-->>Hallo Forum!
>Mit großen Interesse habe ich hier die Diskussion bzgl. Deflation mitverfolgt. Diejenigen die Sagen, es kommt zu keiner Deflation oder diejenigen, die sagen, daß die Deflation schon so oft angekündigt wurde und doch nicht kam, sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen. Diejenigen im Forum, die schon unruhig und zappelig werden, sollten aufpassen und die Sache nicht leichtfertig herunterspielen! Man sollte nicht zu voreilig sein und sagen die Deflation kommt nicht!
>ES IST NOCH NICHT ALLER TAGE ABEND!
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na, du scheinst sie ja richtig herbeizusehnen... besser rechthaben und unterzugehen, als wie nochmal davonzukommen, aber falsch zu liegen??? und die meisten von denen, die meinen es komme keine globale deflation (inkl. mir selbst), sehen stattdessen eine hyperinflation kommen... wäre das deiner meinung nach so viel besser?
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>Anstatt zu polemisieren sollten wir hier eine nüchterne Analyse vornehmen und die wichtigsten Aspekte emotionslos betrachten. Es ist v.a. wichtig aus der gegenwärtigen Wirtschaftslage wie sie sich in der Praxis zeigt zu abstrahieren und die wichtigsten theoretischen Grundgedanken nicht außer Acht zu lassen!
>Warum gab es bisher noch keine Deflation, oder nicht in dramatischem Ausmaß?
>Die gab es bisher deshalb nicht, weil es in den letzten Jahren wirtschaftlich oder politisch noch keine so dramatische Ereignisse gab, die das Finanzsystem zum Einsturz gebracht hätten.
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was hat denn deiner Meinung nach die Deflation in Japan ausgelöst? mir nicht bekannt, dass dem ein großartig dramatisches ereignis vorangegangen wäre.
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>Selbst nach den Anschlägen vom 11. September und dem Londonterror im Juli pumpte die Zentralbanken (FED bzw. Bank of England) extrem viel Liquidität ins System um eben das System zu stützen und zu stabilisieren.
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also was denn nun, gab es diese dramatischen ereignisse, die deiner meinung nach die deflation auslösen, oder gab es sie nicht? wenn du jetzt auch noch der FED und der BoE bescheinigst, dass sie erfolgreich die deflation abgewehrt haben, in dem sie den Planeten mit Geld unter Wasser setzten, na dann kann ja echt nicht mehr viel schief gehen...
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>Wenn wir als gedankliche Grundlage Dottores Debitismus zur Hand nehmen müssen wir 2 Faktoren vor Augen halten:
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ich dachte, wir wollten die"wichtigsten theoretischen Grundgedanken nicht außer Acht lassen"? glaubst du, dass die da zu finden sind?
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>1.) Wer ist dafür Verantwortlich, daß immer mehr Schulden ins Finanzsystem kamen?
>und
>2.) Wer hat diese neuen Schulden auf sich geladen und sie bedient, hat also als Neu-& Nachschuldner fungiert?
>In beiden Fällen waren es private Personen, Firmen und Vater Staat, die sich die Schulden auf den Leib gebunden haben. Der Staat war es auch über die Zentralbank, der die Aufschuldung weiter vorantrieb (siehe USA!). Bei den Privaten gabs in den letzten Jahren aber schon einige Probleme. Die Zahl der Firmenpleiten und Privatkonkurse ist stark gestiegen. Kreditkartenschulden sind in den USA schon ein erhebliches Problem.
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zurzeit falsch. die kreditvergabe an private in den USA wird zwar gerne und of als"Problem" bezeichnet, wächst aber noch kräftig und wird in einigen Marktsegmenten sogar noch aggressiver (z.B. zero downpayment mortgage). die verschuldung der firmen, gerade in USA, ist eher rückläufig. ich gebe dir aber recht, die verschuldung der privaten wird in den USA irgendwann mal ein echtes thema werden, nämlich dann, wenn die leute zur besinnung kommen, und ihre credit und debit cards mal öfter stecken lassen.
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>Die Arbeitslosigkeit steigt auch stark an und ist durch die hohen Verschuldung mitverursacht. Dottore hat auf diesen Zusammenhang schon hingewiesen.
