-->>Aha. Am Freitag hÀtts mich nicht gewundert, aber Donnerstag um 16.25 niemand mehr da?
>Offenbar gehts so auch.
>Es ist noch genug Suppe da....
>
>Beste GrĂŒĂe vom Baldur
hi,
ja, is noch genug da - sag ich doch auch.
was anderes aus Absurdistan:
wir sind umgezogen, und wollte mich pflichtgemaess ummelden.
Beim Meldeamt, oder wie das auch immer heute heisst BĂŒrgerbĂŒro oder so.
Gestern war Mittwoch und ich war der Meinung, da wÀre bis 16 Uhr auf.
War es aber nicht, wie sich herausgstellte.
Es war genau 13.01 auf der Vorraumuhr, als ich diesen betrat, in dem so ein praktischer Nummernautomat wie in Spanien an der Serano-Schinkentheke eines jeden grösseren Ladens dafĂŒr sorgt, dass sich keiner vorpfuscht.
Eigentlich eine praktische Sache.
Nun - es war 13.01 aber das Ding war ausgeschaltet - weil, weil nÀmlich um 13.00 h die Sprechzeiten (am Mittwoch) vorbei war.
Niemand war mehr im Vorraum da als Kunde, so trat ich einfach durch eine der drei BurotĂŒren ein und konnte auf insgesamt 6 blitzeblanke Schreibtische blicken, wohinter vier Frau und zwei Mann mich ĂŒberrascht und leicht vorwurfsvoll anblickten.
"Ăh, entschuldigung - koennte ich vielleicht..."
" Nein - koennen Sie nicht. Wir haben geschlossen und die dĂŒrfen nur mit einer Nummer eintreten! Und die koennen Sie nicht mehr gezogen haben, weil der Apparat bereits von uns ausgestellt wurde und wir keine offene Nummer mehr zum abarbeiten haben. Der Publikumsverkehr endet mittwochs um 13.00, und nun habe man wichtige 'interne Arbeiten' vorzunehmen...." wurde ich aufgeklĂ€rt. So unerbittlich, dass ich knurrend keinen weiteren Versuczh unternahm, als wichtiger Kunde anerkannt zu werden.
Man kann sich ja auch wirklich gefĂ€lligst ĂŒber die Ă-ffnungszeiten infomieren.
Nun, auf das Schild geschaut und mich heute an die Zeiten gehalten.
Nummer aus dem lustigen Apparat gezogen und mit der Nr. 64 geschlagene 12 Minuten in einem leeren Vorraum gesessen, wobei in dem DranseinkÀstchen die Nummer 63 bereits stand.
Nun mit einem Ping kam ich dran und sah auf den sechs ArbeitsplÀtzen immerhin 5 PullovertrÀger emsig irgendwas tun - ohne Kunden auf dem Stuhl vor den Schreibtischen.
Ich trug mein Anliegen vor, und wurde gleich zusammengestaucht:
Waas, Sie sind vor 4 Wochen umgezogen. Da hĂ€tten Sie aber schon lĂ€ngst hier gewesen sein mĂŒssen. Man sei schlieĂlich gehalten, sich.....binnen..."
Ich unterbrach der Tante (es war natĂŒrlich die HĂ€sslichste der vieren) ihren Schwall, wies zaghaft darauf hin, dass ich immerhin gestern bereits dagewesen sei und entwaffnete sie darĂŒberhinaus mit einem Krankenhausaufenthalt im fernen Ausland und sie beschaute sich gnĂ€dig anhand meines PA meine Akte auf dem PC:
"So, Sie sind alleine umgezogen. Ihre Frau wohnt also noch an der alten Adresse?"
Wie kommen Sie denn da drauf?
"Ja, ich sehe Ihre Frau nicht."
Nun, ich dĂŒrfe schon alleine zum Amt, hat sie gesagt und bestimmt, da können Sie von ausgehen, hat die was Wichtigeres zu tun.
