-->Ein Pilotversuch ist ja mal eine schöne Sache, aber was hat das mit Realität zu tun?! Eins hat sich gezeigt: Umso ausgefeilter Sicherheits- und Überwachungstechnik werden, desto harmloser werden sie. Warum?

Weil sie immer leichter zu umgehen sind. Es gibt doch sicher hundert Wege, einen solchen RFID-Chip ungültig zu machen, zeitweise -wenn gewünscht-"abzudecken", abzuschirmen, zu deaktivieren. Oder die übertragenen Daten zu modifizieren. Sich mehrere Chips einzusetzen. Andere zu kopieren. Und und und.

Wenn man all dem autoritärerseits zuvorkommen will, müßte man immensen Aufwand betreiben, der das ganze dann sinnlos machen würde: Wenn ich mit meinem Chip allein bin, könnte doch alles damit veranstalten. Das ganze funktioniert also nur über Freiwilligkeit und für sekundäre Zwecke.

Wenn die Autoritäten ihre Machtversicherung vom Knüppel auf die Technik verlagern wollen, dann haben sie schon verloren. Technik, RFID-Chips zum Beispiel, ist eben nicht LOYAL, sondern funktioniert streng nach den Parametern IN und OUT. Menschen in sinnvollem Zusammenspiel mit Technik sind sicher hervorragende Überwacher. Will sich die Macht aber ein besseres Data Mining zulegen, dann kippt das Pendel zwangsläufig in Richtung Maschine. Und da wird es riskant für die Macht, denn die Technik ist eben nicht loyal.

In Berlin gabs letztens ne Messerstecherei mit einem Toten, die von einer Kamera festgehalten wurde. Aber turnusgemäß wandern die Filmchen nach wenigen Stunden in den Orkus und das wars dann. Viel Sensorik, wenig Deutung. Und so ists überall: All die tollen Systeme sind doch nur Fassadenschmuck und bauen auf Abschreckung. Geht diese flöten, dann kann man die Gadgets wieder abbauen.

Anderes Beispiel: Einige Kopierer- und Druckerhersteller haben Mechanismen, um beinahe unsichtbare gelbe Punktmuster mit den Motive mitzudrucken. Damit werden dann Herkunftsinfos kodiert und schwupp, soll der Copyright-Verletzer dingfest sein. Und irgendwann ganz flott wurde das dann auch schon entdeckt und lag offen, wurde sogar codetechnisch reengineered. Nun kann jeder das faken bzw. geht der Spurenlegung nicht mehr auf den Leim. Weitere Verwendung dieser Technik fast sinnlos. Zwar gibts noch 99,9% Ahnungslose, die das nicht wissen, aber wenn nur einer das ganze aktiv mißbraucht, wird die Methode zum Bumerang.

Es hat sich viel weniger an den Grundprinzipien der Macht geändert als befürchtet: Es ist ein Spiel zwischen Menschen und baut auf Psychologie. Technologie allein kann hier nichts verändern, egal ob Keule, Flitzebogen, Steinschleuder, Lenkwaffe, Taser oder Rauchzeichen, Telefon, Fernseher, RFID.

-->>Ich fürchte, dass die Mistdinger mal so wichtig werden wie eine Kreditkarte. Vieles geht dann nicht mehr ohne, so wie es heute keinen Leihwagen mehr oder Kreditkarte gibt.
>Und der Mob wird bald geil darauf sein sich so ein Ding einspritzen zu lassen. Mal sehen, wann die ersten Werbungen für die Dreckdinger über das Privatfernsehen flimmern.

Hallo.

Das Hauptproblem bei allen biometrischen oder sensortechnischen (RFID) Security-Anwendungen wird gerne übersehen: Mit jedem hochenergetischen EMP (elektro-magnetischen Impuls) - z.B. es genügt eine ordentliche Kondensator-Spannungsentladung - gehen die Lesegeräte kaputt. Beim RFID auch der Chip.

Dann kann der besagte Nackerte nicht mehr in seine Wohnung rein;-)

-->>Ich übertreibe jetzt mal maßlos und sage, du hast zehnmal hintereinander türkischen Schafskäse in einem der monopolisierten HO*) bez. im Konsum gekauft, besser, dein Kauf wurde über den Chip abgerechnet und schon bist du im Visier der Rasterfahndung, ein Anfangsverdächtiger.

Oder wenn der Schafskaese wirklich aus der Tuerkei kommt, bist Du einer der ersten Zwangsgeimpften... oder dein Kuehlschrankinhalt wird unter Quarantaene gestellt. --> Nur so als kleiner Einwurf um den Kreis zu einem anderen heutigen Thema zu schliessen.