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glaube ich nicht. oder meinst du die these, wonach die halter von rentenportfeuilles nix mehr arbeiten (i.e. ein gewaltiges crowding-out)? dann müssten wir ja den"Heuschrecken" richtig dankbar sein, dass sie sich trotzdem all die Mühe machen, anstatt einfach auf die nächste Überweisung von zinsen und dividenden zu warten... die aktuelle arbeitslosigkeit bei uns hat meiner meinung nach nichts, aber auch gar nichts mit verschuldung zu tun, sondern ist teil eines gigantischen weltweiten anpassungsprozesses, der landläufig gerne mit"globalisierung" beschrieben wird.
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>Auch taugt ein"HartIV rechtsunterworfener Bürger" mit seinen 350 Eurotzer Gnadenbrot als Neu- oder Nachschuldnder nicht sehr viel. Welche Bank gibt solchen Leuten nocht Kredit?
>Wir sehen also, daß auch schon mengentechnisch die Zahl der potentiellen Nachschuldner zurückgehen muß! Andere die noch Arbeit haben sind großteils bereits bis"Oberkante Unterlippe" verschuldet! Bei denen geht nicht mehr viel, sonst...gluck....gluck....gluck...
>aber
>Eine der stärksten Faktoren, zumindest in anglo-amerikanischen Raum, daß die Aufschuldungsorgie bis auf weiteres noch weiter ging. war der Anstieg der Immobilienpreise. Durch das billige Geld der Federal Reserve bzw. Bank of England wurde eine Blase bei den Immos erzeugt. Diese Blase gabs in Deutschland nicht. Wir erkennen also, daß es offensichtlich einen Zusammenhang zwischen der Geldpolitik der Zentralbank und der"Real estate bubble" gibt.
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so? dann schau mal bitte nach Marbella, Madrid, oder Amsterdam... dort geht die Post richtig ab, und sogar die Herrschaften vom IMF orten dort"bubbles"... und die EZB ist ja nun eher unverdächtig, groß am Geldrad gedreht zu haben.
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>Deshalb ist ja in Deutschland die Binnnachfrage so gering, weil die Bürger den"Reichmacher Effekt" anders als in USA und UK durch die Immobolienblase nicht spüren und sie daher keine zusätzlichen Produkte kauften und damit die Realwirtschaft ankurbeln! Keine Immobubble kein Wirtschaftswachstum! Darüber hinaus sparen die Briten und die Amerikaner nicht so viel wie in Europa.
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die Deutschen haben aktuell eine starke"Liquiditätspräferenz", weil sie kolossal verunsichert sind. erstens weil sie einer der hauptverlierer des oben beschriebenen weltweiten anpassungsprozesses sein werden (die story, wonach ja nur die untersten jobs nach indien und china wandern, ist eine glatte Lüge). und zweitens, weil der staat im fall der fälle eben nicht mehr so gönnerhaft zur sache geht wie dereinst. die deutschen sparen weiterhin wie die weltmeister, nur eben nicht in immos und kurzfristig volatile assets, sondern in geldnahen formen. das machen du und ich wahrscheinlich übrigens ganz genauso.
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>Ewig kann diese Immoblase natürlich nicht wachsen sondern muß platzen.
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wenn es denn eine ist, hast du recht. frage ist nur, wo und wann und in welchem ausmass. vielleicht ist es aber gar keine.
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>Aber bis jetzt ist es offenbar gut gelungen, die Deflation durch massive Neuaufschuldung zu bekämpfen oder niederzuhalten. Aber das ist alles nur vergebene Liebesmüh, denn je schneller und mehr Schulden gemacht werden, desto eher kippt das System unter der Schuldenlast zusammen. Das dicke Ende kommt erst noch!
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im prinzip richtig, aber zahlreiche beispiele aus der praxis belegen eher das gegenteil, zumindest wenn man an die letzten 10 bis 20 jahren denkt (was zugegeben ein sehr kurzer Zeitraum ist, wenn man glaubt, dass demnächst der finale Supergau vor der Tür steht).
