-->Heute 21.30 Uhr auf NTV Reportage + Interview von A. Rados (Interview wurde unten schon von Cujo angesprochen, ich kann seine Meinung einer Verunglimpfung nicht teilen. Osthoff sprach zwar klar, Widersprüche gabs aber genug - z.B. konnte sie wegen"technischer Probleme oder so" nicht mit ihrer Tochter sprechen, dann die Einquatierung bei einem Scheich, jetzt aber doch ohne Wohnsitz, obwohl angeblich so einflußreiche Bekannte. Vollverschleierung im ZDF, weil sie keine Zeit hatte, den noch zu entfernen - wieviele Sekunden brauche ich, um ein Kopftuch mit Schleier vom Gesicht zu nehmen?)
Na vielleicht gibt die längere Sendung etwas mehr Aufschluß.
Hier zu RTL: http://www.rtl.de/news/rtl_aktuell_artikel.php?article=15&pos=3
Auszug:
Ich bin ein Opfer dieses Verbrechens. Natürlich habe ich Todesängste und natürlich geht das nicht weg. In der Zwischenzeit bin ich in vier verschiedenen Ländern gewesen.
Seit ich Bagdad verlassen habe, wechsle ich ständig den Standort. Ich kann nachts immer noch nicht schlafen, kann wenig essen. Man hat Angst, geht nicht raus, wenn es nicht unbedingt sein muss.
Warum sie in ihrem deutschen TV-Interview verhüllt erschienen sei, begründete sie wie folgt:
„Ich wohnte bei einer privaten Familie, wo Frauen verschleiert sind. Ich bin kurz vor dem Interview in Hektik dann in diese Kleidung geschlüpft, damit wir überhaupt noch pünktlich in das Studio kommen konnten. Es sind dort überall Sicherheitssperren. Ich war selbst nicht begeistert darüber. Ich wollte aber in jedem Fall Herrn Schröder danken.“
(...) „Ich wusste ich würde sowieso völlig zerrissen, deshalb hatte ich auch nur vor, den Menschen zu würdigen, der mir von Deutschland aus am meisten geholfen hatte. Das war der Altbundeskanzler Schröder.“
Auch der Stern bringt eine Reportage, ein Kommentar dazu hier:
http://www.stern.de/magazin/heft/552507.html?nv=sb
Viele haben am Verstand von Susanne Osthoff gezweifelt, als sie hörten, die entführte Archäologin wolle nach ihrer Freilassung wieder zurück in den Irak. Dass sie falsch zitiert wurde, ging im folgenden Aufschrei der Empörung beinahe unter. Und als Susanne Osthoff im deutschen Fernsehen mit Schleier auftrat und verworrene Sätze sagte, war für die meisten klar: Die Frau spinnt.
Sie hat das Trauma der Entführung noch nicht verarbeitet, aber doch schon ein wenig Distanz zum Geschehen. Sie stand nicht mehr unter dem Einfluss von Medikamenten, war sehr konzentriert. Eine willensstarke Frau, die immer ihren eigenen Weg ging. Während der Entführung aber musste sie auf brutale Weise erfahren, wie es ist, wenn man nichts mehr kontrollieren kann....
Auch beklagt sie sich über die Hetzkampagne, hier ein Text aus AOL:
Osthoff:"Die Deutschen hassen mich"
4. Januar 2006
http://channel1.aolsvc.de/index.jsp?sg=News_Politik&cid=57314790
Susanne Osthoff
Osthoff beklagt"Hetzkampagne"
Regierung weist Vorwürfe zurück
Berlin - Gut zwei Wochen nach ihrer Freilassung hat die im Irak entführte Archäologin Susanne Osthoff Kritik an der deutschen Botschaft in Bagdad geübt und eine Hetzkampagne gegen sie beklagt."Ich glaube, die Deutschen hassen mich", sagte Osthoff dem Hamburger Magazin"Stern" in einem Gespräch am Neujahrstag in Bahrein. Sie sei nach ihrer Freilassung schlecht beraten worden und erlebe in Deutschland nun"eine Hetzkampagne". Die Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Bagdad hätten sie"doch auch mal in Schutz nehmen können, sagen, ich sei erschöpft und krank".
Osthoff: Entführt wegen 17.000 Dollar?
Eingewiesen: Osthoffs Bruder in psychiatrischer Anstalt
Osthoffs Mutter: Kritik an der Bundesregierung
Chronologie: Der Fall Susanne Osthoff
Zu ihrem umstrittenen Auftritt in einem ZDF-Interview, wo sie sich tief verschleiert präsentiert hatte, sagte sie:"Ich wollte mich eigentlich nur bedanken, und jetzt bin ich der Buhmann." Den schlechten Eindruck, den sie hinterlassen hat, führte Osthoff auf den Schlafentzug in der Geiselhaft und die Nachwirkungen von Medikamenten zurück. Zudem habe sie unter Stress gestanden und sei dann völlig unvorbereitet vor laufenden Kameras gelandet.
Sie habe auch nie erklärt, dass sie in den Irak zurück wolle, betonte die 43-Jährige. Ihr größter Wunsch sei, ihre Tochter Tarfa (12) wiederzusehen. Über ihre Zukunftspläne machte sie keine weiteren Angaben.
AA: Verständnis für"angespannte Situation"
Das Auswärtige Amt (AA) wies die Vorwürfe zurück. Das Ministerium habe Osthoff in den Tagen nach der Entführung professionelle Hilfe zur Seite gestellt, sagte AA-Sprecher Martin Jäger am Mittwoch in Berlin. Zugleich zeigte Jäger Verständnis für"die angespannte Situation" Osthoffs:"Es ist jetzt vor allem wichtig, dass man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legt." Vorwürfe Osthoffs, das Auswärtige Amt habe behauptet, sie wolle in den Irak zurückkehren, wies Jäger zurück. Er betonte zugleich:"Es liegt uns am Herzen, dass Frau Osthoff nicht in den Irak zurückkehrt." Die Archäologin sagte dem"Stern":"Ich weiß nicht, wohin ich gehen kann." Sie habe nie erklärt, dass sie in den Irak zurück wolle.
"Ich bin verraten worden!"
Osthoff war am 25. November zusammen mit ihrem Fahrer als erste Deutsche seit dem Sturz des Diktators Saddam Hussein entführt und am 18. Dezember wieder freigelassen worden. Die Umstände ihrer Freilassung und ob Lösegeld gezahlt wurde, sind unklar. Die ehemalige Geisel sagte:"Ich bin verraten worden!" So sei ihr bereits bei Antritt ihrer Unglücksfahrt anhand verschiedener Beobachtungen an ihrem Fahrer und dessen Verhalten der Verdacht gekommen, dass etwas nicht stimme.
"Die Hölle erlebt"
Über ihr erstes Interview nach der Freilassung - mit dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira - sagte die 43-Jährige, dieses hätten die Geiselnehmer von ihr gefordert."Die wollten, dass ich als Frau, die so lange in ihrer Gewalt war, öffentlich demonstriere, anständig behandelt worden zu sein." In Arabien sei das eine Frage der Ehre. Während ihrer Geiselnahme habe sie"die Hölle erlebt".
Sie sei überzeugt, dass die Entführer einer Unterorganisation des Terrornetzwerkes El Kaida angehörten, unterstrich Osthoff. Die Kidnapper seien auffällig gut organisiert und über verschiedene Regionen, in denen sie gefangen gehalten worden sei, vernetzt gewesen. (ha/dpa/ddp)
Alles in allem sind da noch viele Widersprüche. Mal sehen, was als nächstes dazukommt...
Gruß
wheely
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