Davon abgesehen, wird die ein BĂŒro in der NĂ€he ihrer Arbeitsstelle am anderen Ende der Stadt aufsuchen und zwar dann, wann es ihr in ihren Arbeitsablaufplan passt. Die arbeit nĂ€mlich, um Steuern bezahlen zu dĂŒrfen, damit Sie ihr Gehalt pĂŒnktlichst erhalten.
"Na - werden Sie mal nicht komisch. Wir tun hier auch nur unsere Arbeit.
Dann hÀtten Sie aber bessere den PA Ihrer Frau mitgebracht - denn hÀtte ich Sie zusammen ummelden konenen.
Wenn ich Sie jetzt alleine ummelde, gelten Sie fĂŒr alle Ewigkeit als"getrennt lebend", auch wenn Ihre Frau beispielsweise morgen in einem andern BĂŒro die Ummeldung vornimmt...."
Hae - muss ich das verstehe?
"Nein - ist aber so"
Verstehe ich aber nicht. Ist nicht heutzutage die Stadtverwaltung auch irgendwie vernetzt, und ist es nicht sowas von vollkommen wurscht, ob ich mich heute und meine Frau ĂŒbermorgen ummeldet?
"Ist es eben nicht. Ja - sicher sind wir vernetzt, aber wenn dieser Vorgang nicht zusammen in einem Amt umgemeldet wird, ist das halt im System so, auch wenn der Aufkleber spÀter auf den beiden PA's wieder einheitlich ist. Der Computereintrag ist das Problem, und dazu kann ich nichts. Glauben Sie mir das mal einfach."
Aber dieses Problem ist aber doch nicht meins?
"Doch, und es koennte aber bei den verschiedensten AnlĂ€ssen zu lĂ€stigen RĂŒckfragen kommen"
Was denn fĂŒr AnlĂ€ssen? Und was fĂŒr lĂ€stige RĂŒckfragen? Aber lassen Sie mal, ist mir sowas von wurscht. Ich werde mich beschweren...
"Warum sind Sie denn so bockig? Kommen Sie doch einfach morgen noch einmal vorbei, bringen den PA Ihrer Frau mit und wir erledigen alles in 10 Minuten. Kostet auch nur 20 Euro und fĂŒr Sie beide ist alles in Butter."
Ist Sie denn nicht anderseits dazhu verpflichtet, immer ihren PA mit sich herumzuschleppen?
"Nun werden Sie nicht auch noch spitzfindig. Ihre Frau hat ja, wie ich sehe, zur Not auch noch eine Pass oder bestimmt auch einen FĂŒhrerschein"
Wieso bestimmt. Koennen Sie das nicht auch sehen?
"Nein - mit diesem Programm so nicht. Im ĂŒbrigen, entscheiden Sie sich nun - wir haben nicht endlos Zeit." (die anderen vier hatten immer noch keinen Kunden)
Ok, ok ist ja gut - aber koennen Sie mir diesen von Ihnen genannten drohenden Status des"getrennt-lebens" bei unterschiedlicher Ummeldung irgendwie schriftlich geben, damit ich beim OB dieses vorsintflutliche Softwareprogramm mal zur Sprache bringen kann?
"Sie kennen den OB?"
Ja.
"Warum sind Sie denn aber so unfreundlich? Ich versuche doch nur allerhöflichst meine Arbeit zu tun und, versuche doch auch nur, Ihnen zu einer ordnungsmemaessen Ummeldung zu verhelfen..."
Tschuess - ich komme dann irgenwann mal wieder.
"Nein!!!! Nicht irgenwann!!! Sie riskieren eine Ordnungsstrafe, wenn Sie diese Ummeldung weiter verschludern. Sie mĂŒssen...
Und im ĂŒbrigen muss ich noch von Ihnen Ihre eben gezogene Nummer haben. Legen Sie die bitte in dieses KĂ€stchen. Das ist wichtig."
auweia - tschuess Absurdistan
G.C.
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