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>Wenn wir auch noch Dottores Staatstheorie bzgl. Obereigentum beim Staat und Untereigentum bei den Privatpersonen, berücksichtigen, kommen wir zu dem Schluß, daß der Höhepunkt der Aufschuldungsorgie dann erreicht ist wenn bei den Privaten alles (Unter-) Eigentum (der Löwenanteil vorzugsweise bei den Reichen und Superreichen) konzentriert ist und Vater Staat kein Obereigentum mehr hat, welches er zedieren kann.
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der staat"zediert" überhaupt nix, weder de jure noch de facto. die Idee, wonach Staatsschulden eine"Vorwegnahmen künftiger Steuerzahlungen" sind, hat einem Praxistest noch nie standgehalten. aber du meinst, wenn der staat erst mal pleite ist, dann kriegt er keinen kredit mehr?... na dann schau mal nach Argentinien (begibt bereits wieder neue bonds) oder Russland (kriegt demnächst wieder"investment grade" rating, d.h. dann dürfen und werden auch deine und meine Lebensversicherung denen wieder kräftig Geld leihen)
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>Dottore, Heinsohn/Steiger & Co. kommen in ihren Theorien ja zum Schluß (das ist jetzt meine etwas freie Interpretation), daß nur durch Privateigentum die Aufschuldung und damit die Dynamik des Kapitalismus erst begründet ist.
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wo kommen denn dann die ganzen Staatsschulden her? oder beleiht der Staat gar das Privateigentum seiner lieben Bürger? oder hat er gar selber welches?
und soweit mir bekannt, war einer der ersten, der das Privateigentum als Motor für den Kapitalismus in den Vordergrund stellte, ein gewisser"Adam Smith". lohnt sich, den öfters mal wieder zur hand zu nehmen, der war gar nicht so doof, wie er hier des öfteren hingestellt wird...
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Privateigentum als Sicherheit damit überhaupt Kredit genommen werden kann.
>D.h. Vater Staat vergibt (auf Zeit) quasi Lizenzen zur zeitweisen Übertretung seines (Ober)-Eigentums. Damit begründen also Privatpersonen"privates" (Unter)-Eigentum! Das ist doch schön!
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Zu dieser Eigentumsdefinition kann man wirklich nur in Europa kommen (soweit es sich um Demokratien mit Privateigentum handelt). In den USA kämst du damit nicht mal bis auf die andere Straßenseite.
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>Das ganze erinnert eigentlich an das Lehensystem aus dem Mittelalter. Landesfürst hielt Obereigentum und die Ritter, Bauern, etc. erhielten gegen entsprechende Leistung oder Wohlverhalten gegenüber diesem Obereigentümer ein (vererbbares) Lehen. Damit wurde sie aber gleichzeitg tributpflichtig. Autsch! Damit wird Tribut/Steuer quasi eine"Benutzunggebühr" für das zeitweilige Benutzen des Obereigentums, ähnlich wie der"Leitzinssatz" der Zentralbank eine Benutzungsgebühr für das Geld ist, an dem Vater Staat das Monopol hält.
>Der Landesfürst hatte selbst ja nur zwei Hände. Er hätte alles Land niemals alleine bebauen und beschützen können! Also was macht der gute Meister? Er holt sich Leute, denen er Anteile abgibt und diese müssen dafür im Gegenzug malochen und Steuern zahlen und ihn beschützen! Leute soll man eben nicht umbringen sondern sie für sich arbeiten lassen! Das ist weniger blutrünstig und viel effzienter.
>Die Hackordnung läßt sich durch Einziehen mehrerer hierarchischer Ebenen ziemlich weit stretchen:
>Was weiss ich? z.B. unter dem Landesfürsten 3 Landgrafen, dann 12 Landvogte, darunter 50 Ritter und unter diesen wieder 1.000 Bauernfamilien, die am Feld malochen und das ganze System aufrechterhalten und im Kriegsfall für den Landesfürsten kämpfen. Die Hackordnung ist perfekt!
>Das gleiche Bild sehen wir heute!
