens beschließen einen SOFORTIGEN Zwang zum Energiesparen, Einschränkung des Verkehrs usw. Dann kann sich der Ã-lpreis auf hohem Niveau stabilisieren. Es folgt Rezession (keine schwere Depression) und dasselbe SZENARIO wie 1974 und 1980. Eventuell hätte man aber noch genügend Zeit und Reserven, um durch raschesten globalen Einsatz treibstoff- und energiesparender Technologien den Kollaps aufzuhalten. (Der Einsatz solcher Techniken schafft neue Arbeitsplätze; das könnte etwas abmildernd wirken).
Das wäre mein Lieblingsszenario, es ist leider nur nichr realistisch.Nehmen wir es nur mal kurz an und schauen uns dann in der Weltpolitik um: Irak, Sudan, Naher Osten,Westafrika, Kaukasus, Venezuela,Zentralasien...
Schaut das so aus, als ob die USA derzeit versuchen würden, durch"globalen Einsatz treibstoff- und energiesparender Technologien den Kollaps aufzuhalten" und brüderlich mit dem Rest der Welt Verzicht üben würden?
Für mich haben die eher die Piratenflagge gehisst, denn "The american way of life is not negotiable" (G.W. Bush)
Und DAS ist leider etwas näher an der Realität...
Gruss,
Sorrento
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