-->hallo,
schönen 2. Advent (gehabt zu haben).
Im Auftrag der LBS (!!!) hat das Berliner Forschungsinstitut"Empirica" (wissenschaftlich) analysiert, dass der Wohnraumanspruch/Bedarf in den nächsten 25 Jahren in Deutschland kontinuierlich weiter anwachsen bzw. steigen würde...im Osten erheblicher (Nachholfbedarf) als im Westen.
Das Resultat klingt nun auf den ersten Blick wie eine Art"Gefälligkeits- (Auftrags)forschungsarbeit" - so ganz nach dem Sinn der Auftragsgeber, aber nichtsdestotrotz kommen dabei einige interessante Zahlen zu Tage.
Wer mag (potenzielle Investoren? /oder womögliche Eigenheimbauherren?), kann sich die z.Teil erstaunlich anmutenden Zahlen ja mal zu Gemüte führen, wobei auffällt, dass die Forscher augenscheinlich nicht auf die gerade gemeldete brachial zurückgehende Bautätigkeit eingegangen sind.
Auch eine sich abzeichnende und möglicherweise sich verschärfende Wirtschaftkrise(n) scheinen sie vollkommen ausgeblendet zu haben.
Das bleibt zu berücksichtigen.
Grüße
man.
<font size="5"> Deutsche bräuchten immer mehr Platz - Platze somit Deutschland bald aus allen Nähten?</font>
Im Jahre 2030 werde jeder Bundesbürger auf 55 Quadratmetern Wohnfläche leben, heute seien es erst 46. Nach einer neuen Studie hole der Osten dann den Westen beim Immobilieneigentum ein.
Obwohl die Bautätigkeit immer mehr abnehme, soll die Wohnfläche pro Kopf der Bevölkerung in Westdeutschland von heute 46 Quadratmeter bis zum Jahr 2030 auf 56 Quadratmeter wachsen, das seien gut 20 Prozent mehr. In den neuen Ländern sei die Steigerungsrate doppelt so hoch, der Abstand sinke von acht auf nur noch einen Quadratmeter Abstand: 55 Quadratmeter pro Kopf.
Wie könne man diese trockenen Zahlen deuten, die eine Analyse des Berliner Forschungsinstituts Empirica ergeben hätte? Der Auftraggeber der Studie, der Bundesverband der für die Landesbausparkassen, gebe mit seiner Expertenabteilung"LBS Research" Übersetzungshilfen: Wichtige Trends der Zukunft sollen kleinere Haushalte, mehr ältere Haushalte und ein steigender Wohlstand sein.
Speziell größere materielle Zufriedenheit mündeten laut Empirica in"wachsenden Wohnansprüchen" - und dies oft nicht in gemieteten, sondern eigenen vier Wänden. Zumal der Blick auf die künftige Rente manch Sorge bereite: Die unter 40jährigen müssten mehr vorsorgen als heute, weiß nicht nur Empirica-Vorstandsmitglied Reiner Braun. Er denke, dass auch die kommenden Erwachsenengenerationen dies wüssten und auf Wohneigentum setzen werden. Eigentümer können später im abgezahlten Haus auf eine eingesparte Miete setzen, und dieses Geld hätten sie steuerfrei.
Der übliche Weg zum Wohneigentum dürfte gleich bleiben: Junger Haushalt mit erwartetem oder vorhandenem Kleinkind suche preiswertes Grundstück, baue und zieht die Kinder groß. Mit 55 lebe man wieder zu zweit, mit 75 oft als Witwe oder Witwer allein. Solchen in Haus oder Eigentumswohnung Altgewordenen sagen Braun und Co. vorher, dass sie dann zumeist nicht mehr in kleinere Wohnungen umziehen wollten und auch nicht umziehen würden. Dies mache schon einen Teil des Flächenzuwachses aus: Wo einst drei oder vier gewohnt hätten, lebe jetzt nur noch eine(r).