>Heute begeben sich Privatpersonen und auch Firmen mit ihrem"privaten" (Unter)-Eigentum genauso wie die alten Rittersleut von damals in ein Tributverhältnis zu Vater Staat. Unter-Eigentum verpflichtet eben (steht schon im Grundgesetz)! Moralisch gegenüber seinen Mitmenschen und steuerlich gegenüber dem Obereigentümer, dem man Steuern/Tribut abliefern soll. Heute eben nicht mehr der Landesfürst sondern eben Vater Staat als Obereigentümer.
>Die"Legende", daß das Volk der Souverän ist, ist leicht wiederlegbar. Denn der Souverän (in unserem Fall der Landesfürst) war Obereigentümer und konnte Tribut einkassieren. Das sind die wichtigsten Merkmale! Der Souverän hebt Steuern und Tribut ein und kann bestimmen was Geld ist. Er bezahlt aber niemals Tribut! Das ist ja der Gag an der Sache, daß der Oberindianer das Privileg hat Tribut zu kassieren! Also andere, die auf seinem Territorium sind verpflichten kann aber er selbst nicht verpflichtet wird!
>Souverän kann also niemals der sein, der kein Obereigentum hat und damit keinen Tribut einheben kann. Der Durchschnittsbürger von heute ist aber steuer-/tributpflichtig! Deshalb kann er nicht Souverän sein! Der"mündige" Bürger von heute (auch in einer Demokratie) ist eben NICHT Souverän, auch wenn man das immer wieder gesagt bekommt! Es stimmt leider nicht, eben alles nur Propaganda!
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falsch. Genau DAS ist die Propaganda, und zwar von der übelsten Sorte. Wer hat denn von der Staatsverschuldung profitiert? Und wer hat denn wen gewählt, wenn er nur weitere Wohltaten (auf Pump) versprochen hat? Und wer wurde denn abgestraft, wenn er mal versucht hat, Ausgaben einzudämmen? - Das Volk ist der Souverän, ohne jeden Zweifel, und hat genau das bekommen, was es gewählt und damit verdient hat.
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>Das Spiel geht so lange bis Vater Staat kein Obereigentum mehr hat, daß er zedieren kann! Das ist deshalb blöd und problematisch weil wir gleichzeitg wissen (weil es uns dottore gesagt hat), daß Vater Staat ein VORFINANZIERUNGSPROBLEM hat, das er nicht mehr los wird. Die STAATSMACHT muß ja schon vorher etabliert sein bevor (Unter)-Eigentum an die"braven" Staatsbürger verteilt werden kann. D.h. ich muß zuerst eine Gewaltmonopol (und das kostest Geld) bevor ich (Unter)-Eigentum an die Bürger verteilen kann.
>Solange er Obereigentum zedieren konnte gings noch aber in Zukunft wird es problemtisch. Das einzige was dem Staat bleibt ist seine (noch vorhande) Macht Steuern/Tribut einzukassieren!
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Der Staat hat aufgrund der Kameralistik eigentlich kein"Vorfinanzierungsproblem"... was er hat ist ein Problem mit der Fristenkongruenz seiner Finanzierung, und zwar ein ganz gewaltiges. langfristige Schulden sind kurzfristig finanziert, und wenn es dann stockt, tja... Pech gehabt. Es gibt genügend Beispiele, selbst heute, wo der Staat in Teilhaushalten"aus dem Vollen schöpfen" kann, eben weil er kameralistisch buchhaltet und nicht nach der Doppik.
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>Ein weiteres Problem, daß Vater Staat heute hat, und das (nach meiner Ansicht) das VORFINANZIERUNGSPROBLEM von Vater Staat noch weiter verschärft (und ich hoffe Forumsmitglied Taktiker stimmt mir hier zu) ist der Umstand, daß diejenigen die das meiste (Unter)-Eigentum akkumuliert haben, nämlich die Reichen und Superreichen keinen Tribut und Steuern mehr zahlen obwohl sie dies aufgrund ihres massigen (Unter)-Eigentums, das sie als Vermögen haben eigentlich tun müssten. (Unter)-Eigentum und tributpflichitgkeit hängen zusammen.
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das ist so falsch wie nur sonst was. die Reichen (wer immer das auch sein mag, nach der aktuellen Steuerdiskussion sind es ja bereits leutchen mit TEUR 55 Jahreseinkommen) zahlen mit groooooooooooooooooooßem Abstand die allermeisten Steuern. das wird dir sogar Herr Eichel bestätigen...
