könnte so sein. dann hilfs nur kurzfristig auf puts zu setzen und und mittelfristig in den spekulativen, unterbewerteten russischen markt zu gehen. >Kart:) > Ich habe gedacht ich werde mir mal die Mühe machen, einige Argumente aufzuzählen, warum wir uns in > einer (noch nie dagewesenen?) Spekulationsblase befinden und warum die gigantischste Hausse aller > Zeiten seit 1982 bald enden muß. > > Der Aktienboom hat mittlerweile enorme Auswirkungen. So hängen ganze Branchen mittlerweile von diesem > Boom ab. Seien es neue Wirtschaftszeitungen wie die z.B. die Telebörse, die auf den Markt kommen oder > seien es die vielen Fernsehsender die mittlerweile vom Geschehen an der Börse berichten (N24, n-tv, CNBC > usw.). Aktien sind in, jeder will sie haben, jeden Tag rennen Leute zur Bank um ein Depot zu eröffnen um an > dem gigantischen Boom, an der doch so einfachen Vervielfältigung von Geld teilzuhaben, alle wollen sie auf > den immer schneller gewordenen Zug aufspringen. Die Zahl der Neuemissionen hat sich über die letzten > Jahre vervielfacht wie sich auch die Anzahl der Kleinanleger stark erhöht hat. Die Erwartungen der > Kleinaktionäre wurden immer höher, die Kurse schossen immer schneller in den Himmel, warnende > Stimmen werden nicht mehr gehört - Es herrscht (mal wieder) die Euphorie, der Enthusiasmus und die Gier. > Immer als der Optimismus am größten war kam die Katastrophe. So war es bei der Tulenzwiebelmanie vor > einigen Jahrhunderten, so war es 1929, aber so war es auch bei der Silberspekulation der Hunt-Brüder und > beim Platzen der Spekulationsblase auf dem Aktien und Immobilienmarkt in Japan Anfang der 90er. > > Die Kurse sind seit 1982 fast an allen Weltbörsen in mittlerweile utopische Höhen geschossen. Manche > Aktien haben einfach total überzogene Bewertungen erreicht. So wird das Unternehmen Yahoo höher > bewertet als VW, BASF, VEBA, Metro und die Lufthansa zusammen. Der Unterschied ist jedoch das Yahoo > 1200 Mitarbeiter beschäftigt, einen Umsatz von 1,1 Mrd. DM und Gewinn von 0,1 Mrd. DM macht. Die fünf > deutschen Unternehmen hingegen beschäftigen 563000 Mitarbeiter, machen einen Umsatz von 327 Mrd. > DM und erwirtschaften einen Gewinn von knapp 9 Mrd. DM. An diesem Beispiel wird deutlich wieviel des > Wertes von Yahoo echte Substanz ist und wieviel Hoffnung und heiße Luft. Hoffnung auf starkes Wachstum ist > berechtigt, da gibt es keine Dikussion, wenn diese Hoffnung sich im Aktienkurs niederschlägt, aber: Hier wird > total übertrieben. Dabei muß man sagen, das Yahoo ja noch einer der BlueChips im Internetbereich darstellt. > Viel schlimmer sind solche Aktienbewertungen ja dann, wenn die Firmen Verluste erwirtschaften. Viele > dieser kleinen Firmen werden auf Dauer nicht überleben, sei es durch Konkurrenten oder durch > Liquiditätsmangel, der bei einigen Firmen schon heute besteht. > > Betrachtet man den DAX, den es zwar erst seit Ende der 80er gibt, so ist dieser zurückgerechnet seit 1982 > um mehr als 1000% gestiegen. Ob die im DAX enthaltenen Firmen das zehnfache Wert sind wie damals und > den zehnfachen Gewinn erwirtschaften muß bezweifelt werden. Zwar gab es Wachstum, aber die > Aktienkurse haben sich vor allem in den letzten Jahren davon losgelöst und sind wesentlich stärker > gestiegen. Weltweit sind die Aktienkurse seit 1980 inflationsbereinigt um 1032% gestiegen. Zwar hat die > Wirtschaftsleistung weltweit mit 80% ebenfalls stark zugelegt, aber dennoch wird hier die entstandene > Divergenz deutlich, die sich früher oder später ausgleichen wird. > > Heute werden fallende Kurse immer leicht mit"Korrektur","Schnäppchenkurse zum Einsteigen" oder
