--> <font size ="5">Panikverkäufe nach Kursrallye auf dem isländischen Parkett </font>
Langanhaltende Hausse an Westeuropas kleinster Börse erschreckte Investoren -
Der isländische Aktienmarkt habe in diesem Jahr mit einer fulminanten Kursrallye überrascht, die ihm die beste Performance in Westeuropa beschert habe. Jetzt sei ein jäher Absturz gefolgt: In der längsten Verlustserie seit 1996 habe der Index der Börse Reykjavik innerhalb von zehn Tagen 16 Prozent abgegeben, berichtet Bloomberg
Es habe Panikverkäufe gegeben, stellte Agla Hendriksdottir, Fondsmanagerin bei Islandsbanki in Reykjavik fest: Die Anleger seien zutiefst erschrocken. Vor dem Einsetzen der Verlustserie habe der ICEX 15 seit Jahresbeginn 87 Prozent zugelegt..... und ich wieder nicht dabei...[img][/img]
Zu den größten Verlierern hätten Kaupthing Bunadarbanki und Landsbanki Islands, die beiden größten Banken des Landes, sowie der Nahrungsmittelhersteller Bakkavör gehört. Die Kaupthing-Aktie ging auf Talfahrt, nachdem die Bank eine Kapitalerhöhung über 52,8 Mrd. isländische Kronen (602 Mio. Euro) durchgeführt habe, um die Expansion zu finanzieren.
Auch nach den Kursverlusten der letzten Tage würden die Aktien im ICEX 15 Index immer noch zum 24fachen des Gewinns gehandelt. Das sei das dritthöchste Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) in Westeuropa. Nur in Irland und Luxemburg seien Aktien teurer.
Westeuropas kleinster Aktienmarkt bestehe seit 1990, heiße es auf der Website der Börse Reykjavik. Derzeit seien nach Informationen der Federation of European Securities Exchanges 40 Unternehmen in Island gelistet. Für dieses Jahr läge der ICEX 15 immer noch 52 Prozent im Plus und verzeichne damit den größten Anstieg unter den westeuropäischen Börsenbarometern.
Das Land mit rund 280 000 Einwohnern profitiere von einem kräftigen Wirtschaftswachstum. Im zweiten Quartal habe Island mit einer jährlichen Wachstumsrate von 6,4 Prozent geglänzt. Zum Vergleich: in der Eurozone habe das Bruttoinlandsprodukt im selben Zeitraum zwei Prozent zugelegt. Für weiteren Rückenwind hätten die Expansionsbestrebungen isländischer Unternehmen im Ausland gesorgt. Kaupthing berichtete am 28. Oktober, daß sich der Gewinn im dritten Quartal mehr als verdoppelt habe, nachdem sie die dänische Bank FIH erworben habe. Kaupthing habe außerdem Gesellschaften in Schweden, Norwegen und Finnland aufgekauft und sich an der britischen Investmentbank Singer & Friedlander beteiligt. Mit einem Anteil von 30 Prozent sei Kaupthing die größte Aktie im ICEX 15.
Seit dem 20. Oktober, dem Beginn der Verlustserie, habe die Aktie allerdings 17 Prozent ihres Wertes eingebüßt, trotzdem sei der Kurs immer noch fast doppelt so hoch wie Anfang des Jahres.
Das vergleichsweise geringe Volumen des isländischen Aktienmarktes führe auch dazu, daß die Performance des ICEX 15 auch in den nächsten beiden Monaten volatil bleiben dürfte, erwartet Analystin Karlsdottir.
Auf dem Höhepunkt sei der Aktienmarkt auf ein Volumen von 17 Mrd. Dollar (13,4 Mrd. Euro gekommen. Damit liege seine Marktkapitalisierung noch unter der von Swiss Re, dem nach Gewichtung kleinsten Unternehmen im Euro-Stoxx-50. Inzwischen sei die Marktkapitalisierung des ICEX 15 auf 14,7 Mrd. Dollar gesunken.
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