-->hner: In Diest ersetzt Federvieh die Biomüll-Tonne
29.04.2005
Dillenburg/Diest."Diest schenkt 6000 kippen aan inwoners" - so steht es auf der Internetseite der regionalen Müllabfuhr in Flamen, die auch für die Oranierstadt Diest zuständig ist. Was nach kostenlosen Zigaretten klingt, sind in Wahrheit"Müllschlucker in Federkleidern": Die Müllabfuhr der belgischen Oranierstadt hat über 6000 Hühner sozusagen eingestellt - als Ersatz für das"grüne System".
Jeder Haushalt ist angeschrieben worden. In den Umschlägen waren nicht nur Informationen über die Aktion, sondern auch gleich Gutscheine über jeweils drei Hühner pro Haushalt. Gut 6000 Tiere sind an Einwohner verteilt worden.
2000 Familien haben sich jeweils ein"gackerndes Trio" abgeholt. Das Federvieh soll Küchen- und Gartenabfälle vertilgen und die Biomülltonnen ersetzen. Jeder dritte Haushalt in Diest hat damit nun lebende Müllschlucker für seine Bioabfälle.
Die Tiere lösen das"grüne System" ab, mit dem die Diester bisher ihre Küchen- und Gartenabfälle entsorgt haben. Die Abfuhr des Biomülls ist bereits eingestellt worden. Nun gibt es lediglich noch den"blauen Sack" und die Restmüll-Tonne, in die Unrat geworfen werden darf.
Allerdings kommt die Hühner-Aktion nicht bei allen gut an. Kritiker bemängeln, dass die Tiere die Geldbeutel der Bürger belasten: Ein Hühnerstall koste bis zu 200 Euro. Zudem müssten die Bewohner der Innenstadt ihren Biomüll nun in die Restmüll-Tonne werfen. Dem treten Befürworter entschieden entgegen: Hühnermist sei bester Dünger für den Gemüsegarten, heißt es. Des weiteren liefere das gackernde Federveih herrliche Landeier.
Für die Diester, die in der Kernstadt wohnen und die keinen Garten für die freilaufenden Hennen haben, sind große Container aufgestellt worden. Dort kann kostenlos entsorgt werden, was in Küche und Garten an Unrat anfällt.
Wer drei Hühner ergattert hat, muss nicht mit Müllsäcken bepackt zu den Sammelstellen fahren oder laufen. Ein Huhn verarbeitet jährlich rund 50 Kilogramm Essensreste - bei drei Hühnern pro Familie kommen unter dem Strich 150 Kilogramm raus. Dies entspreche etwa der Biomüll-Menge einer durchschnittlichen Familie, ist auf der Internetseite der Regionale Milieuzorg (RMZ), der Diester Müllabfuhr, unter www.regionalemilieuzorg.be und auch der städtischen Homepage www.diest.be nachzulesen.
Diese Dillenburger Freiland-Hühner picken auf einer grünen Wiese munter vor sich hin. Ihre Artgenossen in der belgischen Oranierstadt Diest werden jetzt sozusagen gefräßige Mitarbeiter der Müllabfuhr und sollen Biomüll ganz einfach auffuttern.(Foto:KatrinWeber)
Im Mai soll die Aktion noch einmal anberaumt werden - quasi für Spätentschlossene. Dann gibt es noch einmal lebende Müllschlucker für die Bürger.
Den Hühnern hat die Regionale Milieuzorg jedenfalls einen Riesengefallen getan: Die Tiere stammen aus einer Legebatterie und dürfen sich bei ihrem"neuen Job" nun in 2000 Gärten in Diest voll und ganz entfalten - wie schon im vorigen Jahr ihre Kolleginnen in der benachbarten Provinz Limburg.
Nicht nur in Absurdistan.
Wir hatten bis vor 10 Jahren noch Hühner, mussten sie aber abschaffen, dass Gebiet war zum Landschaftsschutzgebiet erklärt worden und die Gesetze wurden unter Kohl erlassen, welches eine Entrechtung darstellt.
mfg.h
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