-->Die Latrinen des Landes sind eine Zumutung: Ohne Trennwände, Tßren, Handwaschbecken oder Klopapier glänzen Chinas Üffentliche Anstalten vor allem durch Abwesenheit hygienischer Standards. Auf dem 4. Welt-Toilettengipfel in Peking fordern Tourismus- und Gesundheitsexperten mehr Management bei der landesweiten Klo-Modernisierung.
Peking -"Der Ruf der Nation und der ganzen Gesellschaft steht und fällt mit ihren Toiletten", erklärte heute der Vize-Direktor des Nationalen Chinesischen Tourismus-Bßros, Gu Chaoxi auf dem 4. Welt-Toilettengipfel in Peking. Rund 400 internationale Soziologen, Politiker, Beamte, Tourismusfachleute und Sanitär-Spezialisten tauschen von heute an bis zum 19. November Erfahrungen ßber ein leidiges Thema aus: das Üffentliche Klo, sein Wesen, seine Vergangenheit und seine Zukunft.
Der Ort des Kongresses ist gut gewählt: Denn besonders in China ist die Bedßrfnisanstalt ein Platz, den man in der Regel schnell aus seinem Gedächtnis spßlt: Stinkende und verdreckte Latrinen haben dem Ruf des Landes erheblich geschadet - und sogar zu diplomatischen Verwicklungen gefßhrt.
Tourismusexperte Gu berichtete auf dem Kongress von der Beschwerde eines thailändischen AuĂenministers an seinen Pekinger Amtskollegen: Der Gast hatte bei der Besichtigung der Ming-Gräber in der Nähe der Hauptstadt einen gewissen Drang verspĂźrt - und konnte danach nicht umhin, sein blankes Entsetzen in einer Protestnote auszudrĂźcken.
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Und wie sieht es erst in den armen Provinzen aus? Noch immer bestehe auch bei den Toiletten eine"groĂe Kluft" zwischen dem Osten Chinas und dem weiten Westen, gab Tourismus-Funktionär Gu vor der in Peking versammelten Fachwelt zu. Wie postulierte doch eine amerikanische Delegierte?"Der Gang zum Klo ist ein elementares Menschenrecht."
Voller Text: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,328343,00.html
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