-->Hier ein Artikel aus der Berliner Zeitung von heut morgen.
Die Rituale der katholischen Kirche sind für mich nicht nachvollziehbar, weder finde ich sie irgendwie"schön" oder"beeindruckend", noch erkenne ich einen wie auch immer gearteten Sinn, einfach nur merkwürdig.
gruß b.
ganzer Artikel siehe Link
Die raffinierte Wahlordnung, die nichts dem Zufall überlässt, ist eine Reaktion auf chaotische Papstwahlen vergangener Jahrhunderte. Gleich das erste Konklave, das diesen Namen verdient, war auch schon das schlimmste. Es fand 1241 in Rom statt und die Isolation erfolgte keineswegs auf Wunsch der Kardinäle. Matteo Rosso, der Stadttyrann, sperrte sie in einen baufälligen Palast aus der Römerzeit. Von Angst und Hunger gepeinigt, einigten sie sich nach zwei Monaten auf Coelestin IV., der die Qualen nur um 17 Tage überlebte.
Noch einmal nach Rom zu kommen, weigerten sich die Kardinäle."Sollten wir denn vergessen, wie würdelos wir behandelt worden sind?", schrieben sie."Wie wir an Händen und Füßen zum Wahlkerker geschleppt und schmählich geschlagen worden sind gleich Dieben? Wie auf dem Dach über unseren Köpfen von der dort einquartierten Wachmannschaft die Notdurft verrichtet wurde, die durch die Ritzen und Spalten auf das Lager eines unserer Brüder als stinkende Jauche tropfte?" Zwei Jahre lang musste die Kirche danach ohne Papst auskommen.
Der Quälerei in Rom folgte bald das längste Konklave der Kirchengeschichte. In Viterbo suchten sie einen Nachfolger für Clemens IV., der 1268 gestorben war. Nach einem Jahr des Streits vermauerten die Bürger die Türen zum Saal, deckten das Dach ab und lieferten nur noch Wasser und Brot an die hohen Herren. Doch die Kardinäle befreiten sich, und ließen sich dann noch zwei Jahre Zeit.
Die Wahlordnung der Anfangsjahre der Kirche war geradezu demokratisch. Päpste wurden von Volk und Klerus Roms unter freiem Himmel gewählt. Es war nicht sehr schwer, den Ausgang solcher Abstimmungen zu lenken.
<ul> ~ http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/seite_3/439355.html</ul>
|