--><font size="5">Argumente für Gold überwiegten </font>
Nach dem Auf und Ab im Dezember erwarten Händler nun einige flaue Wochen beim Preis für das Edelmetall. Doch im Frühjahr dürfte die Rallye weitergehen
Wer seinen Liebsten Gold unter den Tannenbaum legte, habe sich möglicherweise geärgert, wenn er das Präsent zu früh gekauft hatte. Denn in den letzten drei Wochen des alte Jahres habe der Preis für das Edelmetall ein erstaunliches Auf und Ab gezeigt. Während der Spotpreis für die Feinunze in London in den ersten beiden Dezemberwochen von 490 auf 540 Dollar explodiertsei, sei er im Anschluß innerhalb weniger Tage wieder unter 500 Dollar gesunken, um dann wieder spürbar anzuziehen.
Die Ursache für die starke Aufwärtsbewegung hätte in Japan gelegen, erklärt Michael Blumenroth, Edelmetallhändler bei der Deutschen Bank. Japanische Händler hättenversucht, mit Goldkäufen die Yen-Schwäche auszubalancieren. Denn Gold, das in Dollar notiert, werfe doppelten Gewinn ab, wenn zum Preis des Edelmetalls auch der Kurs der US-Währung steige.
Genau dies ist seit dem Sommer zu beobachten. Während in den zwei Jahren zuvor der Goldpreis stets fast im gleichen Maße stieg, wie der Dollar schwächer wurde, sei diese parallele Entwicklung seit einigen Monaten aufgehoben. Seither stiegen sowohl der Goldpreis als auch der Dollarkurs.
Doch Mitte Dezember sei der Wert des Edelmetalls dann auch wieder drastisch gefallen. Die Aufwärtsbewegung sei einfach zu schnell gewesen, sagt Blumenroth. Es hätte etwas Luft aus der Blase gemußt. Ein Ende des Aufwärtstrends für Gold bedeute dies jedoch nicht.
Zwar könne im Januar, der traditionell als nachfrageschwach gilt, der Preis noch etwas weiter nachgeben, bis auf 460 oder 450 Dollar je Feinunze. Dann würden jedoch die ersten wieder einsteigen, und im Herbst dürften wir Werte von 550 bis 600 Dollar sehen, habe der Händler prognostiziert.
Ähnlich sähen dies die meisten anderen Anlagestrategen. Beispielsweise habe Jeremy Podger, Manager des Threadneedle Global Select Fonds, soeben seine Übergewichtung von Goldminenwerten bekräftigt. Philipp Vorndran, Stratege bei Credit Suisse Asset Management, sähe den Goldpreis sogar bis Ende 2007 weiter steigen
Die wesentlichen Argumente seien zum einen die steigende Nachfrage bei gleichzeitig stagnierender Produktion. So sei der Bedarf der Schmuckindustrie in diesem Jahr um rund zwölf Prozent weltweitm gewachsen. Gleichzeitig hätten einige Notenbanken wie jene in Rußland und China ihre Reserven in dem Edelmetall erhöht.
Zum anderen gelte Gold immer noch als Fluchtwährung in Zeiten steigender Inflation. Und genau diese Gefahr wachse angesichts weiterhin steigender Preise von Ã-l und anderen Rohstoffen. Vor allem die Revision der chinesischen Wirtschaftsdaten in der vergangenen Woche habe diese Ängste genährt. Nach den neuen Zahlen sei die Wirtschaftsleistung des Landes um rund ein Sechstel höher als bisher angenommen. Das sprec hedafür, dass die gestiegene Rohstoffnachfrage dauerhaft sei.
Privatanleger, die ebenfalls an weiter steigende Goldpreise glaubten, können auf drei Wegen darauf setzen. Klassisch sei die physische Anlage in Gold, sei es in Form von Goldbarren oder von Münzen. Die Barren seien von der Mehrwertsteuer befreit, Münzen nur dann, wenn sie offizielles Zahlungsmittel seien oder waren. Entsprechende Listen veröffentliche das Bundesfinanzministerium jährlich.
Investmentfonds setzten meist auf Goldminen. Der größte Fonds, der auch stets die beste Rendite erbrachte, sei der Merrill Lynch World Gold Fund. Alle Fonds hätten jedoch das Problem, dass die Zahl der Minen weltweit begrenzt sei. Zudem befinde sich die Branche seit Jahren in der Konsolidierung, so daß die Auswahl an Unternehmen für die Fondsmanager immer kleiner würde
Schließlich könnten Anleger über Zertifikate auf die Entwicklung des Goldpreises setzen, ohne selbst Gold kaufen zu müssen. Hier gäbe es einerseits Papiere, die den Spotpreis in London genau abbildeten. Andere bauten Variationen ein, beispielsweise Garantien, die dann aber wiederum Abschläge bei Gewinnen zur Folge hätten.
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Einige Zertifikate setzen auch auf andere Basiswerte. Besonders beliebt bei Anlegern seien derzeit Papiere auf den Amex Gold Bugs Index, der sich aus Minen zusammensetze, die ihre Produktion für weniger als zwei Jahre auf Termin verkauft hätten. Sie profitieren überdurchschnittlich von steigenden Goldpreisen.
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