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>Wie lange das noch hält weiss niemand, denn die Kleinbürger merken, daß Vater Staat eben nur noch bei ihnen abgreift, während er die Reichen und Superreichen eben nicht mehr belangt oder verpflichten kann/will.
>Ein weiterer Aspekt darf ebenfalls nicht unterschätzt werden. Durch die Globalisierung wo in billiglohnländer ausgelagert wird, muß durch die Senkung der Lohnkosten die Besteuerungsgrundlage für die Staatsmacht sinken. D.h. je geringer Löhne gezahlt werden desto weniger Einkommen hat der Bürger, deto weniger Steuern kann Vater Staat einkassieren. Selbst wenn 10 Arbeitsplätze in Germany durch 100 in China ersetzt werden, muß die Gesamtlohnsumme niedriger bleiben weil sonst ja nicht ausgelagert werden würde. Auch durch den den Standortwettbewerb sinken das Steueraufkommen.
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auch hier wird dir Herr Eichel bestätigen, dass im die Einkommenssteuer (KSt und Lohnsteuer inklusive) - wenn's echt hart auf hart kommt - am A... vorbeigeht. Die MwSt machts, deshalb hat er hier den größten Hebel. Auch die SPD und auch Herr Lafontaine würden morgen die MwSt erhöhen, das kannst du sehr beruhigt glauben.
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>Damit sinken aber insgesamt die Steuereinahmen dramatisch bei gleichbleibender Staatsschuldenlast! Der Staatsbankrott muß also noch schneller eintreten.
Auch hier sehen wir, daß sich das internationale Großkapital eigentlich defacto selbst demontiert, weil wenn die Staatsmächte durch weniger Steuern schneller bankrottieren gibt es auch keine staatliches Gewaltmonopol mehr, daß die Interessen des internationale Großkapital schützt.
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wer ist denn das"internationale Großkapital" deiner Meinung nach? wohnen die irgendwo, kann man die anrufen und mal fragen, wie's denn so geht?
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>Also fassen wir zusammen: Das VORFINANZIERUNGSPROBLEM verlangt die permanente Verschuldung des Staates!
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nööö. eine Horde von trägen, faulen, antriebslosen, schmarotzerischen Wählern verlangt die permanente Verschuldung des Staates, sonst niemand.
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Gleichzeitig neigt sich das Obereigentum, das Vater Staat noch hat dem Ende zu! Spätestens wenn Finanzminister Eichel das letzte Familiensilber verkauft (was 2006 der Fall sein dürfte), ist Sense! Darüberhinaus drücken die Reichen und Supereichen keine Steuern mehr ab bzw. tun nichts mehr um zur Gesundung der Staatsfinanzen beizutragen. D.h. der Staat hat permanent hohe Ausgaben aber die Tribute/Steuern besonders von den Reichen und Superreichen, die mit dem erworbenen (Unter)-Eigentum verbunden sind bleiben aus, weil sie ihre Vermögen steuerschonend in Stiftungen und sonstigen Rechtskonstruktionen parken und so die Tributpflichtigkeit umgehen. D.h. die Reichen und Superreichen nehmen sich selbst aus der Steuer-/Tributpflicht heraus und bezahlen keine zeitgemäßen Steuern. Es ist unschwer zu beweisen, daß dem Vater Staat dadurch jedes Jahr Milliarden Eurotzer Steuereinnahmen entgehen.
>Sollte sich diese Staatsmacht also als harmloser Papiertieger herausstellen? Wir werden sehen!
>D.h. die Staatsmacht steckt heute definitiv in der Krise!
>Damit muß der Staat in endlicher Zeit bankrott gehen, denn wenn nichts mehr da ist zum zedieren kann und die Staatschulden schon schwer lasten und das Problem noch verstärken und die Reichen und Superreichen, die aufgrund ihres massig akkumulierten (Unter)-Eigentums eigentlich viel Tribut/Steuern leisten müssen, ist das Ende absehbar.
>Wer gibt dem Staat noch Kredit wenn alle wissen, daß dieser Staat blank ist?
