-->Ich finde diese Infla/Defla-Debatte wirklich interessant. Aber wie ich schon einmal sagte. Jeder hat seine eigene Inflationsrate ;) wenn jeder andere Artikel anführt. Es gibt Produkte und Dienstleistungen welche im Preis fallen und es gibt Produkte die im Preis steigen.
Der Preisverfall findet/fand v.a. statt bei: technischen Produkten vom Handy bis hin zum Toaster, der Waschmaschine und dem PC und Fernsehgerät sowie u.a. bei Flügen und Urlaubsreisen. [--> kurzum: Dinge die man nicht unbedingt braucht].
Der Preisanstieg findet/fand v.a. statt bei: teilweise bei Lebensmitteln, beim Autofahren, bei der Miete oder auch bei Müllgebühren, Strom, Wasser usw. [--> kurzum: Dinge die man unbedingt braucht oder zumindest fast als unverzichtbar ansieht].
Die Frage ist doch nun inwieweit sich der Kostenblock in den letzten Jahren nur verschoben hat oder ob wir uns für den gleichen Nettolohn tatsächlich weniger oder mehr kaufen können.
Das Problem fängt aber damit an, daß jeder Mensch im Leben andere Präferenzen setzt. Der eine reist gerne, der andere hat als Hobby den Fußball und fährt auf jedes Heimspiel 500 km, der nächste wiederum ist ein Partygänger und der übernächste ein Beauty-Freak der 25 % seines Geldes für Kosmetika und Sonnenstudio hinlegt. Die Preise entwickeln sich unterschiedlich und je nachdem wieviel jeder für was ausgibt entscheidet sich in der Summe ob für <font color="#FF0000">IHN(!!!!) </font> das Leben teurer oder billiger wird.
Jeder hat einen anderen persönlichen Eindruck welcher noch zusätzlich dadurch verfälscht wird, daß manche Produkte vom Markt verschwinden, andere hinzukommen, die Mengeneinheiten verändert werden usw.
Ich würde behaupten, daß die Anstiege der Löhne und Gehälter in den letzten zehn Jahren auf etwa dem Niveau der Inflationsrate lagen. Das Leben ist letztlich für den Durchschnittsbürger nicht viel teurer oder billiger geworden. Es geht ein größerer Teil des Geldes für die oben genannten lebensnotwendigen oder nahezu unverzichtbaren Produkte und Dienstleistungen drauf, d.h. der übrigbleibende Rest welcher für Reisen, Luxus, Hightech-Wohnungsausstattung, Ausgehen, Party usw. bleibt ist geringer geworden. Aber von dem geringer gewordenen Rest können wir uns wiederum das Gleiche leisten (Reisen sind billiger geworden, Laptops und PCs, Handys usw. auch).
Die Abschlußfrage lautet daher: War das nun Inflation oder Deflation? Ich glaube man kann diese Frage nur für sich selbst beantworten. Das statistische Bundesamt versucht mit allen möglichen Methoden die Inflationsrate für den Verbraucher möglichst realistisch zu errechnen. Es beachtet meines Wissens mehrere hundert Standardprodukte. Diese sind nicht - wie oft behauptet wird - an den Haaren herbeigezogen sondern wurden aufgrund von Befragungen und/oder Verbraucheranalysen überhaupt erst für den Warenkorb ausgewählt. Das statistische Bundesamt versucht sowohl Mengenänderungen bei Produkten, Qualitätsveränderungen u.v.m. richtigerweise mit in die Berechnung der Inflationsrate einzubeziehen. Jedoch stellt sich das"alte" Problem, daß es Dinge gibt die man nicht messen kann wie die Länge, das Gewicht oder die Lichtstärke. Es fängt bei der Qualitätsverbesserung an. Für die einen ist es technischer Schnickschnack oder eine Spielerei, für andere ist es ein langersehnter Wunsch, die anderen brauchen's zum Angeben und für den anderen ist es nützlich oder für manch älteren Mitbürger einfach nur kompliziert und nervig weil er es nicht braucht und mit dem alten Produkt auch zufrieden war. Aber gerade weil eine Qualitätsverbesserung nur schwer messbar ist kann man darüber noch bis ins Jahr 2150 und darüber hinaus streiten und diskutieren. Es wird nie eine einheitliche Meinung und Lösung geben. Never ever!
Letztendlich entscheidet jeder durch seinen persönlichen Warenkorb über seine eigene Inflationsrate
So und mach' ich das Licht aus und Feierabend!
Viele Grüße,
Sascha
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