-->Hi Zandow,
falls der Staatsbankrott wirklich kontinentale Ausmaße annimmt, kehren die Menschen tatsächlich zur Einzelhofwirtschaft zurück. Denn alles (Geld, Privateigentum usw.) sind von der Macht abgeleitet. Verschwindet die Macht, so verschwinden auch alle ihre Derivate. Das ist ja das, was die libertäre Gemeinde nicht kapieren will. Gut zu sehen hier:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/304858.htm
Das Bevölkerungsproblem wird sich hierbei von selbst lösen. Nach einem Staatsbankrott wird sich die Bevölkerung sehr schnell dezimieren (Hunger, Krankheiten, Morde). Diese Dezimierung wird so lange voranschreiten, bis das landwirtschaftliche nutzbare Land und die Bevölkerungsgröße übereinstimmen.
Soweit d'accord. Wobei für uns alle zu hoffen ist, daß dieser Prozeß in mehreren Phasen und nicht in einem Rutsch stattfinden wird - er dürfte auch regional sehr unterschiedlich ausfallen: wo ist denn eigentlich heute noch"auf dem Land"? Abgesehen von Teilen der norddeutschen Tiefebene und einiger Mittelgebirgsregionen sind die früheren ländlichen Gegenden längst"verstädtert" und irgendwie auch mit"Masse" belegt: in unserem Ortsgebiet z.B. lebten um 1800 ca. 48 Menschen, überwiegend Bauern, auf 1 qkm - heute das Sechsfache - überwiegend Nichtbauern. Und so sieht's auch im südlichen Münsterland und im Rheinland aus- für die fünfeinhalb Mio Ruhrpöttler wird nicht mehr viel übrigbleiben, wenn sie aus ihrem großen Kral"aufs Land hinaus" ausbrechen...
Schwierig wird die Umstellung der heutigen technisierten Landwirtschaft auf das bestenfalls noch zu erhaltende Niveau um 1800 - ohne die Industrie, die bisher vom (teilweise schon"kastrierten"!) Saatgut über Schädlingsbekämpfungsmittel bis zu den Maschinen fast alles liefert. Der heutige"Landwirt": mehr Techno- und Bürokrat(en-Hiwi) als eigentlicher Bauer - käme er ohne das Industriezeugs überhaupt noch zurecht, hat er noch die entsprechenden Kenntnisse, wie man ausgelaugte Böden naturdüngermäßig wieder einigermaßen hinkriegt? Wie man auf (noch dazu durch Verbauung und Versiegelung stark verminderte) Flächen Vieh weidet, ohne daß es die Böden ruiniert? In unserem Gemeindegebiet verschwand der letzte Wald um 1800 - was dort heute steht, sind größtenteils Wiederaufforstungen auf vormals gerodeten, dann überweideten, schließlich sandigen Flächen, inklusive Wanderdünen...
Da liegen noch echte Herausforderungen vor dem Bauer der Zukunft - aber vielleicht hilft ihm die siegreiche Kiche (siehe Dottore), wie einst zu Beginn des Mittelalters (Einführung der Dreifelderwirtschaft u.a.)?
Eine Weile wird dann Substistenzwirtschaft betrieben, bis ein neuer tibutärer Ablauf startet, also Szenario C.
Vergiß nicht die Mad-Max-Gestalten, die zumindest in der ersten Zeit noch herumstromern werden - mit dem beschaulichen Landleben und In-Ruhe-den-Acker-bestellen wird's wohl nix.
Der schon heutige, vorbeugende Rückzug aufs Land löst die Sache nicht ganz, da in der Phase unmittelbar nach dem Staatsbankrott alle Stadtmenschen aufs Land fliehen (Futtersuche) und die Bauern extrem gefährlich leben zu dieser Zeit.
Siehe auch oben.
Am besten wäre es noch, sich tief im Wald zu verstecken, wobei ja ca. 1 ha zur Selbstversorgung ausreicht.
Für eine einzige Person mag's reichen; ansonsten eher 2 ha, siehe oben. Und außerdem versorgst Du damit auch den nächstoperierenden Räuberhauptmann besser mit
Gruß bernor
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