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wir selber, wer denn sonst? in dem Punkt hat dottore ja tatsächlich recht...
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>Und wenn wir uns die heutige Verschuldungslage defacto aller Staaten der westlichen Welt ansehen, kommen wir unweigerlich zum Schluß, daß der Zeitpunkt wo die DEFLATION beginnt, der sein muß, wo Vater Staat sein Obereigentum wieder zurückfordert, weil die Privaten alle Aktiva haben und Vater Staat eben nix mehr hat außer die Schulden, die er nicht mehr stemmen kann, weil keine ausreichenden Steuern mehr fließen, v.a. weil die Reichen und Superreichen auslassen oder die Verschuldensmöglichkeiten erschöpft sind.
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OK. wie genau stellt er denn das an, wenn ich mal bescheiden fragen darf?
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>Die einzige Chance die Vater Staat noch hat ist, daß er sich sein Obereigentum wieder zurückholen muß! Die Folge davon wird die GEWALTIGSTE DEFLATION der WELTGESCHICHTE sein, weil er damit der privaten Vermögenspyramide, die auf Staatschulden aufgebaut ist zum Einsturz bringen wird! Der Untergang von Atlantis dürfte verglichen damit HARMLOS gewesen sein!
>Der stärkste"Deflationdriver" wird also weniger durch konkurrenzbedingte oder aufgrund des Schuldensdrucks bei Preisen entstehen, die sich natürlich einstellen werden, sondern beim Ausbuchen der uneinbringlichen Staatsschulden!
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das ist so auch nicht richtig. was passiert denn zB bei Dir, wenn dir deine Lebensversicherung schreiben würde, dass sie jetzt leider pleite ist? würdest du dann untergehen? ich nicht, weil meine Lebensversicherung ein teil meiner langfristigen assets ist, und nicht meiner kassenhaltung. ich hätte a) einen gewaltigen Vermögensverlust und b) eine großes finanzielles Loch, wenn ich denn mal in Rente gehen sollte. aber sonst?
ich wage sogar die These, dass es in einer Deflation nicht allen schlecht gehen muss, und es breiten schichten der Bevölkerung auch besser gehen kann (lies mal nach bei Marc Faber zu Japan in den 90igern). Wohlgemerkt: eine Deflation bedeutet gewaltigen Stress, ohne jede Frage, aber ich bezweifle definitiv, dass sie uns"allen das Genick bricht" oder ein prechterscher Superkollaps vor der Tür steht oder das Ende der Zeit naht.
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D.h. wenn festgestellt wird, daß im Finanzsystem zu viele INSTUSTAINABLE RENTIER CLAIMS sind, die keinerlei realökonomische Grundlage haben oder die einfach vom Staat nicht mehr bedient werden. Ein Versprechen welches nicht eingelöst werd kann, weil dies nicht mehr möglich ist, ist eben nix mehr wert!
>Die Schulden, die seit 1948/49 angehäuft wurden und bald nicht mehr bedienbar sind müssen aus dem System raus! Am Ende bleibt nur soviel Liquidität im System wie es gedrucktes Geld gibt. Im schlimmsten Fall verschwindet also alles Giralgeld bis die Geldmenge nur noch der Menge Papiergeld und Münzen entspricht!
>Deshalb hat Dottore ja seine Badewanne so voll mit den Lilascheinen gefüllt! Respekt, dottore!
>Ich habe mich immer gefragt wo sich dottore dann noch wäscht wenn die Badewanne anderweitig Verwendung findet? Ich hoffe er hat noch eine Dusche!... aber lassen wir solche privaten und intimen Fragen....:-)
>Es sein denn Vater Staat fängt an anderes Geld in Umlauf zu bringen (Notgeld etc.) aber dazu bedarf es gesetztlicher Änderungen bzw. das wird man den Bürger irgendwie erklären müssen!
>Ich habe es bereits in einem Früheren Posting gesagt:
>"Was nicht geht ist, daß der Staat entschuldet wird und die Reichen bleiben reich! Das GEHT (mathematisch gesehen) NICHT! Werden Schulden gestrichen muß auch unweigerlich die entsprechende Guthabenposition wegfallen!"
