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rzimmi:
Hallo Herr Röhl, was halten Sie von dem neuen CASH COLLECT-Zertifikat (v. Sal-Oppenheim)? Ist es wirklich eine Alternative zu Festgeldern?
Christian W. Röhl:
Zunächst mal kurz zur Erklärung, damit alle wissen, worüber wir reden:
Cash Collect ist ein fünfjähriges Zertifikat, bezieht sich auf den EURO STOXX 50 und ist auf LAUFENDE ZAHLUNGEN gerichtet. Anders als bei den meisten anderen Zertifikaten gibts die Erträge also nicht gebündelt am Laufzeitende, sondern zu jährlichen Stichtagen.
Ob man was bekommt, hängt davon ab, ob der EURO STOXX 50 am Stichtag über dem Referenzpreis (= Indexstand vom Emissionstag, ein Tag nach Abschluss der Zeichnungsfrist) notiert. Ist das der Fall, bekommt man im 1. Jahr 10%, in den weiteren Jahren 7%. Falls nicht, geht man leer aus.
Christian W. Röhl:
Rückzahlung am Laufzeitende: Wenn der Referenzstand im EURO STOXX 50 erreicht wird, gibts 100 Euro zurück (+ die 7% fürs letzte Jahr), hinzu kommt eine Protect-Schwelle, die 30% darunter liegt - bleibt diese die ganze Laufzeit über unberührt, gibts in jedem Fall das eingesetzte Kapital zurück, auch wenn der Index den Referenzstand nicht geschafft hat... Falls nicht, muss man den vollen Index-Verlust tragen.
Christian W. Röhl:
Damit ist schonmal eins klar: Ein Zertifikat, dass auf FÜNF JAHRE ausgelegt ist und obendrein VERLUSTRISIKEN birgt, kann keine Alternative zu Festgeld sein!!
Gleichwohl ist Cash Collect ein ziemlich defensives Investment, das allerdings eine ganz spezielle Klientel bedient - nämlich diejenigen Anleger, die aus ihrem Vermögen laufende Einnahmen generieren wollen und die ansonsten üblicherweise auf Anleihen zurückgreifen.
Vorteil der Konstruktion: Weil die jährlichen Zahlungen vom Eintritt eines ungewissen Ereignisses abhängen, sind sie STEUERFREI nach herrschender Meinung (erster Stichtag ist übrigens erst im März 2006, so dass auch Anleger, die über die Börse einsteigen, noch eine Chance auf volle Steuerfreiheit haben!!)
Christian W. Röhl:
Nachteil: Die Auszahlung sind nicht sicher, man kann also nicht damit planen - was m.E. für die Zielklientel durchaus ein Problem darstellt.
Insgesamt also keine schlechte Idee, sehr fair gepreist, leidet allerdings darunter, dass man einer defensiven Klientel hier ein Produkt verkauft, für das der Aktienmarkt mindestens jahr für jahr seitwärts notieren muss - mir wäre es lieber gewesen, der Referenzpreis würde mehr im Geld notieren (z.B. 15% unter dem aktuellen Index-Stand), doch angesichts der mauen Volatilitäten kommen da kaum noch interessante Zahlungsströme zustande.
Weiterhin problematisch: Wenn z.B. nach dem 1. Jahr der Index den Referenzstand nicht geschafft hat, ist die 10%-Chance unwiderbringlich verloren... auch wenn im 2. Jahr optimal läuft, kriegt man dann nur 7% statt 17% raus
Christian W. Röhl:
Unter diesen Umständen halten wir die klassischen"Callable"-Zertifikate weiterhin für die bessere Alternative! (MaxiRend, HVB Express u.ä.)
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