--><font size="4">Weltbörsen würden Verschnaufpause einlegen </font>
Finanzprofis würden sogar Kursrückschläge erwarten-
Sinkender Ã-lpreis entlaste aber
Nach den Kursanstiegen der letzten Wochen werde die Luft an den europäischen und amerikanischen Aktienmärkten nun spürbar dünner, ist heute in der Tagespresse zu lesen. In den ersten Monaten des Jahres 2005 sei mit nur leichten Zuwächsen, vereinzelt sogar mit Kursrückgängen zu rechnen.
In Japan sei die Rückschlagsgefahr dagegen vergleichsweise gering; viel Raum für positive Überraschungen bleibt aber auch dort nicht.
Dies seien die zentralen Ergebnisse des aktuellen Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Das Wirtschaftsforschungsinstitut bhabe traditionell im Dezember 300 Analysten und institutionelle Anleger aus Banken, Versicherungen und großen Industrieunternehmen nach ihren Erwartungen bezüglich der Entwicklung an den Finanzmärkten befragt. Die sogenannten Experten also.
Eine gute Nachricht zuerst: Die zurückgehenden Ã-lnotierungen würden für Entspannung an den internationalen Aktienmärkten sorgen, denn damit falle ein zentraler Belastungsfaktor weg. Der Großteil der befragten Analysten erwarte zudem, daß der Preis für den schwarzen Rohstoff auch im nächsten halben Jahr sinken werde. Dennoch wolle aber keine rechte Freude aufkommen. Das schwache wirtschaftliche Umfeld und die mäßigen Konjunkturerwartungen stellten weiterhin eine Euphoriebremse dar. Auch bedrohe die Angst vor steigenden Anleiherenditen die Aktienmarktentwicklung.
Der Dax sei ja nun seit Ende Oktober um 8,5 Prozent angestiegen und habe jüngst seinen Jahreshöchststand erreicht. Auch der Euro-Stoxx-50 hätte sich in diesem Zeitraum prächtig (plus sechs Prozent) entwickelt. Daß diese Entwicklung in einen Zeitraum gefallen sei, in dem der Euro gegenüber dem Dollar kontinuierlich zulegte, verwundere nur auf den ersten Blick. Zum einen seien die Erlöse der großen Konzerne viel weniger von Wechselkursbewegungen betroffen, als gemeinhin angenommen. Der Grund hierfür sei, daß zahlreiche Unternehmen nicht nur im Ausland ihre Produkte absetzen, sondern auch dort Rohstoffe kaufen oder sogar produzierten.
Ein solcher Stabilisationsmechanismus dämpfe zumindest die negativen Auswirkungen des Dollarverfalls auf die Exportwirtschaft. Zum zweiten gingen die Finanzmarktakteure von einer dauerhaften Stärkung des Euros aus. Dies wiederum führe dazu, daß internationale Investoren vermehrt Liquidität in die Märkte des Euro-Raums pumpen würden und damit die Kurse nach oben zögen.
Durch die bisherigen Liquiditätsbewegungen seien die Devisenmarkterwartungen aber zunächst einmal verarbeitet.
In Zukunft sei deshalb mit einer deutlichen Abschwächung der Kapitalzuflüsse zu rechnen. Eine dauerhafte Dollarschwäche werde zudem mittelfristig die Absicherungskosten für die Unternehmen in die Höhe treiben. Auch stehe zu vermuten, daß sich die Gewinnsituation der Unternehmen in den nächsten Jahren verschlechtere. In der Folge hätten die Finanzmarktexperten ihre Erwartungen sowohl für den Dax als auch für den EuroStoxx reduziert. Da die Erwartungssalden nun unter dem langfristigen Durchschnitt lägen, müsse mit einem leichten Rückgang der Aktienkurse in den nächsten sechs Monaten gerechnet werden.
An der Wall Street seien ganz andere Triebkräfte am wirken. Die Aktienmarktrallye der letzten Wochen (plus 8,5 Prozent seit Ende Oktober) sei hier wohl auf die Kaufaktivitäten der großen Investmentfonds zurückzuführen, die traditionell gegen Jahresende die Kurse nach oben trieben um ihre Performance zu schönen. Ab Januar werde damit aber Schluß sein. Dann träten wieder harte Fakten in den Mittelpunkt des Aktionärsinteresses. Dabei würden die positiven Unternehmensgewinnaussichten gegenüber den Gefahren, die vom labilen Arbeitsmarkt ausgehen, aber leicht überwiegen Die Analysten hätten folglich ihre Erwartungen leicht gegenüber dem Vormonat erhöht.
Neben der konjunkturellen Schwäche laste in Japan auch der starke Yen tonnenschwer auf der exportabhängigen Wirtschaft.
Letzteres sei um so bedrohlicher, als die Zentralbank offensichtlich keine große Interventionslust verspüre ( Anmerkung: Lust haben die schon - nur kein Möglichkeiten mehr..... Die befragten Analysten wollten sich in ihrer Einschätzung für Japan aber nicht festlegen. Sie hätten zwar die Erwartungen reduziert, der Saldo läge aber immer noch deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Demnach sollten sich die Kurse mittelfristig seitwärts bis leicht positiv entwickeln.
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