>"Kaufgelegenheit" bezeichnet wenn sie nach einem Anstieg von mehreren hundert Prozent mal ein wenig > nachgeben. Manche Hightech-Aktien sind seit dem Börsengang enorm gestiegen, so z.B. AOL mit mehr als > 50000%!!! oder Yahoo mit einem Plus von mehr als 6000%. Das kann man einfach nur noch mit Wahnsinn > bezeichnen, auch wenn viele von uns daran gut verdient haben. In Deutschland würde ich hier z.B. > Mobilcom, EM-TV oder eine Morphosys nennen. Diese Akien haben sich auch in ihrem Kurs regelrecht > vervielfacht. Gekauft wird doch alles was irgendwas mit dot com, Telekommunikation, Biotechnologie zu tun > hat. Ist das KGV dann halt mal weit über 100, also in wahnsinnige Höhen, gestiegen, sagt man:"Ach das sind > doch Internetaktien, da gelten doch die alten Maßstäbe nicht mehr". Weshalb soll Microsoft eigentlich fast > eine Billion DM wert sein, was soviel heißt das die Hälfte von Microsoft mehr Wert ist als alle Stahlkonzerne > der ganzen Welt. Die Firma Brokat mit ihren 548 Mitarbeitern erwirtschaftete noch vor kurzem Verlust (wie es > jetzt ist weiß ich nicht) und wurde so hoch bewertet wie Porsche, wo der 80-fache Umsatz gemacht wird und > auch noch ansehnliche Gewinne herausspringen? > > Oft wird als Argument für die steigenden Börsenkurse die Gewinnexplosion angeführt. Beispiel: Microsoft > und Intel: Der große Gewinnanstieg bei Microsoft im letzten Quartal 1999 kam nicht von Softwareprodukten, > sondern vielmehr aus dem eigenen firmeninternen Investitionsgeschäft. Bei Intel stiegen die Gewinne, da die > Kurse des 6 Milliarden US-$ Aktienportfolios explodierte. Kurz: Die Gewinnanstiege vieler Firmen kommen > aus steigenden Aktienkursen. Diese Gewinnanstiege werden als Begründung für weitere > Aktienkurssteigerungen verwendet, womit die Gewinne ja dann wieder steigen. Dann müssen aber auch die > Aktienkurse wieder anziehen. Völliger Irrsin ist das doch! > > Heute sind wir wieder mal soweit, das viele Anleger auf Pump spekulieren, frei nach dem Motto:"Die Aktien > steigen doch um das doppelte, was ich für die Kreditzinsen aufbringen muß." Gerade in den letzten Jahren > haben sich die US-Wertpapierkredite deutlich erhöht, sie stiegen um mehr als das fünffache an. Bereits 1996 > sah Alan Greenspan die Gefahren und warnte vor Übertreibungen. Zu dieser Zeit stand der Dow Jones > Industrials Index noch bei rund 6000 Punkten, heute liegt er deutlich darüber. Vom Bewertungslevel des > Nasdaq Composite mal ganz abgesehen, der sich alleine seit seinem Tiefpunkt im Zuge der Rußlandkrise > im Sommer 1998 bis März 2000 mehr als verdreifachte. > > Aber gerade in den letzten Jahren und sogar den letzten Monat fand die Übertreibung immer stärker statt. So > stieg der Nemax All Share Index mal eben in einem halben Jahr um mehr als 200%. > > Die Aktien in Asien erreichten neue Rekorstände. Hongkong, Singapur lagen noch vor ein paar Wochen > höher als jemals zuvor. Zwar mögen die Wachstumsraten nach der Asienkrise wieder hoch sein, aber die
>"richtigen" Fundamentaldaten will keiner sehen. Wie wurde der Wiederaufschwung den erreicht. Man > erhöhte seine Staatsverschuldung enorm um die Währungen zu stützen, die Aktienmärkte zu stützen und > Konjunkturprogramme zu finanzieren. Die Arbeitlosigkeit in Japan und vielen anderen Tigerstaaten ist > ungekannt hoch. Die Löhne liegen immer noch deutlich unter dem Niveau vor der Krise, was zu einem > Verlust der Kaufkraft führt. Auch politische Unruhen (Indonesien) und korrupte Regierungen, sowie die immer > noch vorhandenen faulen Kredite, welche man mit IWF-Geldern für einige Zeit bedienen kann, gibt es noch. > > Auch in Brasilien und Mexiko erreichten die Kurse neue Höhen. So stieg der Bovespa-Index an der Börse > Sao Paulo seit Anfang 1999 um rund 300%, der Index in Mexiko (IPC) verdreifachte sich seit 1998 fast. Aber > selbst der DAX legte seit Oktober 1999 mal so eben um rund 60% zu. > > An der Nasdaq kam es dann letzte Woche zu Panikverkäufen. Spätestens hier muß wohl jedem klar > geworden sein, das der Aktienmarkt immer weniger mit der Realität zu tun hat und immer mehr zum
