-->>Ohne Deutsch nach Deutschland
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Hallo, Lichtenberg,
man muß sich wirklich fragen, wer die Vaterlandsverräter sind - die, die abhauen, oder die, die weiterhin das Joch ertragen, buckeln, sich ducken, zahlen, löhnen und den Karren durch den Dreck ziehen, und somit der weiteren ungehemmten Zerstörung des Gemeinwesens durch die wahren Brandstifter Vorschub leisten.
gestern war Hart-aber-fair.de dran, evtl. war das eine Wiederholung auf einem digitalen Nebenkanal.
Leider weiß ich nicht von allen, was das für Typen waren, aber es war jedenfalls dabei ein 33-jähriger, der einen Unternehmensverband betreut, Dagmar Wöhrl, Mode-Mooshammer aus München, ein irgendwie gearteter Soziologiefritze, und ein Umverteiler.
Wöhrl berichtete von einer Bekannten, die völlig fassungslos war, weil sie als (alleinerziehende?) Verkäuferin aus ihrer Wohnung ausziehen mußte, da sie die Miete nicht mehr herbrachte, sich was billigeres suchen mußte, und dann irgendwie hocherfreut und bereichert feststellete, daß die Nachmieter Stützeempfänger waren, die gar nichts arbeiteten.
Dann zum Begriff Umverteilung: Wöhrl rechnete vor, daß die bestverdienenden 5% der Einkommensteuerzahler 42% der Steuerlast aufbrächten, während die gesamte untere Hälfte gerade mal 8,5 des Kuchens backen würde.
Nachdem die veranlagte Einkommensteuer relativ gering ist und andererseits von 170 Milliarden gesprochen wurde, meinte sie offenbar die Lohn- und Einkommensteuer als Gesamtkomplex.
Umverteilung zwei, da wurde beklagt, wie man bloß an Sozialhilfeempfängern sparen könnte, wenn man den reichen fetten Säcken etwas Steuererleichterung zubilligen würde - das sei eine ganz miese Umverteilung von unten nach oben.
Gut, dann muß ich in Mathe oder Physik oder in der Kindergartengruppe nicht aufgepaßt haben: wie kann man etwas umverteilen, das nicht da ist?
Ich kann doch nur etwas vorhandenes dorthin umverteilen, wo nichts ist.
Wo soll die unsittliche Bereicherung sein, wenn ich etwas Nichts nach oben umverteile?
Man kann nur etwas umverteilen, daß irgendwo ein anderer selber erarbeitet hat oder ihm auf andere Weise zufloß, z.B. als Früchte vorangegangener Arbeit, worauf man es ihm zwangsweise abgenommen hat und anderen gegeben, die per Gesetz einen Anspruch darauf eingeräumt bekommen haben.
Und, im Übrigen, hieß es, nein, nein, wenn man was von der sozialen Sicherung wegnähme, und mehr privat machen würde, incl. Wohltätigkeit, nein, das sei dann ein Almosenstaat, nein, das könne nicht sein.
Die Frage, wieso sich ein normaler Arbeitnehmer nicht privat krankenversichern dürfte, sondern zwangsabgeschröpft werde, verhallte unbeantwortet.
Mooshammer war übrigens aus meiner Sicht sehr beeindruckend, sagte, man müsse endlich nach den Ursachen suchen und es ändern, statt den status quo zu beklagen. Die Arbeiptsplätze würden dem Kapital folgen, und wenn man das nicht in Deutschland halten könnte, gäbe es keine Besserung. Mit schuld sei auch die elende Neiddiskussion, die es in Deutschland wie kaum sonstwo gäbe.
Wo ich Mooshammer nicht folge, ist seine Ansicht, man müsse dennoch an Bord bleiben und dürfe nicht die Konsequenzen ziehen und gehen. Das bleibt ein individuell verschiedenes Empfinden, das man jedem selbst überlassen muß. Ich respektiere ihn, ich erwarte aber auch, daß er respektiert, wenn andere den Affenzirkus nicht mehr mitmachen.
Na ja, am Ende war es wieder bloß blahblah und die Erkenntnis, daß sich rein gar nichts erkennen läßt, was auf eine Trendwende hoffen ließe.
Helau.
Beste Grüße vom Baldur
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