-->>Das Creutz-Syndrom, Teil 6: Der Demagoge
>Hinweis: Demagoge = âVolksfĂŒhrerâ, Volksaufwiegler
>Kaum zu glauben - doch es wirkt! Die Magie des Meisters hatte zwar niemals Klasse, aber ĂŒber die Jahre immer mehr Erfolg.
>Nehmen wir etwa den Ablauf eines Posting-Austauschs im Geldcrash-Forum, wo ein O. auf die Gefahr des âGeldstreiksâ hinwies. Auf meine Anfrage hin, wie und wo denn das Geld âstreikeâ, kam sinngemÀà nur die strikte Behauptung âAlles Geld streikt!â Auch ein D. wollte nicht einsehen, dass zum GroĂteil M1 und vollstĂ€ndig M2 und M3 gar nicht âstreikenâ können. Diese wichtige Sache blieb dann weitgehend unbeachtet. Und dabei hatte ich doch alles so schön erklĂ€rt!
>Die LiquiditĂ€tsfalle ist nun mal ein Relikt aus vergangener Zeit, sie liegt lĂ€ngst auf dem MĂŒllhaufen der Geldgeschichte. So hat beispielsweise auch das Wall Street Journal dies prĂ€gnant erklĂ€rt: âSeit die Bank of Japan im Jahr 1988 unabhĂ€ngig geworden ist, ist die Geldmenge insgesamt um 94 % gestiegen, (aber) die Menge an Bargeld nur um 16 %. Egal, wie viel Geld die Zentralbank âdrucktâ, das meiste davon ist im Bankensystem gefangen.â
>Doch wie fest die LiquiditĂ€tsfallen-Illusion sitzt und wie dramatisch sie bemĂŒht werden kann, zeigt auch der Aufsatz âDie heimliche Wiederkehr des Keynesianismusâ von Prof. D. deutlich: âDas Problem besteht nun darin, dass die Vermögensbesitzer sich mit dieser Sachlage nicht abfinden und die Konsequenzen einer abnehmenden Knappheit des Kapitals nicht akzeptieren wollen. Sie glauben, ein Naturrecht auf Rendite zu haben und entziehen ihre Ersparnisse dem Markt, sobald die erwartete Verzinsung unter ein bestimmtes Niveau fĂ€llt. Geldvermögen wird dann nicht mehr investiert, sondern gehortet... Das fĂŒhrt zu einem RĂŒckgang der effektiven Nachfrage und der BeschĂ€ftigung.â Aber kein Hinweis darauf, dass dies HEUTE so nicht mehr funktioniert. Und dieser Beitrag erschien meines Wissens sogar auch in der Frankfurter Rundschau!
>Oder ein Leserbrief an die SĂ€chsiche Zeitung (7.7.04): âWie man an Bundesbankstatistiken erkennen kann, wird Geld in Zeiten niedriger Zinsen... verstĂ€rkt gehortet. Diese Hortung unterbricht den Geldkreislauf oder vielmehr den Tausch von Waren und Dienstleitungen. DeflationĂ€re Tendenzen sind die Folge...â Und so weiter - das ist die Sprache des Meisters. Doch was fĂŒr ein Unsinn! Es gibt ĂŒber die herbeiphantasierte Hortung gar keine Statistiken, wie denn auch? Wer meldet denn seine gehorteten BestĂ€nde bei der Bundesbank? Und weil gehortet wird, entsteht primĂ€r keine Deflation, sondern durch MarktsĂ€ttigung und KaufzurĂŒckhaltung.
>So könnte man - um eines der deftigen Wörter von (Le Bon, S. 24) zu bemĂŒhen - die böse LiquiditĂ€tsfalle neben dem gefĂ€hrlichen Zinsanteil von 40 % in den Preisen als zweite KOLLEKTIVHALLUZINATION der modernen Freiwirte ansehen.
>Doch diese Wahnideen greifen um sich.
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Aber gottlob noch nicht einmal bei 1 % unserer Bevölkerung.
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So stieĂ ich wieder in der SĂ€chsischen Zeitung auf einen langen Leserbrief ĂŒber die Freigeldbewegung. Das Wort âZinsknechtschaftâ durfte in der dick gedruckten Ăberschrift nicht fehlen.
>Oder der Ex-Vorstandsvorsitzende der Bautzener Kreissparkasse, der âhartnĂ€ckig die Theorie verfolgt, unsere Gesellschaft könne ohne Zinsen sicherer in die Zukunft schauenâ und sich deswegen aus dem BankgeschĂ€ft zur Universalen Kirche zurĂŒckzog. Musste das sein?
>Oder das Buch âEntschleunigungâ, das verlangt, zuerst mal das Geld zu entschleunigen (vom Zins zu befreien).
>Auch immer mehr Wirtschaftsjournalisten geben den Eiferern in ihren Zeitungen Raum, ohne genauer hinter die Kulissen zu schauen (Beispiel: âNur ein paar Prozentâ). Verantwortungslos!
>Denn hier handelt es sich um eine Bewegung, die eine neue Geldordnung auf Basis folgender Spukideen fordert:
>- Das Volk muss eine Zinslast in den Preisen tragen, die etwa 16?fach höher als tatsÀchlich ist (2x2x2x2 = 16).
>- Die Deflationsgefahr durch Horten ist ebenfalls etwa 16?fach höher als tatsÀchlich (100 %/6 %).
>- Das âKapitalâ kann Zinsen âfordernâ, es muss immer zuerst âbedientâ werden. Doch das âKapitalâ kann ebenso wenig einen hohen Zinssatz âfordernâ wie der Schuldner einen niedrigen - Angebot und Nachfrage bestimmen am Kapitalmarkt den Zins genau wie am GĂŒtermarkt den Preis. Die aktuellen Realzinsen von MINUS 2 % auf Giralgeld bis zu ganz wenigen Prozent auf Festanlagen sind der Beweis.