>"Spielcasino" wurde. Oder warum halbieren sich in einer Woche Firmenwerte, um dann in der > darauffolgenden Woche in den ersten beiden Tagen wieder um 30% zu steigen. Der Anfang vom Ende? Ich > denke, es muß noch nicht das Ende gewesen sein, aber es ist nahe. Ich denke das die Hausse noch > maximal zwei bis drei Jahre gehen kann und dann wie immer plötzlich enden wird. > > Genau dieses oben beschriebene Phänomen, die Gier, der Enthusiasmus, die Euphorie und der > unglaubliche Optimismus und die daraus resultierenden Erwartungen der Anleger gab es schon öfter Und > zwar schon vor einigen Jahrhunderten mit der sogenannten Tulpenzwiebelmanie, zu Beginn des letzten > Jahrhunderts in den USA, als der Glaube an ewiges Wachstum die Überhand gewann und der plötzliche > Börsencrash am 25. Oktober 1929, der schwarze Freitag, den American Dream zunichte machte. Zunächst > will ich auf den Hintergrund von 1929 eingehen, denn ich will später ein paar Paralleln ziehen, werde aber > auch die Unterschiede nicht außer Acht lassen. > > Der Hintergrund > In den USA herrschte Aufbruchstimmung. Die"roaring twenties" waren eine Zeit des Umbruchs. Es fand eine > Technisierung statt, die Industrieproduktion wuchs im Schnitt um 6% in den Jahren vor der > Weltwirtschaftskrise. Die Produktivität wuchs enorm, viele Produkte wie Kaffeemaschinen und Bügeleisen > gingen im Zuge des Fordismus in Serienproduktion und wurden für viele Teile der Bevölerung erstmals > erschwinglich. Die Firmengewinne stiegen kräftig an, mit ihnen auch die Aktien. Kurz vor dem Crash an der > Börse glaubte niemand an ein mögliches Ende der Hausse. Man spekulierte mit seinen gesamten > Ersparnissen an der Börse, oftmals sogar mit Krediten. Wie heute wurde bei Geldmangel eine Anzahlung an > die Bank geleistet, der Rest wurde von der Bank finanziert, in der Erwartung aus den doch so sicheren > Kursgewinnen den Kredit locker zurückzahlen zu können. So stieg das Kursbarometer Dow Jones vor allem > ab 1927 immer steiler an - 250 Punkte - 300 Punkte - 350 Punkte, es wurde ein Rekord nach dem anderen > aufgestellt. Kam es zu Korrekturen so wurden diese als Einstiegsgelegenheit bewertet und daraufhin die > Kurse auf neue Höhen getrieben. Mahnende Stimmen waren kurz vor Ausbruch der Krise kaum mehr zu > hören. Kommentare wie,"die Aktien sind viel zu hoch bewertet" waren einfach unpopulär und wurden nicht > gehört. Die Zahl der"Crashpropheten" ging sogar zurück, da diese Menschen oft mit ihren Prognosen, > welche fundamental richtig waren, danebenlagen. Zwar hatten sie gute Argumente, warum die Aktien viel zu > hoch bewertet seien, und eigentlich schon vorher hätten nach unten drehen müssen, aber auf > Fundamentaldaten schaute man halt nicht mehr und man wollte die Realität einfach nicht mehr sehen. > Doch irgendwann funktionierte die"Geldmaschine Wall Street" nicht mehr. Der herbe Einbruch kam am 24. > Oktober 1929. Der Tag begann wie jeder andere. Der Börsenhandel war ruhig. Einige Tage zuvor stand in > bekannten Wirtschaftszeitungen zu lesen, daß sich derzeit alle Länder in eine konjunturell günstigen Lage, in > einer Boomphase oder im Aufschwung befinden. Um halb elf begannen die