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Eine kleine Warnung an alle welche an den kommenden Festtagen sich an
'convenience food' erlaben, ergötzen und natürlich auch erfreuen dürfen!
In hiesigen drei Gross-Spitälern grassieren Durchfall-Erkrankungen mit
Erbrechen. Die Hintergründe und Infektions-Herde sind noch nicht lokalisiert.
Die Ansteckung erfolge, so die Versicherung, auf Grund von Begrüssungen mit Hände-Druck*,
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Lebensmittelsicherheit: Bösen Keimen den Garaus machen
Hygiene wird bei der Herstellung von Lebensmitteln gross geschrieben. Doch gerade dies ebnet paradoxerweise bösartigen Bakterien den Weg.
Die grösste Gefahr in Lebensmitteln geht nicht von Umweltgiften oder allergenen Zusatzstoffen aus, sondern von Bakterien. Allein in der Schweiz erkrankten dieses Jahr bereits über 7000 Menschen durch Campylobacter, Salmonellen und Listerien in Lebensmitteln. Und dies sind nur die gemeldeten Fälle. Weltweit erkranken nach Schätzungen der WHO zwei Milliarden Menschen ernsthaft durch Keime in Lebensmitteln. Dies, obwohl Industrie, Forschung und Behörden nach Kräften gegen die Gefahren aus Lebensmitteln ankämpfen. Hygiene wird in der Nahrungsmittelverarbeitung zwar gross geschrieben. Trotzdem warnt Mikrobiologe Martin Loessner von der ETH Zürich:"Die schädlichen Bakterien lassen sich nur schwer aus der Produktionslinie verbannen. Der Trend zu Convenience Food birgt deshalb neue Gefahren." Denn gerade Fertiggerichte sind für Bakterien ein gefundenes Fressen. Meist werden die Zutaten bei der Produktion zuerst erhitzt, was alle Keime abtötet. Die behandelten Lebensmittel bieten hernach einen optimalen Nährboden für neue, gefährliche Zuzügler, die sich irgendwo in der Produktionslinie eingenistet haben. Da die natürlichen Konkurrenten durch die Hitzebehandlung bereits eliminiert sind, sind die Ausbreitungsbedingungen für bösartige Erreger ideal.
Das gefährlichste Bakterium in Lebensmitteln ist die Listeria monocytogenes, der Erreger der gefürchteten Listeriose."Zwar ist die Zahl der gemeldeten Erkrankungen tief. Aber das Problem bei den Listerien ist die hohe Sterblichkeit von etwa 30 Prozent. Bei den 45 gemeldeten Erkrankungen von diesem Jahr muss man also davon ausgehen, dass 15 Menschen durch Listeriose gestorben sind", sagt Martin Loessner. Loessner und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln an der ETH Zürich eine weltweit führende Technik, um die gefährlichen Listerien effizient zu vernichten. Dazu benutzt das Labor die natürlichen Feinde der Bakterien - die Bakteriophagen - die Bakterienfresser."Bakteriophagen gibt es überall wo Bakterien sind, millionenfach", sagt Loessner."Der Vorteil von Bakteriophagen ist, dass sie ganz spezifisch sind und nur ein spezielles Bakterium befallen. Dort drin vermehren sie sich und töten so das Bakterium", erklärt Loessner. Im Fall der Listerien sind es Listerio-Phagen; sie greifen ausschliesslich Listerien an. Der Listerienfresser durchbohrt die Bakterie und injiziert hernach seine Erbinformation in die Listerie. Der Listerienfresser programmiert die Listerie um: Die Listerie baut solange Phagenenzyme auf, bis nichts mehr von der Listerie übrigbleibt. Innert Minuten vernichtet so das Enzym die Bakterie.
Bei Listerien hat sich die Effizienz gezeigt. Auch andere Bakterien liessen sich mit der gleichen Methode bekämpfen. Denn grundsätzlich gibt es für jedes Bakterium ein Bakteriophag, das es zerstört. Professor Loessner und sein Team sind derzeit dabei, Bakteriophagen von anderen Bakterien zu züchten.
unquote.
*) Die Handschuh-Saison ist angebrochen.
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