-->>Heute erst habe ich es durch Cosa erfahren.
Dann kann ich mir aber nicht vorstellen, dass er"mehr" war als ein Nickname im"Aboforum".

>Ich bin sehr traurig.
Warum? Du kanntest ihn doch nie wirklich und hast ihn noch nie gesehen.

>Er hatte mich letztes Jahr eingeladen, ihn in Kärnten zu besuchen, ich habe es aber „aufgeschoben“. Schade.
Wenn du ihn kennegelernt hättest, wäre sein Tod noch schlimmer für dich.

>Er war nicht nur ein Nickname im (Abo-)Forum.
Sondern was noch?

>Von seiner Krankheit wusste ich seit gut zwei Jahren
Worunter hat er denn gelitten?

>Sein letztes Posting im Aboforum war am 13.10.: [...]
Sein letzter Beitrag in diesem Forum war dieser Beitrag.

>Und vielleicht bewirkt sein Tod auch etwas bei uns.
Nein, das glaube ich nicht. Dazu war er eben (zu) anonym. Jetzt wirke ich vielleicht kalt und emotionslos, aber mich verbindet eigentlich"nichts" mit den anderen Forenmitgliedern hier. Ja, es ist nett, hier miteinander zu diskutieren, aber man sollte schon unterscheiden zwischen dem realen und virtuellen Leben... das sind vielleicht auch die Lehren aus meiner Tätigkeit als Forenmaster eines ehemals doch recht aktiven Suizidforums (war mal die Forennummer 3222 hier bei Parsimony und inzwischen steht die Zahl 3222 für Suizid, wie 666 für Teufel und 23 für Illumanten). Ich habe erfahren, dass mind. 4 Leute für immer verschwunden sind, vielleicht auch 5. Nun ja, das"härtet" schon ab. Das Jahr 2004 ist für mich auf eine Art und Weise zwar das schönste und positivste Jahr von diesem Jahrtausend, aber auch das Jahr des Todes. Meine Tante und ihr Mann sind im Abstand von wenigen Wochen gestorben und im Bekanntenkreis habe ich auch von einigen Todesfällen erfahren.

>Mich trifft die Anonymität.
Ich denke, dass die Anonymität schon in Ordnung ist. Oder ist es wirklich gut, wenn man Verbundenheit zu Forenmitgliedern fühlt?

>Nachdenkliche Pause in besinnungslosen Arbeitswut-Monaten.
Der / ein Tod, der mich betrifft, lässt mich natürlich immer nachdenklich machen. Über den Sinn des Lebens, über den Sinn meiner Aktivität an der Börse und dass man (zu)viel Zeit in das Börsengeschehen zu investieren, usw.! Das alles kann einem selbst nicht glücklich machen und ist verlorene (Lebens)zeit. Gut, ich verdiene mein Geld nicht an der Börse, aber es geht schon sehr viel Freizeit drauf...

Nachdenklich,
Prosciutto

-->

-->Wie schon erwähnt, habe ich aufgrund eines Konfigurationsfehlers einige Mails ab dem 24.09. nicht bekommen, erst am Samstag.

Darunter war eine Mail vom 03.11. von SALAMONs Ehefrau, die mich über dessen Tod informierte. Ein paar Sätze daraus sowie aus einer späteren Antwort auf meine Mail möchte ich hier zitieren.

<font color=#0000FF>Leider muß ich Sie auf diesem Wege benachrichtigen, daß mein lieber Gatte am Sonntag seinem schweren Krebsleiden erlegen ist. All die Zeit hat er mit einer Leidenschaft im Forum"gestöbert" und Ihre Berechnungen waren ihm immer eine große Hilfe. Als"Salomon" äußerte er sich auch hin und wieder zu Wort, aber viel lieber lebte er in"seiner kleinen Familie" im Forum und schwärmte davon, sodaß ich im Laufe der Zeit auch etwas Einblick gewann. Ihm ist es im Leben nicht immer geschenkt worden, seine ganzen Ideen, und davon hatte er genug, in die Tat umzusetzen und jetzt ist er - schmerzfrei!!!! - da, wonach er sich immer gesehnt hat: Bei seinem großen Freund, Jesus Christus, der ihm immer ein wunderbarer Wegbegleiter war.

.....

Ruth [...] mit Naemi (14), Tamara (14) und Gideon (12)

</font>

2. Mail:
<font color=#0000FF>Vielen Dank für Ihre netten Zeilen und auch für das Übermitteln der Grüße der Forumsmitglieder. Habe mir kurz Zeit genommen, die Reaktionen im Forum zu lesen und Herbert würden die einzelnen Kommentare sehr freuen. Sonst war es nicht seine Art, sich in den Mittelpunkt zu stellen, sondern er beobachtete gerne, bildete sich seine Meinung und hinterfragte alles.

Unser gemeinsames, 17 Jahre dauerndes Leben war nicht immer leicht und viele Tränen der Trauer und der Sorgen flossen in der Vergangenheit, aber eines war uns immer wichtig: Die kleine Insel zu Hause! Die Nüchternheit seines Berufes wurde daheim mit liebevollem Zusammensein ausgeglichen. Und zu Hause durfte er auch bis zunm Schluß bleiben. (Ich bin dipl. Krankenschwester). Herbert hat seinen Kindern das Beten gelehrt und wir sind zwar tief traurig und grenzenlos allein, aber nach all den Tiefen der Krankheit, die ein Mensch nur ertragen kann (körperlich und seelisch) wissen wir unser Liebes bei Gott, und wir sind überzeugt, daß er all das, was er uns versprochen hat, auch wahrmacht. Ja, Herbert, war nicht nur in Wirtschaftsfragen äußerst kompetent und nahm seine Arbeit sehr ernst. Sein Beruf war sein Hobby und seine Leidenschaft und trotzdem wußte er, daß er einmal Rechenschaft für sein Leben ablegen wird müssen und so legte er großen Wert auf seriöses und ehrliches Wirken. Ein paar der Forumsmitglieder scheinen seine Art ein bißchen gespürt zu haben - wahrscheinlich lesen sie auch ein klein wenig zwischen den Zeilen. durch mein Schreiben hoffe ich, daß SALOMON ein"Gesicht" bekommen hat.
Ich werde mich nun aber verabschieden, denn ich passe nicht ganz in"Ihre Welt" der Zahlen und Fakten. Ich war nur hin und wieder Gast, wenn ich Herbert ein wenig Gesellschaft im Büro geleistet habe und mitgelesen habe.



</font>