Kurse dann zu bröckeln, Panik > machte sich breit. Die Kurse fielen und auf einmal wollte jeder aussteigen und seine Gewinne realisieren. > Dies beschleunigte den Kursverfall enorm. Vertreter von Banken einigten sich auf Stützungskäufe und wollten > mit positiven Kommentaren, manche sagten sogar, die Aktien seien unterbewertet, den Markt stützen. Dies > gelang auch, am Nachmittag des 24. Oktober 1929 setzte die Stabilisierung ein. Die Katastrophe schien > zunächst überstanden zu sein. Am morgen des 25. Oktober 1929 fielen die Kurse dann ohne Stützung der > Banken ins Bodenlose. Bis am darauffolgenden Dienstag, den 29. Oktober waren viele Aktien bereits um > mehr als 30% gefallen. Erst jetzt begannen einige, die Realität zu sehen, nämlich das das hohe Kursniveau > ein Traumgebilde und eine Utopie waren. Danach begann der bekannte Teufelskreis: Die Banken forderten > die Kredite zurück, es kam zu Zwangsverkäufen, die den Abwärtstrend noch mehr beschleunigten - die > Weltwirtschaftskrise begann. Bis 1932 war der Dow Jones dann schließlich um 85% gefallen. Erst in den > fünfziger Jahren erreichte der Dow Jones seine alten Höchstände wieder. Die riesige Gläubigerposition der > USA war dann auch die Hauptursache für die Ausbreitung der Krise auf die ganze Erde. Aus Geldmangel > forderten die USA ihre Kredite aus Europa zurück, was dann auch dort die Katastrophe an den Aktienmärkten > auslöste. Diese knappe Ausführung soll vorerst zum Nachdenken anregen... > > Es gibt auch Unterschiede... > Der wichtigste und ein eherblicher Unterschied zu damals, ist, das die Notenbanken flexibler auf > Kurseinstürze reagieren können. Waren Ihnen früher durch den Goldstandrd die"Hände gebunden" so > existiert dieser heute nicht mehr. Dieser verhinderte 1929 das die Notenbanken mit massiven > Zinssenkungen auf den Kursrutsch reagieren konnte. Heute würden die Notenbanken sofort massiv die > Zinsen senken, wenn die Märkte einbrechen würden. > Aber genau dieser eigentlich positiv zu wertende Unterschied hat doch auch einen Nachteil. Das Wissen, > dass die Notenbanken als Feuerwehr in der Not mit Liquidität aushelfen verstärkt das Problem der > Spekulationsblase ja noch. Die Anleger verlassen sich darauf, dass die Gefahr massiver Verluste > eingeschränkt ist und gehen somit noch höhere Risiken ein und jagen die Kurse noch höher. Somit erhöht > dieses Problem die Wahrscheinlichkeit eines Crash ja noch. > > Nun einige Parallelen > - Wir befinden uns in einem Umbruch: War es damals wie bereits oben erwähnt der Fordismus und die > Massenproduktion so besteht der Umbruch heute im Internet. Das Internet, die erweiterten möglichkeiten der > Telekommunikation sind schon bemerkenswert und können durchaus als eine neue Epoche bezeichnet > werden. --> Genau wie damals wird der Anlageboom durch eine Technologiebegeisterung getrieben. Auch > damals gab es Kommentare von Analysten wie"Das Potenzial dieser neuen Kommunikationstechnologie sei > riesengroß, es überschreite jede Vorstellung, wie es den Alltag revolutionieren werde". > > - Die Aktienkurse sind enorm gestiegen. Das ist weltweit seit 1980 geschehen - die Aktien stiegen > inflationsbereinigt um 1032%, während die Wirtschaftsleistung"nur" um 80% zulegte. > > -"Wenn Putzfrauen in Aktien investiert sind...". Ich will hier nichts gegen Putzfrauen und Einsteiger, die erst > jetzt seit kurzem mit Aktien handeln sagen. Es ist halt nur ein alter Börsenspruch. Soll heißen: Wenn auch die > letzten Greenhorns ihre Depots eröffnen ist das Ende einer Hausse nicht mehr weit entfernt. Klar, weil dann > bald der Punkt erreicht ist, an dem praktisch jeder sein