-->>Hallo Tassie!
>Du schreibst: auch Churchill hat ziemlich kurz vor seinem Ende bekannt, dass mit Hitler und dem deutschen Reich"das falsche Schwein" geschlachtet wurde, diese Erkenntnis wird ihm nicht allzulange vorher gedaemmert haben.
>Über die Zeitperspektive läßt sich sicher streiten.
>Die Deutschen hatte er jedoch am Hals und die Russen nur im Vorgarten.

Hi nereus,

auf alle Faelle beginnt diese Zeitperspektive erst nach 1945/46, und die Deutschen hatte er ab Mai 1945 vom Hals.

Klar, u.a. seine zuvor gefahrene Strategie, die Deutschen und die Russen sich gegenseitig niedermachend, ist ja bestens aufgegangen, er hat sich nicht in Stalin und Hitler getaeuscht, letzterer konnte ueberhaupt nicht anders handeln.

Ihm, Churchill, muss dann spaeter aber gedaemmert haben, dass die Fortsetzung mit dem eisernen Vorhang und dem kalten Krieg eben nicht die Loesung ist, die den Englaendern ihre einstige Weltmachtstellung wenigstens halbwegs wieder restituiert, dabei wird er auch an die seitens Hitler offerierten und seinerseits zurueckgewiesenen Friedensangebote wohl zumindest mit etwas Bedaueren zurueck gedacht haben, deshalb das"falsche Schwein" seinerseits.

> Reine Spekulle meinerseits jetzt: ich vermute nach wie vor bei Kohl gewisse unveraenderte Einstellungen, Ansichten und Einsichten, dazu gehoert auch, wenn er mal ein Ziel als richtig erkannt hat, dann rollt da ein Leopard 5 los.
>Was willst Du uns damit sagen, bezogen auf die mysteriöse Meldung?

Kohl koennte zu analogen Einsichten wie Churchill gekommen sein, naemlich letztendlich"gelinkt" worden zu sein, die daraus zu ziehenden Konsequenzen koennten bei Kohl jedoch anders verlaufen wie bei Churchill.

> Mal abwarten, ob das geaeusserte Mythos nur eine vereinsamte Silvesterrakete war.
>Ja, abwarten.
>Sie tauchte in keiner großen Publikation auf (was vorauszusehen war) und es erfolgte auch kein empörtes Dementi (was schon interessanter sein dürfte).
>Meine kurze Rückschau auf Kohl sagt mir, das hat er wirklich in einem unvorsichtigen Moment gesagt.

Das oder daran glaube ich nicht. Ich moechte mich keinesfalls als ein Intimkenner Kohls postulieren, aber vergiss bitte nicht, diesen Mann der Union hatte ich seit Anfang der 70-er Jahre staendig in meiner Optik, vor allem ab 1972 ff.

>Seine einstigen Kniefälle vor dem Priestertum begründen sich einerseits aus seiner Angst vor deren Häschern und politischem Pragmatismus.

Es war einmal, was aber nicht heissen soll, er habe jeden Respekt davor verloren.

>Wir werden sehen und hören, inwieweit es wirklich Konsequenzen haben wird.
>Kohl ist Jahrgang 1930, also jetzt 76.
>Da ist man nicht immer mehr bei allerbester Gesundheit, gell?

Das trifft auf die allermeisten Leute zu, aber Kohl ist auf seine Art ein ganz zaeher Bulle, und vergiss nicht, Konrad Adenauer z.B. war 73 Jahre alt, als er ueberhaupt zu seinem grossen politischen Hoehenflug erst richtig voll ansetzen konnte und sein gesamter Hoehenweg noch vor ihm lag!

Nein, es gibt da so gewisse Facetten und Umstaende, die mir das Gefuehl einer Ahnung geben, dass Kohl noch keinesfalls sein Zielband erreicht haben koennte, geschweige denn bereits ueberwalzt hat.

>mfG
>nereus

Gruss
TD

P.S. Ist Churchill eigentlich nicht ein huebscher Name in der deutschen Sprache?
Krank machende Kirche und so...