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Das ist auch pure Propaganda, und dass das sehr wohl geht, haben mehrere Staaten in den letzten 20 Jahren bewiesen, u.a. die vielgeschmähten USA.
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>Wenn Vater Staat allen Bürgern, v.a. den Reichen und Superreichen ihre Vermögen wegnimmt oder zurückfordert, dann können die keine Staatsgläubiger mehr sein, denn sie verfügen dann über keine Vermögenspositionen mehr mit denen sie dem Staat Kredit geben könnten und weil wir wissen, daß ohne Privates (Unter-)Eigentum es kein erfolgreiches Wirtschaften geben kann. Privates (Unter-)Eigentum ist ja der"Secret of Success" des Kapitalismus! Bei den Kommunisten gab es ja kein Privateingetum, deshalb keine Aufschuldungsmöglichkeiten und damit kein Leistungsdruck aufgrund der Verschuldung!
>Einen Stärkeren Deflationtreiber als den Leuten alles Vermögen wegzunehmen kann es nicht geben!
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ich würde das nicht"Deflationstreiber" nennen, sondern"völlige Abkehr vom marktwirtschaftlichen System", was zwar sein kann, aber vermutlich nicht in den nächsten 50 Jahren passieren wird
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Haben die Leute kein Vermögen kann es kein Wirtschaften und Warenaustausch mehr geben! Eine Preisfestsetzung durch Angebot und Nachfrage auf regulären Märkten gibt es dann nicht mehr!
>Damit wäre der größtmögliche Extremfall von Dottores Staatsmachttheorie definiert, wenn der Staat allen alles wegnimmt aber diese im Gegenzug keine Steuern/Tribute mehr abdrücken.
>Es gilt eben die Devise:"WO NICHTS MEHR IST HAT DER KAISER SEIN RECHT VERLOREN!
>Haben die Bürger kein (Unter-) Eigentum werden sie sich weigern an Vater Staat Tribut/Steuern zu zahlen. Dann kommt vermutlich wieder das GEWALTMONOPOL von Vater Staat zum tragen. Und das Spiel beginnt von Neuem. Im Zeitalter von Atombomben ist es besonders spannend zu sehen wie ein neuanfang aussehen wird.
>Also, Be prepared Gentlemen!, wenn VATER STAAT sein Obereigentum zurückverlangt und die privatkapitalistische Kreditpyramide zusammenbrechen wird weil uneinbringliche Staatsschulden ausgebucht werden!
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Nochmal: wie würde der Staat das machen, und wen glaubst du, würde er denn damit am meisten treffen??? Die Reichen und die Superreichen? Die wären längst weg, bevor der Staat überhaupt weiss, wie er sein"Obereigentum" (was immer das auch sein mag) zurückbekommt. Selbst bei den Bonds und Bundesschätzchen, wo der Staat sich dadurch entschulden könnte, dass er einfach sagt"nöö, is nix mehr", würde er nicht unbedingt die Reichen und Superreichen treffen. Sieh dir doch das Beispiel Argentinien mal an. Wer blieb denn da im Regen stehen? Das"internationale Großkapital"? Die"Reichen"? Oder gar die"Superreichen"? Nein, arme argentinische Schweine, deren Altersvorsorge jetzt noch akademischer wurde als ohnehin schon zuvor.
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>Welche Anlage- und Investitionsenscheidungen sich daraus für Personen ergeben, die das Ende der Aufschuldungsorgie wirtschaftlich und persönlich überstehen wollen, darüber kann man trefflich streiten.
>Und trotzdem, Das Leben ist schön (man darf sich halt nicht zu sehr auf Eigentum und Vermögen kaprizieren, das schnell wieder weg sein kann wenn es Vater Staat zurückfordert um seinen eigenen Hals zu retten)
>Gruß
>der einarmige Bandit
>P.S. Soll ich dieses Posting an Oskar Lafontaine schicken, damit der mehr Wahlkampfmunition gegen die Reichen & Supereichen im Lande hat?:-)
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Wo ordnest du denn den lieben Oscar ein? Bei den"Reichen" oder gleich den"Superreichen"?
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