Ein anderer Teil des Flächenzuwachses soll aus dem folgen, was die Eigentümer in jungen Jahren zurückgelassen hätten. Und das vor allem in den neuen Bundesländern: Wo kinderreiche Haushalte wegziehen würden, um erstmals Wohneigentum zu beziehen, dort könnten sich in den Mietwohnungen die kinderlosen und älteren Haushalte ausbreiten. Die Dreizimmerwohnung mit 60 Quadratmetern hätten im Jahre 1960 noch das Ehepaar mit Kleinkind bewohnt, 2030 würde dort nur noch der überlebende Teil einer kinderlos gebliebenen Partnerschaft residieren.
Schon von 1993 bis 2003 hätten Ost-Mieterhaushalte in der Wohnfläche pro Kopf um 26 Prozent auf 34 Quadratmeter zugelegt, im Westen seien es nur zwölf Prozent auf 40 Quadratmeter gewesen. Gleichzeitig wäre die Wohnfläche der Eigentümer Ost um 17 Prozent auf 41 Quadratmeter und im Westen um neun Prozent auf 48 Quadratmeter gewachsen.
Dass die persönlichen Wohnflächen-Ansprüche der Eigentümer im Osten der Republik noch mehr stiegen als im Westen, sei dem Begriff"Nachholbedarf" geschuldet. Und dass die Eigentümer weniger stark zulegten als die Mieter, zeigt den Realismus beim Bauprojekt. Aus"70 Quadratmeter - Paar mit einem Kind" würde im Neubau am Stadtrand oft"115 Quadratmeter, Paar mit jetzt zwei Kindern".
Mittlere Wohnungsgrößen dürften im Osten Deutschlands 2020 bei 90 Quadratmetern liegen, meint Empirica, und zehn Jahre später sogar bei 100 Quadratmetern. Im Westen würden es dann sogar 104 beziehungsweise 110 Quadratmeter sein.
Allerdings regional unterschiedlich: Für 2005 kalkulieren die Wissenschaftler mit 31,4 Millionen Haushalten im Westen und 8,4 Millionen im Osten - 2030 würden es im Westen 1,5 Millionen Haushalte (und Wohnungen) mehr sein, während der Osten mit 600 000 Haushalte weniger dünner besiedelt sein werde.
Im Jahr 2030 würden Ost und West bei einer anderen Zahl hingegen zusammenwachsen: Die Eigentumsquote von heute 37 Prozent in den neuen Ländern und 42 Prozent in der alten Republik solle 2030 bundeseinheitlich bei jeweils 50 Prozent liegen, habe das Berliner Institut prognostiziert.
Was lernt der Investor aus diesen Zahlen, wenn er noch nicht sicher ist, was für ein Mietshaus oder eine vermietete Eigentumswohnung er kaufen soll? Gewinnen würde der, der seinen Mietern Qualität, Service und Ausstattung biete, rät Braun. Dazu rechne er für die Betreuung einer alternden Bevölkerung auch"mehr mobile Angebote als Altersheime".
LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm fände die klare Aufwärtskurve bei der Wohnflächen-Nachfrage"völlig plausibel". Denn er hätte über die deutschen Grenzen geblickt. Die Pro-Kopf-Wohnfläche läge in Dänemark und Luxemburg bereits im Jahre 2003 bei gut 50 Quadratmetern, in den USA 2001 sogar schon bei 62 Quadratmetern.
Als Bausparer denke er weiter. Wenn laut Empirica-Analyse die Wohnflächen-Nachfrage bis 2030 um 20 Prozent steige,"dann bedeutet das noch für viele Jahre einen Neubaubedarf von mindestens 330 000 Wohneinheiten pro Jahr", Hamm direkt vorgerechnet, ungeachtet der Tatsache, dass die Baugenehmigungen 2005 aber werden um fast 100 000 Wohnungen dahinter zurückblieben seien.
Was aber solle man bauen/kaufen? Reiner Braun konstatiert: Das freistehende Eigenheim werde die erste Präferenz bleiben. Auch 2030.
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