-->Die Schweiz schreibt rot!
BERN - Die Gemeinden, die Kantone, der Bund - alle haben ein Loch in der Kasse. Die Zahlen sind tiefrot und Besserung ist nicht in Sicht.
Die Angestellten im Eidgenössischen Finanzdepartement (EFD) haben gerechnet. Das Resultat ist alles andere als schön: Bund, Kantone und Gemeinden haben 2003 zusammen ein Defizit von knapp 6,5 Milliarden Franken erwirtschaftet. Noch ein Jahr zuvor waren die Abrechnungen mit 300 Millionen knapp im schwarzen Bereich.
Das negative Ergebnis macht das Defizit der öffentlichen Haushalte allerdings auch nicht viel schlimmer. Insgesamt stehen Gemeinden, Kantone und Bund mit 241 Milliarden Franken in der Kreide!
Das grösste Loch in der Kasse hat der Bund: Er schreibt ein Minus von fast 3,8 Milliarden. 500 Millionen mehr als noch 2002.
Auch die Finanzdirektoren von 16 Kantonen können nicht zurücklehnen. Zusammen müssen sie ein Defizit von 2,2 Milliarden verwalten. Nur 10 Kantonsregierungen dürfen sich an einem Gewinn erfreuen.
Die Gemeinden - 2002 machten sie noch 1,1 Milliarden Plus - sind nun mit 500 Millionen verschuldet.
Die Schulden von Bund, Kantonen und Gemeinden wuchsen per Ende 2003 von 234,8 auf 241,2 Milliarden an. Beim Bund allein betrugen sie 124,3 Milliarden, bei den Kantonen 77,9 Milliarden, bei den Gemeinden 39 Milliarden. Die gesamte Staatsschuld erhöhte sich von 54,5 auf 55,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP).
Für das letzte Jahr stützt sich die Zusammenstellung des EFD noch auf die Budgets ab. Danach sahen Bund, Kantone und Gemeinden 2004 ein Gesamtdefizit von 9,2 Milliarden und einen Anstieg der Schulden auf 247,5 Milliarden vor.
Und im laufenden Jahr wird der Schuldenberg nochmals höher: Die Schulden dürften auf 253,2 Milliarden klettern. Daran wird auch die Ausschüttung der Nationalbank-Goldfranken nichts ändern (Blick Online berichtete). Dafür soll sich das Gesamtdefizit auf 6,5 Milliarden einpendeln.
|