-->... über das Geld:
Dieses Geld beginnt dann seinen Weg durch die Wirtschaft, - vergleichbar dem Wasser, das von der Quelle zum Meer strömt - und bewegt sich mehr oder weniger schnell, dem Sog der Tilgungsverpflichtung folgend, von Konto zu Konto und kann dabei - je nachdem, welchen Weg es nimmt - großen Schaden anrichten oder großen Nutzen stiften. Es verhält sich genauso wie das Quellwasser, das auf einem guten Weg zum Meer hunderte von Mühlrädern und Generatoren antreiben kann, das zum erfrischenden Bade einlädt, das schwer beladene Schiffe trägt und den Fischen einen Lebensraum bietet, das aber unter unglücklichen Umständen auch als reißender Sturzbach, als Flutkatastrophe oder als zerstörerisches Treibeis daherkommen kann.
Der Weg des Geldes durch die Welt endet, sobald es benutzt wird, um einen Kredit zurückzuzahlen. Es hat dann seinen Zweck erfüllt und ist restlos verschwunden, auch, und das ist die Regel, wenn der Kredit, der damit getilgt wird, ein ganz anderer ist, als der, aus dem es ursprünglich entstand.
Die Sache hat nur einen Haken. Das Geschäft des Kunden mit der Bank ist erst dann wirklich abgeschlossen, wenn nicht nur der geliehene Betrag getilgt ist, sondern wenn auch die vereinbarten Zinsen gezahlt wurden. Das ist tatsächlich ein äußerst gefährlicher Haken, der schon so manchen Fisch ganz unverhofft aus seinem Element gerissen hat. Denn
das Geld, das benötigt wird, um die Zinsen darzustellen, wird im ursprünglichen Kreditvertrag nicht geschaffen.
Es existiert nicht, die Zinsen können gar nicht bezahlt werden, es sei denn...
Es sei denn, Geld, das aus einem anderen Kredit entstanden ist, wird für die Zinszahlung eingesetzt. Das erschwert natürlich die Rückführung dieses anderen Kredites gleich doppelt und an eine vollständige Tilgung und Zinszahlung ist gar nicht zu denken, wenn es nicht gelingt, über weitere Kredite so viel Geld zu schaffen, dass immer neue Zinsen aus immer neuen Krediten bedient werden können.
Geld kann also nur existieren, weil eine stille Übereinkunft existiert, daran zu glauben, dass in der Zukunft mehr Geld vorhanden sein wird, als in der Gegenwart, dass also die Schulden im Währungsgebiet mindestens in dem Maße wachsen, wie es die Zinsverpflichtungen erfordern.
Es gibt aus diesem System keinen Ausweg. Um es am Leben zu erhalten, erfordert es ein ständiges Wachstum der Verschuldung...
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