-->Atomkrieg gegen den Iran
von Michel Chossudovsky, Kanada*
Die Lancierung eines uneingeschränkten Krieges gegen den Iran, bei dem nukleare Sprengköpfe eingesetzt werden, steht jetzt in der letzten Planungsphase. Die Koalitionspartner, einschliesslich der USA, Israel und der Türkei, befinden sich in «einem fortgeschrittenen Bereitschaftsstadium». Verschiedene militärische Übungen wurden seit Anfang 2005 durchgeführt. Im Gegenzug haben die iranischen Streitkräfte in Erwartung eines von den USA unterstützten Angriffs im Dezember ebenfalls umfangreiche Militärmanöver im Persischen Golf abgehalten. Seit dem Frühjahr 2005 gab es eine intensive Pendeldiplomatie zwischen Washington, Tel Aviv, Ankara und dem Nato-Hauptquartier in Brüssel.
Zu den jüngsten Entwicklungen gehört, dass der Direktor der CIA, Porter Goss, auf einer Mission in Ankara den türkischen Premierminister Recep Tayyip Erdogan um poli-tische und logistische Unterstützung für Luftschläge gegen iranische nukleare und militärische Ziele bat. Goss ersuchte wie verlautet um spezielle Kooperation des türkischen Geheimdiensts bei der Vorbereitung und Überwachung der Operation.1
Premierminister Ariel Sharon gab seinerseits der israelischen Armee grünes Licht, mit den Angriffen Ende März zu beginnen:
Alle hochrangigen israelischen Repräsentanten nannten Ende März 2006 als Deadline für den Militärangriff auf den Iran... Das Datum von Ende März fällt auch mit dem IAEA-Report an die Uno über das Atom-energieprogramm des Iran zusammen. Israelische Politiker glauben, dass ihre Drohungen den Report beeinflussen könnten oder zumindest diejenige Art von Zweideutigkeiten fördern würden, die von ihren Unterstützern in Übersee benutzt werden könnten, um Sanktionen des Sicherheitsrats zu fordern oder Militäraktionen Israels zu rechtfertigen.2 Der von den USA geförderte militärische Plan wird von der Nato gebilligt, obwohl es im jetzigen Stadium unklar ist, wie die Nato an den geplanten Luftangriffen beteiligt sein wird.....
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Konsens für einen Atomkrieg
In der Europäischen Union haben sich keine politischen Stimmen dagegen erhoben. Konsultationen zwischen Washington, Paris und Berlin sind im Gange. Im Gegensatz zur Invasion im Irak, die auf der diplomatischen Ebene von Frankreich und Deutschland abgelehnt wurde, hat Washington einen «Konsens» innerhalb der Atlantischen Allianz sowie im UN-Sicherheitsrat aufgebaut. Dieser Konsens schliesst auch die Durchführung eines Atomkriegs ein, der möglicherweise einen grossen Teil der nahöstlichen und zentralasiatischen Region in Mitleidenschaft ziehen würde.
Weiter ist eine Anzahl arabischer Frontstaaten heute stillschweigend Partner im US-/israelischen Militärprojekt. Vor einem Jahr, im November 2004, trafen sich Israels höchste Militäroffiziere im Nato-Hauptquartier in Brüssel mit ihren Pendants der sechs Mittelmeer-Anrainerstaaten Ägypten, Jordanien, Tunesien, Marokko, Algerien und Mauretanien. Ein Nato-Israel-Protokoll wurde unterschrieben. In der Folge dieser Treffen hielten die USA, Israel und die Türkei vor der Küste Syriens gemeinsame Militärübungen ab. Und im Februar 2005 nahm Israel an Militärübungen und «Anti-Terror-Manövern» mit einigen arabischen Ländern teil. Die Medien haben im Chor unmissverständlich den Iran als eine «Bedrohung des Weltfriedens» bezeichnet. Die Antikriegsbewegung hat diese Medienlügen geschluckt. Die Tatsache, dass die USA und Israel im Nahen Osten einen nuklearen Holocaust planen, ist nicht Teil der Antikriegs-/Antiglobalisierungsagenda.
Die «chirurgischen Schläge» werden der Weltmeinung als Mittel präsentiert, den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern. Man sagt uns, dies sei kein Krieg, sondern eine militärische Friedenserhaltungsoperation, die in Form von Luftangriffen gegen die iranischen Nuklearanlagen
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<ul> ~ http://www.zeit-fragen.ch/ARCHIV/ZF_137c/T01.HTM</ul>
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