-->Hi Emerald,
gerade erst kam National Geographic, die seit Jahren mit der Vandergilt Uni in Cancuèn (liegt ziemlich im Zentrum des Landes) graben
Struktur der Stadt
einem weiter zurück liegenden Massenmord auf die Spur.
31 ermordete und zerstückelte adelige Mayas wurden in einer heiligen Zisterne am Eingang des weitläufigen Königspalastes gefunden:
Cancuèn war die Hauptstadt eines Großkönigreichs (ca. 300-900 AD), günstig am Fluss Pasión gelegen, das sich mit dieser Aktion von der Bildfläche verabschiedete.
Dazu fanden die Ausgräber unvollendete Verteidigungswälle (hat also nicht ganz gereicht), Speerspitzen, viele weitere Skelette mit Axt- und Speerwunden. Alles schaut nach einer überraschenden Eroberung oder nach einem Aufstand der unterjochten Bevölkerung aus, wobei ich eher letzteres annehme, da das Gelände noch ca. 100 Jahre besiedelt blieb und keine weiteren Spuren einer Hierarchie zu entdecken sind. Ein Eroberer hätte einen so günstig gelegenen Platz vermutlich mit Statthaltern o.ä. bemannt oder sich selbst zum King aufgeschwungen. Ein Aufstand könnte auch klimatische oder bodentechnische Gründe gehabt haben: abnehmende Ernteerträge bei einer zunehmenden Fülle an der Spitze, die darob immer verhasster wurde.
Bei den Massenhinrichtungen starben viele durch Lanzenstöße in Hals oder Kopf. Die NGS:"Männer, Frauen und Kinder jedes Alters wurden niedergemetzelt, wie die Gebeine beweisen." Sogar zwei Schwangere waren unter der Getöteten, die Föten erhielten sich im Schlamm.
In Guatemala laufen bis heute viele Menschen herum, die typische Maya-Gesichtszüge tragen, vielleicht haben sich gewisse Attitüden vererbt?
Noch interessant sind die Offizinen (Jade, Pyrit usw.), die sich um den Palast gruppierten - eine interessante Parallele zu den Palast-Werkstätten in Mesopot. Von der Glyptik (mit Maya-Schrift) sind noch gute Erkenntnisse zu erhoffen. Im Museum von Coban und auch im Nationalmuseum in Guatemala City sind solche mit (rituellem) Inhalten zu sehen: Zur Wiederbelebung ihrer Legitimität pilgerten die Könige zu Gräbern ihrer Vorfahren und verehrten einen"Blitze-Gott" (utzakaw k'awiil), auf den sie ihr Geschlecht zurückführten.
Da wäre der"blitze-schleudernde Zeus (Jupiter)" nicht weit...
Das nur beiläufig + Gruß!
|