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>>das kann ich bestätigen.
>>allerdings erst für die Zeit so ab 1980
>>merwürdigerweise kamen so im Laufe der Zeit gerade in dieser Klasse immer mehr
>>Jugendliche mit Springerstiefeln und Totenkopfgürtelschnallen zur Schule.
>Hallo, bonjour,
>ich habe zwar keine solchen Insignien getragen, aber wenn ich mich zurückerinnere, erscheint mir meine Bewußtseins- und Meinungsbildung wie eine Waagschale, die stets den Ausgleich suchte.
>Gab es so in der fünften oder sechsten Klasse noch wenig lehrplanmäßige Indoktrination (zumindest meiner Erinnerung nach), so nahm das progressiv bis zur Kollegstufe zu. Inklusive Zwangsbesuchen in Schauerplätzen und Schandausstellungen, die meine Gesundheit tatschartig so angriffen, daß ich am Tage der Exkursion krankend darnieder liegen schien und nicht mitfuhr.
>Je mehr in der Schule von Sachen gesprochen wurde, die sich aus der direkten Erzählung von dort vor Ort als Soldat anwesenden Verwandten und Bekannten völlig anders darstellten, desto mehr wuchs mein Wissensdurst und mein Ketzeraufbegehren. Nicht nur Geschichte, auch Religion und insbesondere Deutsch waren bei uns solche Umerziehungsfächer, natürlich auch Kunst, und Erdkunde, und Englisch, und, und..
>Und so driftete meine Meinung im gleichen Maße oder etwas überschießend nach unerwünscht außen, wie wir bis zum Erbrechen mit der zwangsverordneten Erbschuld und der noch erbrechlicheren Bewältigungsindustrie von Künstlern, Literaten, Intellektuellen, Schriftstellern und ähnlichem Gesindel besudelt wurden.
>Bis sich manche Unterrichtsstunde nur noch im Zwiegespräch um ein mehr oder weniger politisches Scharmützel zwischen Lehrkörper und meinereiner drehte, was aber in keiner Weise half, denn sogar nachweilich zutreffende Aussagen in Schularbeiten führten zu demonstrativen, und unangreifbaren Noten.
>Ein Klassenkamerad, ich hab ja die Story schon mal zum besten gegeben, bearbeitete das Thema in Kunst *Ein Denkmal für Max Liebermann* äußerst kreativ und malte einen Galgen auf einer Richtstatt, mit dem Schildchen dran, *ich warte auf Max Liebermann*.
>Was, vorhersehbarerweise, zu einer Note ungenügend, wegen Themenverfehlung, führte.
>Seine Beschwerde bei der Direktorin blieb ergebnislos, sie gab ihm unter vier Augen Recht und fan die Idee total klasse, da aber die verbeamtete Kunsterzieherin politisch eindeutig positioniert war und Max Liebermann einer hüstel besonders zu hegenden Minderheit angehörte, sei daran nichts zu machen, und Basta.
>Die von der Political Correctness so verabscheute Meinungsrichtung hatte an jenem Tage einen Anhänger mehr gewonnen, ohne, daß es hierzu irgendeiner Diskussion bedurft hätte.
>Weiter so? Weiter so!
>Beste Grüße vom Ketzer.
Ja, in der TKGürtelschnallenklasse gerieten auch sämtliche Versuche, Verständnis für moderne Kunst zu erringen, konsequent unter die Springerstiefel sozusagen....tja..
b.
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