-->Euro markiert neue historische Höchstkurse bei 1.3115!
Der Euro eröffnet heute morgen bei 1.3105 nahe an seinen bisherigen Höchstkursen, die heute
früh bei 1.3115 markiert wurden. Der USD konnte sich gegenüber dem JPY weiter stabilisieren
und notiert aktuell bei 103.40.
Äußerungen von Zentralbankenseite haben nach den Einlassungen von Alan Greenspan am
letzten Freitag besondere Bedeutung. Die öffentliche Diskussion des Unbehagens der
russischen Zentralbank über ihre USD-Währungsreserven wirkte sich entsprechend belastend
auf den USD gegenüber dem Euro aus.
An die Zentralbankgemeinde und Politiker mit zu großen Begehrlichkeiten: In der
Diskussion bei Zentralbanken auf G-7 Ebene verfängt bisher kaum die Thematik auf eine
„Währung“ Gold mit einer erfolgreichen Historie seit 5000 Jahren zurückzugreifen. Gold kennt
keine Leistungsbilanzdefizite, keine Arbeitslosigkeit, keine Budgetdefizite, kann nicht auf
Knopfdruck beliebig vermehrt werden und ist ein knappes Gut, um nur einige Aspekte der
Attraktivität anzuführen. Im Gegenteil will Banque de France 600 Tonnen in den nächsten fünf
Jahren verkaufen. Zentralbanken sollten sich nicht in Richtung Investmentbanken entwickeln.
Wozu bräuchten wir dann noch Zentralbanken? Investmentbanken haben wir genug. Die
Aufgabe von Zentralbanken ist es nicht, hohe Renditen für „gefallene“ Finanzminister zu
erwirtschaften. Vielmehr besteht ihre Aufgabe darin, einen Reservepool aufzubauen, der
Vertrauen in die Zukunft generiert. Unter Zukunft sollten Zentralbanken nicht nur ein bis zwei
Quartale definieren. Vielmehr geht es darum, Rahmenbedingungen für Solidität und stabiles
Wachstum zu implementieren. In der je tzigen fragilen Lage unseres US-zentrischen
Finanzsystems drängt sich diesbezüglich Gold förmlich auf. In den letzten 100 Jahren
haben wir beispielsweise in Deutschland eine Goldmark, eine Reichsmark, nichts, die DM und
nun den Euro gehabt. Alle diese Währungen sind durch Kaufkraftverluste bis hin zur
Wertlosigkeit (Reichsmark) gekennzeichnet. Heute können Sie Reichsmarknoten in
Millionenbeträgen als Sammler für kleines Geld erwerben. Eine Goldunze, die Ihr Urgroßvater in
dem Jahr 1913 erworben hat, ist immer noch eine Unze und hat über diesen ganzen Zeithorizont
eine deutlich bessere Stabilität als oben genannte Währungen aufzuweisen.
Nun denn, nach dieser „schweren Kost“ wenden wir uns den Wirtschaftsdaten zu. Der belgische
„Business Survey“ per November, der als Frühindikator für die Eurozone gilt, fiel gestern
überraschend von zuvor -0,3 auf -5,8 Punkte. Die Anzeichen einer Abschwächung der
Eurokonjunktur im Rahmen abnehmender Weltkonjunkturdynamik sind augenfällig.
Die Daten aus den USA waren positiv ausgeprägt. So stieg der „Chicago Fed National Activity
Index“ von -0,04 auf 0,52 Punkte und die „Existing Home Sales“ wurden mit 6,75 Millionen
(Prognose 6,72 Mio.) veröffentlicht. Marktwirkung erzielten beide Daten nicht.
Heute stehen erneut Daten aus den USA im Mittelpunkt, da die morgigen Daten wegen eines
Feiertags in den USA vorgezogen sind. Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter per
Oktober eröffnen den Reigen. Analysten gehen von einem Anstieg um 0,5 % aus. Wir verweisen
darauf, dass dieser Wert nicht inflationsbereinigt ist. Im Oktober lag der Anstieg des
Erzeugerpreisindex bei 1,7 % gegenüber dem Vormonat. Entsprechend dürfte dieser Anstieg
vornehmlich Ausdruck von Inflation sein! Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sollten weiter in
bekanntem Terrain oszillieren. Das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan wird mit einem
Anstieg um 0,5 auf 96,0 Punkte prognostiziert. Im Hinblick auf die positive Entw icklung des „ABC
News Money Magazine Consumer Comfort Index“ in den letzten beiden Wochen halten wir die
Prognose für realistisch. Die „New Home Sales“ per Oktober werden weiter auf hohem Niveau
erwartet. Die von gestern auf heute verschobene Veröffentlichung der Massenentlassungen per
Oktober kann Aufschluss darüber geben, ob es nachhaltige Verbesserungen am
Oktober kann Aufschluss darüber geben, ob es nachhaltige Verbesserungen am USArbeitsmarkt
im Oktober gegeben hat. Ein nachhaltiger Rückgang gegenüber dem Vormonat
wäre ein klares Indiz.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das weiterhin den Euro favorisiert. Lediglich ein
Unterschreiten der Unterstützung bei 1.2900-30 neutralisiert den positiven Bias für den Euro.
Nächste Kursziele sind im Bereich von 1.3150 und 1.3250 ausgewiesen.
Viel Erfolg!
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