-->Hallo,
da ich mich morgen wieder einmal als Wahlhelfer betätigen darf, habe ich auch wieder die notwendige Schulungsveranstaltung vorher mitgemacht. Und da werden auch Wahlzettel aus dem wahren Leben gezeigt, mit Eintragungen, da ist der Bleistift noch geradezu fortschrittlich gegen.
Der Wille des Bürgers muss klar und eindeutig zu erkennen sein, ein lesbares „Ja“, oder „den da“, oder „der soll es sein“, aber auch ein Kreuz, ob mit Bleistift oder Kreide, oder mit der Kohle eine abgebrannten Streichholzes, alles zählt.
Von den vielen Beispielen, wie BĂĽrger ihren Wahlwillen ausdrĂĽcken, das Folgende:
Einer hat über die beiden Hälften des Wahlzettels, die Erst- und Zweitstimme, über die Höhe des Blattes, jeweils ein riesiges Kreuz gemacht. Dort, wo die Schnittpunkte sind, dort wird seine Wahlentscheidung festgelegt. In einigen Fällen wird die Wahlhelfermannschaft mit Mehrheitsentscheidung feststellen, ob der Wille klar erkennbar ist, oder ob die Stimme verworfen wird. Bei Krakeleien wie"Sind alle blöde, die Politiker". Was soll man damit bei der Auszählung anfangen, welche Partei könnte er wohl gemeint haben?
Eine Ănteressante Variante ist, soll wohl in einigen Ländern sogar so vorgeschrieben sein, alle die Parteien auf dem Wahlzettel AUSzukreuzen die man nicht haben will und nur eine Partei offen lassen. Das ist dann die Partei, die der Gute gemeint hat.
Aber, ich kann alle, die so einen Wahlsonntag noch nicht als Wahlhelfer mitgemacht haben beruhigen, nach der Wahl, bei der Auszählung der Stimmen, ich habe solche strittigen Stimmabgaben noch nicht erlebt. Die sind eher die überaus seltenen Ausnahmen.
Ansonsten wird das Auszählen wirklich sehr akkurat vollzogen. Nur, ob Bleistift oder Tinte, das ist unwichtig. Soviel Vertrauen sollte man in die Wahlhelfer schon haben, dass sich da keiner mit dem Radiergummi beimacht und den Eintrag versucht zu löschen. Man ist auch gerade bei dem Auszählen der Stimmen, wie so oft im Leben, niemals allein.
Wichtig:
Ein Tipp von mir. Jeder hat das Recht sich die Auszählung, direkt im Wahllokal mit anzuschauen. Das ist keine geschlossene Veranstaltung.
Und die, die ihren Flugschein mit in die Wahlurne gefeuert haben, die schauen sich dieses Spektakel mit Sicherheit an, denn vorher kommen sie nämlich nicht an ihren Krempel.
bis denne
eisenherz
PS: Geht bitte alle wählen.
AnschlieĂźend rein ins Gartenlokal und dort so richtig die Wut rauslassen und sich die Schnauze polieren lassen. Das war dann wieder mal ein richtig zĂĽnftiger Wahlsonntag. Und wenn alles gut geht, dann dauert es ja wieder vier Jahre. Bis dahin ist ein Jochbeinbruch ohne Problem verheilt.
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