>- Damit steht zwangslĂ€ufig eine weitere oft strapazierte Vorstellung auf der Kippe, nĂ€mlich die vom âVerschuldungdruck durch das Zinseszinssystemâ. Zumindest im Bereich Staat ist es ja wohl offensichtlich, dass hier nicht ein âDruck des Zinsesâ, sondern die Kombination von Parteiendemokratie (Stichwort: Wahlversprechen) und Wohlfahrtsgedanken (Lebenslang-Versorgung möglicht mit der Gieskanne) zu immer mehr Schulden fĂŒhren.
>Hinzu kommt:
>- Als Lösung hat man nichts als eine WorthĂŒlse (âUmlaufsicherungâ) vorzuweisen. Doch wie diese konkret aussehen soll, davon hat niemand einen blassen Schimmer.
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Obwohl mir die Theorien von Kreutzer nicht gefallen, die Umlaufsicheung und das Regiogeld hat er recht schön zerpflĂŒckt http://home.knuut.de/EWKberater/Geld/Grundlagen14.html
http://home.knuut.de/EWKberater/Geld/Grundlagen13.html
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>VerrĂŒckte Illusionen paaren sich hier also mit erschreckender Blindheit - das erinnert mehr an eine verklĂ€rte mittelalterliche Sekte denn an eine neue Strömung mit Zukunft.
>Wann endlich werden die Humanwirtschaftler und Freiwirte aufwachen?
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Sie können nicht aufwachen, das Gespenst ihres Gurus - Silvio Gesell - verfolgt sie, weil es sich um volkswirtschaftliche Ignoranten handelt. Die Freiwirtschaftslehre ist wie Heinrich FĂ€rber in seinen Buch schreibt keine Lehre, sondern eine Irrlehre. Und diejenigen, die nach Jahren merken, daĂ es sich um Schwachsinn handelt, beginnen zu schweigen, nicht dagegen zu argumentieren, weil sie ja sonst das Gesicht verlieren mĂŒĂten.
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Nimmt man die Tatsachen zur Kenntnis, muss man den Reformern bestĂ€tigen, dass sie unfĂ€hig sind, sich selbst zu reformieren. Diese Bewegung ist in erschreckendem MaĂe in sich gefangen, niemand erkennt ihre entscheidenden GrundmĂ€ngel in innerer Struktur, Analyse und Ziel, vieles wird dem Meister einfach geglaubt. Und so kann er in (r)evolution August/September 04 wieder munter von âZinsströmen und der damit verbundenen Umverteilung von der Arbeit zum Besitzâ und von âGefĂ€hrlichkeit und ExplosivitĂ€t dieser Entwicklungâ schwadronieren (S. 16). Die Umverteilungsgeschwindigkeit von 1.100 Mio. Euro pro Tag bleibt unwidersprochen, obwohl danach schon alles Geld beim âBesitzâ angekommen sein mĂŒsste.
>Nein, faschistisch sind die Freiwirte nicht.
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Na ja wenigstens S. Gesell trug kommunistisches u. faschistisches Gedankengut in sich http://lexikon.idgr.de/g/g_e/gesell-silvio/gesell-silvio.php
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Lediglich ihre innere Verfassung erinnert mich an die FĂŒhrer-Volk-Beziehung im Dritten Reich, und die Tatsache, dass sie wie die Nazis absurde Propaganda betrieben haben. Und dass ihre leicht zu widerlegenden Hauptargumente den deutschen Faschismus scheinbar ein StĂŒckchen rehabilitieren sowie den Neonazis, die ebenfalls wieder das Zinsthema nutzen, in die HĂ€nde spielen, ist wahrscheinlich.
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Aber auch in den 20igern und 30igern des vorigen Jahrhunderts haben sich Nazis einige GedankengÀnge dieses Irren (S. Gesell) angeeignet.
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>Heute steht eindeutig fest: Die Reformer sind unfĂ€hig, sich selbst zu reformieren. Ein echter FĂŒhrer tritt nicht zurĂŒck, und âzurĂŒckgetretenâ wird er nicht. Eher finden sich noch Nachahmer, kleine Meister. Einer, nĂ€mlich JĂ€germeister, ist schon auf die BĂŒhne getreten, mit einem Kabel in der Hand, in dem elektronisches Geld von Bank zu Bank wandert. Aus dem zog er blitzschnell einen 100-Euro-Schein und verkĂŒndete: âNun habe ich elektronisches Geld in Papiergeld verwandelt.â
>Anmerkung: Wer in den letzten fĂŒnf Jahren Geld gehortet hat, hat einen effektiven Verlust von etwa 10 % erlitten. Wer noch lĂ€nger Geld gehortet hat, hat einen vergleichsweise gröĂeren Verlust erlitten, da die Inflationsrate davor gröĂer als 2 % war.
>Wer vor einem Jahr ein DAX-Index-Zertifikat gekauf hat, kann sich ĂŒber einen satten zweistelligen Gewinn freuen. Wer noch frĂŒher den Mut hatte, hat ĂŒber 100 % Gewinn. Die GrĂŒner-Vermögensberatung hat z.B. qualifiziert steigende Kurse vorausgesagt, aber wie hieĂ es dazu hier vom FM: Was braucht ein Vermögensverwalter, wovon trĂ€umt ein Vermögensverwalter - steigende Kurse.
>F.
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sh auch http://www.uni-ulm.de/uni/intgruppen/memosys/tkreis13.htm
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Gr.
th.
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