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>Ein paar Schmankerln zum Tage:
>1. WSJ:"Data Suggest Slowdown Is Spreading Across U.S." (bleibe daher einstweilen bei meiner"Abschmier"-These). Andererseits sind die Arbeitsmarktdaten geschönt worden. Die Bezugswoche lag ungewöhnlich früh (7. Mai), als die Studenten, die jetzt anfangen, zu jobben, noch mehr in ihre Bierbüchsen als in die Stellenangebote geguckt haben.
>2."Irrational exuberance" lt. NZZ beim Euro Stoxx 50 erheblich krasser als beim DJ (Vervierfachung seit Ende '94). Außerdem eine"atemberaubende Volatilität" beim Nasdaq - jetzt erheblich höher als bei der der Finanzkrise '98 (ca. 70 zu ca. 50; 30-Tage-Standardabweichung. Rat der Clariden-Bank, ZH: immer bloß die extremen Werte nehmen, gibt's mehr zu verdienen).
>3. Weitere dotcom-News von Abelson in"Barron's", der sich seit langem schon auf amazon eingeschossen hat. Da wurde gerade die Buchhaltung umgestellt (!), so dass die first quarter gross profit margin (lt. Lehman Brothers) tatsächlich bei 10 statt bei 23,3 % liegt. Dazu: Verkäufe erste drei Monate $574 mio, net loss $308 mio, operating loss $198 mio. Klartext: Verkäufe verdoppelt, Verluste vervierfacht. amazon hat in der gleichen Zeit $320 mio cash verbraten, Vorjahr: $17 mio. Und: amazon hat $1 bio in cash & marketable securities, $2 bio debts, accumulated deficit von über 1$ bio und ein stockholders equity von gerade mal $25,6 mio., mkt value $19 bio. Mutige"Analysten" sehen Kursziel $100. (Mir sind da zuviele Nullen drin).
>4. Starke Sell-Empfehlungen für Dell machen die Runde (vgl. David Tice, Behind the Numbers). Revenues up 32 %, operating income plus 4, earnings per share plus 1 Penny (6 %). Cash-flow minus 29 % gg. Vj. Problem für Dell: Sie haben viele PCs an die dotcomer verkauft, denen aber nun langsam das Geld ausgeht.
>5. Euro-Inflation verstärkt sich (euro-11 + 3,5 %, letzte drei Monate gegen die davor auf Jahresbasis). Es gibt jetzt k e i n Euroland mehr, das die Maastrichter 2,0 % noch erreicht, von DK + 4,4 bis BRD + 2,2 %. Bei den Produzentenpreisen ist nun auch Frankreich im zweistelligen Zuwachs: + 10,9 %, BRD + 9,1 %. (Beginne langsam meine Infla-Einschätzung zu revidieren).
>6. Noch was für Connaisseure: Der Spread zwischen deutschen und italienischen Staatsanleihen weitet sich immer deutlicher aus. Das darf nach der Euro-Theorie aber nicht sein, denn in Euroland darf es keine Unterschiede in den Bonitäten der Staatsanleihen geben.
>7. Und wer sich ernsthaft für die Geheimnisse des EURO interessiert und wissen will, warum er eine Fehlkonstruktion ist, die alsbald zu Spielball der Politiker werden dürfte: Gunnar Heinsohn u. Otto Steiger,"Das Eurosystem und die Verletzung der Zentralbankregeln - Was man dazu wissen muss und was dazu gerne verschwiegen wird", hg. vom Management Zentrum St. Gallen (Prof. Dr. Fredmund Malik). Bestellen über info@mzsg.ch oder bei den beiden Autoren (Bremer Professoren und hier im Board durch ihr"Eigentum, Zins und Geld" bestens bekannt): gheins@uni-bremen.de oder osteiger@uni-bremen.de. PFLICHTLEKTÜRE.
>Grüße
>d.
ich kann dottore nur beipflichten...die Literatur von Heinsohn und Malik ist sehr empfehlenswert...
Gruß
Sidney
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