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<font size="5">Billig boomt: Klamottenpreise fallen doch erstmal noch weiter.
Chinesen koennten auch bessere Qualitaeten </font>
Für Polohemd, Anzug oder Mantel müssen die Deutschen im nächsten Jahr vermutlich weniger Euro berappen. Preissenkungen bis zu acht Prozent sollen wohl anstehen, sagen Experten voraus, ist heute nachzulesen.
Mit dem Jahreswechsel laufe das Welttextilabkommen aus und wuerden China auferlegte Exportbeschränkungen bei Textilien enden.
So habe es übereinstimmend beim Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE) und beim Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (geheissen. Deutsche Bekleidungshändler wuerden demnach nach der Exportfreigabe mit günstigeren Einkaufspreisen rechnen. Denn die niedrigen Löhne machten China bei der arbeitsintensiven Textilschneiderei fast konkurrenzlos billig. Dank des harten Wettbewerbs im deutschen Einzelhandel dürfte ein großer Teil der Ersparnisse in Form niedrigerer Verkaufspreise an die Verbraucher weitergegeben werden.
Am stärksten betroffen sein dürften zunächst die so genannten"Basics", heißt es in der Branche. Einfache Qualitäten, die schon heute günstig angeboten wuerden und bald noch billiger sein dürften. Doch muesse der Preisrutsch nicht darauf beschränkt bleiben. Die Chinesen könnten alles. Sie seien technisch absolut auf dem neuesten Stand. Sie könnten höchste Qualität liefern, habe Joachim Dax, Geschäftsführer des BTE die Hersteller im Reich der Mitte gelobt.
Nur bei Trendkollektionen, die schnell geordert werde müssten, würden die Hersteller wegen der zu langen Transportzeiten wohl weiter auf näher gelegene Herstellerländer wie die Türkei, Polen oder Rumänien zurückgreifen, glaube Dax.
Allerdings müssten die Verbraucher wohl noch ein wenig Geduld haben. Die Preissenkungen wuerden nicht gleich am 1. Januar durchschlagen, habe Hubertus Pellengahr vom Hauptverband des Deutschen Einzelhandels vor übertriebenen Erwartungen gewarnt. Nur allmählich würden die Preissenkungen auf dem Markt wirksam.
Ohnehin wuerden die nun erwarteten Preissenkungen nur einen lange andauernden Trend fortsetzen. Seit rund 10 Jahren registriere man inflationsbereinigt einen Preisverfall bei Textilien, stöhne BTE-Geschäftsführer Dax. Dabei sei es eigentlich im Interesse des Handels, den Kunden mehr mit Qualität zu gewinnen als über den Preis.
Die Branche sei deshalb froh, dass wenigstens die Rabattschlachten abgeflaut seien, die im Jahr 2003 vielen Bekleidungsanbietern die Gewinne verhagelte haetten. Eine Rabattschlacht habe im Weihnachtsgeschäft 2004 nicht stattgefunden, habe HDE-Sprecher Pellengahr auch betont. Statt ganze Sortimente zu reduzieren, habe der Handel inzwischen Stammkunden gezielt mit begrenzten Sonderangeboten gelockt."Die Unternehmen haetten sich nicht mehr gegenseitig unterboten, wie vor einem Jahr, habe Pellengahr festgesetllt.
Hoffnung setze der Handel insgesamt schließlich auch darauf, dass die"Geiz-ist-geil-Mentalität" langsam aber sicher ihren Höhepunkt überschritten habe. Es gebe erste Anzeichen dafür, dass Qualität und Marken wieder eine Renaissance erleben könnten. Noch sei man aber noch nicht soweit. Aber erste Anzeichen gebe es, meint Pellengahr.
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