--> ~ Bundeskanzler Schröder hat die US-Regierung am Rande des G20-Treffens indi-
rekt aufgefordert, etwas gegen die Dollar-Schwäche zu unternehmen. Die Euro-
Relation sei besorgniserregend; die Hauptursachen für den schwachen Dollar lä-
gen ganz eindeutig in den hohen US-Defiziten bei Haushalt und Leistungsbilanz.
~ EZB-Chef Trichet hat seine Warnung vor überzogenen Wechselkursschwankun-
gen im Vorfeld des G20-Treffens wiederholt und die Entwicklung erneut als „fast
schon brutal“ bezeichnet.
~ Die G20-Finanzminister und Notenbanker haben nach ihrem Treffen keine ge-
meinsame Abschlusserklärung zur Entwicklung des Dollars herausgegeben. Bun-
desfinanzminister Eichel erklärte aber in einer Sitzungspause, man sei sich darin
einig, dass die weltweiten wirtschaftlichen Ungleichgewichte nicht dazu führen
dürften, dass es zu abrupten Änderungen an den Märkten komme, weder bei
den Ã-lpreisen noch bei den Wechselkursen. Es sei erkennbar, dass kein Land
Interesse an Interventionen hätte. US-Finanzminister Snow betonte hingegen,
das G20-Treffen sei nicht das geeignete Forum für Wechselkursdiskussionen.
In der gemeinsamen G20-Abschlusserklärung werden die aufstrebenden Länder
Asiens erneut zu mehr Flexibilität bei ihren Wechselkursen aufgefordert.
~ Notenbankchef Greenspan geht angesichts des US-Leistungsbilanzdefizits von
einer nachlassenden Dollar-Nachfrage aus. Der wirksamste Weg, das Außendefi-
zit unter Kontrolle zu bekommen, sei eine Verringerung des Haushaltsdefizits,
das mehr Stabilität in den internationalen Handel bringen würde. Selbst um-
fangreiche Interventionen könnten Wechselkurse nicht nachhaltig verändern, al-
lerdings seien jederzeit kurzfristige Effekte erzielbar, so Greenspan.
~ Präsident Bush bestätigt dem japanischen Premier Koizumi seine Verpflichtung
zum starken Dollar und zum Abbau des kurz- und langfristigen US-Defizits.
~ Notenbankgouverneur Fukui sieht keinen fundamentalen Grund für die Dollar-
schwäche. Die USA sollten ihr Haushaltsdefizit in den Griff bekommen und sich
nicht auf Währungsanpassungen als schnelle Behelfsmaßnahme verlassen.
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