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Schweizer Bank muss Erben von Nazi-Opfern entschädigen
NEW YORK - Eine Schweizer Bank muss zwei österreichischen Familien eine Entschädigung in der Höhe von 26,45 Millionen Franken zahlen, weil sie in der Nazi-Zeit an der Enteignung von Aktien aktiv beteiligt war. Das hat ein US-Schiedsgericht entschieden.
Um welche Bank es sich handelt, ist nicht bekannt, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Donnerstag berichtete. Das Finanzinstitut werde in der Entscheidung des"Claims Resolution Tribunal" nicht namentlich genannt.
Ferdinand Bloch-Bauer und Otto Pick waren Hauptaktionäre der Ã-ZAG (Ã-sterreichische Zuckerindustrie AG). Wegen ihrer jüdischen Herkunft wurden sie von den Nazis verfolgt und mussten um ihre Aktien fürchten. Noch vor dem"Anschluss" Ã-sterreichs ans Dritte Reich trafen sie trafen deshalb eine Vereinbarung mit der Bank.
Nach dem"Anschluss" im März 1938 habe die Bank dieses Abkommen rechtswidrig verletzt, befand jetzt das US-Gericht. Gegen den Willen der Aktionäre seien die Anteile an den deutschen Nazi-Strohmann Clemens Auer übereignet worden - zu einem Bruchteil ihres Wertes.
Die Enteignung der Ã-ZAG war von den Nazis systematisch betrieben worden. Wenige Tage nach dem Einmarsch wurde gegen die Ã-ZAG ein Steuerstrafverfahren eröffnet, das sich auf Prüfberichte eines deklarierten Nazis und Antisemiten gründete.
Damit wurde der Preis der Aktien gedrückt. Nach der Übernahme durch Auer sei das Steuerverfahren eingestellt worden, heisst es in der Entscheidung.
Erhoben wurde die Entschädigungsforderung von Maria Altmann. Die Nichte von Ferdinand Bloch-Bauer war aus Ã-sterreich vor den Nazis geflüchtet. Die heute 89-jährige Frau lebt in Kalifornien. Die Entschädigung kommt den Erben von Ferdinand Bloch-Bauer und Otto Pick zu Gute.
PS: Wie heisst es doch in iur. Deutsch immer wieder"da gab es doch einen
Präzedenz-Fall" und dieser wurde hiermit gegen die CH-Bank eröffnet!
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