-->Ich weiß nicht ob du es weißt, aber es existiert in Deutschland eine Webseite - die so etwas wie Reingold/Gogos in Realform tatsächlich in kleinem Ausmaß etabliert hat.
Lacht Euch nicht kaputt, aber ich kam auf die Idee dieses ganze Projekt mal zu begutachten.
Die Seite Klamm.de spezialisierte sich auf das Marketing von Werbung. Da die Onlinewerbung seit dem Jahr 2000 immer schwieriger zu bezahlen wurde, kamen einige, mitunter auch klamm - auf die Idee eine Alternativwährung zu schaffen
dort hieß es Klammlose.
Das Projekt hatte in eigenen Kreisen Erfolg: wer brav die bunten Banner klickte hatte irgendwann jede Menge Klammlose und wußte nicht was man damit tun darf.
Nun ja:
die Programmierer schuffen sodann praktisch eine virtuelle Welt. Neben Losebanken, entstanden Spielcasinos, Onlineshops in dem man für paar Programme
(wie Onlinemarkt, Auktion, etc. auch mit Klammlosen bezahlen konnte). Es gab sogar so etwas wie eine Börse für Klammlose-Akiengesellschaften.
Anschließend kam es zu einem richtig harten Wettbewerb: jeder der seine Werbung loswerden wollte (das ist ja das interessante: die Webseiten - wollen sie gesponsert werden, müssen auf Termin 50.000 Klicks liefern) zahlte immer mehr
Lose.
Zu Anfang sollen es 12 Lose pro Klick sein, nach zwei Jahren zahlen die ersten Seiten bis zu 1000 Lose.
Interessant entwickelte sich auch der Klammlose Preis. Wo einst der Umrechnungskurs bei 1000 Lose = 1 Euro gewesen ist, lautet er nach knapp zwei Jahren 300.000 Lose = 1 Euro.
Das Fazit hierbei ist ganz einfach: Lucas Klamm ist der Urheber der Klammlosen und der einzige Emittent. Wenn wir unterstellen, daß er daß ganz seriös praktiziert (andere haben nicht das Recht neue Lose in Umlauf zu bringen) -
macht er dabei gerade das Geschäft seines Lebens. Die Loseguthaben werden gekauft, und wer auf die Art und Weise werben will, für eigenes Produkt, kommt nicht umhin bei Klamm Lose einzukaufen. Natürlich gibt es einen anderen Weg, denn Wechselstuben gibt es auch - aber da handelt es sich natürlich um
bereits bestehende Lose.
Nun habe ich eine Frage an Dich:
Du sagst - Freigeld (in dem Sinne auch die Lose) kann durch Entwertung bzw. Gebühr die inflationäre Tendenzen besiegen. An zahlreichen Stellen in Klamm Gebilde kann man Lose schreddern - täglich werden etwa 10 Millionen Lose geschreddert. Der Preis fällt und fällt.
Einige schlaue verkaufen sogar Klammlose bei Ebay. Das Projekt ist schon nahezu ein Phänomen.
Du sagst aber auch, wenn die Umlaufgeschwindigkeit erhöht wäre würde es für Wohlstand sorgen. Jeder hätte as zu tun. Das scheint nicht der Fall zu sein. Einige machen eine Spielbank auf, oder Onlineshops mit Klammlosen für Centwaren - und schließen dann nach 3-4 Monaten.
Also ich weiß nicht Oldy. Ich schaue mir Deine Zeilen immer gerne an, aber die Klammcommunity - mit nahezu 150.000 Mitgliedern und Wachstum von 10.000 Leuten
pro halbes Jahr ist in ihrer Gesamtheit als Realprojekt für Onlinejunkies nicht gerade ein Erfolg.
Ganz im Gegenteil: Klamm ist ja nicht alleine da - es gibt zahlreiche andere Projekte in diesem Ausmaß auch - Chips, Talers, Mäuse und alle zeigen exakt die selben Tendenzen.
Und in dem Sinne kennen wir wirklich schon von einem Realprojekt sprechen: für die User die da mitmachen besteht wohl kaum ein Unterschied, ob sie etwas für den Klick in Euros oder Losen erhalten.
Und es funktioniert nicht so, wie Du es darstellst.
Es kan sein - daß ich mich irre, ich habe das projekt zuletzt deswegen mir angeschaut, weil ich nach langer Zeit wieder mal Onlinewerbung für DE schalten wollte - und mußte an Dich denken. Ich beschloß das nicht zu tun, weil in diesem Segment offensichtlich nur Bauernfängerei getrieben wird, permanente Suche nach weiteren Klickern, MLM und so ein Sch***.
Dabei wäre in diesem Bereich durchaus Platz für Werbung für völlig seriöse Produkte wie Bücher, Programme, Dienstleistungen alles mögliche.
Gruß von T.
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