Geld in Aktien investiert hat. Es kann dann ja gar nicht > mehr groß aufwärts gehen, woher soll das Geld kommen? Momentan scheint noch viel Liquidität da zu sein, > deshalb kann es durchaus noch mehrmals zu neuen Kursrekorden kommen, allerdings sind wir kurz vor dem > Ende. > > -"Immer weniger Aktien steigen immer stärker". Betrachtet man die Aktienkursentwicklungen an der > WallStreet in den letzten Jahren genauer so fällt eindeutig auf das die Mehrzahl der Aktien den Trend nach > oben gar nicht mehr mitmacht. Die sogenannte Advance/Decline-Line fällt schon seit Ende 1997. Das heißt > viele Aktien befinden sich schon in einem Aufwärtstrend, immer weniger Aktien sind dafür um so stärker > angestiegen --> Das Kapital konzentriert sich. 1929 war es beispielsweise genauso, das die A/D-Line bereits > lange vor dem Crash im Fallen war. Die Situation in Japan 1990 war ähnlich. > > - Die Wertpapierkredite. Genau wie bei allen Manien befinden sich die Wertpapierkredite seit langer Zeit > wieder auf einem Höchststand. So betragen die Wertpapierkredite (in den USA) momentan wieder mehr als > 2,0% des Bruttoinlandsproduktes. Fast genauso hoch waren sie 1929. > > -"Anlagemöglichkeiten schiessen wie Pilze aus dem Boden": Waren es 1927/28 und 1929 die sogenannten > Trusts (mit Fonds vergleichbar) die das Geld der Anleger aufnehmen so sind es heute neben den Fonds, die > vielen Neuemissionen. > > - Man glaubt an Dinge es einfach nicht geben kann. Kurz vor dem Crash 1929 glaubte man an ein ewig > Wachstum. Das ist definitv unmöglich. Man kann die Konjunkturzyklen nicht abschaffen. Gerade in den > letzten Monaten, als der Neue Markt und Nasdaq sowie die anderen Weltbörsen einen Rekord nach dem > andern in atemberaubendem Tempo erreichten, begannen manche wieder solche Theorien aufzustellen. > Da sprachen einige von einer"New Economy", die dazu führen werde, das es ein ewiges Wachstum ohne > Inflationsdruck durch starke Produktivitätszuwächse geben wird. > > - Der große Optimismus. Zwar brachen die Kurse letzte Woche ein, dennoch ist der Optimismus riesengroß. > So bezeichneten mehr als 90% der Anleger die aktuellen Kurseinbrüche als normale Korrektur. Man sprach > von Schnäppchenpreisen und Einstiegskursen. Desweiteren sagten über 90%, das es wieder nach oben > gehen wird und mittel- bis langfristig wieder neue Höchststände (wie immer) erreicht werden. Klar, viele > wissen gar nicht was ein richtiger Abwärtstrend ist. Warum soll es anders sein wie sonst, die Kurse sind doch > nach jedem Einbruch (Ende 1997, Sommer/Herbst 1998) immer wieder noch höher gestiegen. > > - Sind die Fundamentaldaten wirklich soooo positiv: Wirtschaftswachstum gibt es in den USA ja schon, aber > oft werden von Fundamentaldaten nur diese betrachtet, die man gerade durch die"rosarote Brille" sehen > will. Man spricht zwar immer von Wirtschaftswachstum und einem Haushaltsüberschuß aber das sind nicht > alle fundamentalen Bewertungsmaßstäbe. Ein Vergleich von Daten der 60er Jahre zu heute zeigt: > * betrugen die liquiden Mittel der US-Haushalte damals 161% der Verbindlichkeiten, so sind dies heute -2% > * Die Staatsverschuldung lag in den 60er Jahren bei 43,9% des Bruttoinlandsproduktes, heute liegt sie bei > 63,7%. Noch eine Anmerkung zur von Bill Clinton propagierten"schwarzen Null". Von wegen > Haushaltsüberschuß, hier wurden z.B. die Rentenzahlungen nicht voll berücksichtigt. > * Die Verbraucherkredite sind von 64% des verfügbaren Einkommens auf über 91,4% gestiegen. > * War die USA in den 60er Jahren noch ein Nettogläubiger so ist sie heute ein Schuldner mit 1,3 Billionen > US-$ > * Die Sparquote mit 7,8% in den 60er Jahren noch relativ hoch, ist heute sogar negativ. > * Die Handelsbilanz ist von einem Überschuß von 1,3 Mrd US-$ heute stark negativ. Das Handelsbilanzdefizit > erreicht fast monatlich neue Rekordhöhen und beträg im Gesamtjahr 1999 weit mehr 100 Mrd. US-$ > --> Man sieht das die Fundamentaldaten keineswegs nur positiv sind! > > -"Die Anstiege sind ähnlich groß". Legt man die Liniencharts des Dow Jones Industrials von 1922 bis 1931, > des Nikkei-225 von 1982 bis 1991, oder auch der Silberspekulation von 1980 übereinander so fällt die > Ähnlichkeit wohl jedem auf. Die Kurse sind in absoluten Zahlen (logischerweise) aber auch prozentual umso > stärker angestiegen je näher das Ende des Bullenmarktes war und dann abrupt gefallen. > > Zum Abschluß hier eine Tabelle der vorangegangenen Abwärtsbewegungen > 1929-32: Der Dow verlor 89%. Die Baisse dauerte 36 Monate und 6 Tage. > 1937-38: Der Dow verlor 49%. Die Baisse dauerte 12 Monate und 22 Tage. > 1906-07: Der Dow verlor 49%. Die Baisse dauerte 21 Monate und 28 Tage. > 1919-21: Der Dow verlor 47%. Die Baisse dauerte 21 Monate und 22 Tage. > 1901-03: Der Dow verlor 46%. Die Baisse dauerte 28 Monate und 24 Tage. > 1973-74: Der Dow verlor 45%. Die Baisse dauerte 22 Monate und 26 Tage. > 1892-93: Der Dow verlor 43%. Die Baisse dauerte 16 Monate und 24 Tage. > 1939-42: Der Dow verlor 40%. Die Baisse dauerte 31 Monate und 17 Tage. > 1916-17: Der Dow verlor 40%. Die Baisse dauerte 31 Monate und 17 Tage. > > Keiner dieser Abwärtsbewegungen ging in zeitlicher Länge und in relativen Steigerungen ebenso wie in > absoluten Steigerungen ein so starker Haussemarkt voraus wie der Haussemarkt von 1982-200?.!!! > > Wie man sieht sind die Parallelen doch recht groß. Zwar gibt es neben dem oben erwähnten Unterschied zu > damalas, dem besseren Stützungsmöglichkeiten durch die Notenbanken mittels massiver Zinssenkungen > auch noch die Handelsaussetzungen, die heute genau festgelegt sind, aber das Beispiel Japan zeigt uns > auch, daß auch die größten Zinssenkungen nicht immer zum Erfolg führen. Jahrelang liegen die Zinsen in > Japan jetzt bei nahezu 0%, dennoch hat sich seit 10 Jahren nicht viel getan. Das Vertrauen der Anleger > wurde mit dem Einbruch Anfang der 90er völlig zerstört. Auch am Immobilienmarkt ist das Vertrauen noch > nicht zurückgekehrt. Vor dem Crash auf dem japanischen Immobilienmarkt, der mit dem Einbruch der Aktien > einherging, war die Übertreibung sogar so groß, das das Gelände um den Kaiserpalast mehr Wert war als > der US-Bundesstaat Kalifornien (kein Witz!). Das Inselreich Japan mit 0,3% der Weltfläche sollte 60% des > gesamten Weltbodenpreises kosten - Eine Übertreibung wie sich herausstellte. Mit dem Einbruch 1990 war > die Party zuende... > > Fazit: Ich bin kein Schwarzseher und wäre froh wenn dieser Superbullemarkt ewig bestünde, aber dieser > Gedanke ist realitätsfremd. Vielleicht war der Einbruch der letzten Woche der Anfang, es kann aber auch > durchaus sein das es noch mehrmals neue Rekorde gibt, vielleicht geht es noch zwei Monate oder zwei > Jahre so weiter. Nehmt das mit was ihr noch an phantastischen Gewinnen mitnehmen könnt. Aber vorsicht > ist angesagt - Aktienkäufe auf Kredit in einer solchen Zeit sind einfach zu riskant und generell sollte man dies > nicht tun. > > Aber eins ist klar, das Ende der Party ist nah muß aber nicht unbedingt plötzlich kommen, sondern kann auch in > Form eines sogenannten"Salami-Crash" kommen - Dann ist das Spiel zuende. >
>Sascha Jakobi
>Für Kritik und Anregung bin ich unter SaschaJakobi@gmx.net erreichbar
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