-->Ich glaube, es ist so eine Art irrationaler Wahnsinn. Und das muß in der Natur des Menschen liegen. Oder wie so ein Krebsgeschwür eben auch irgendwann nur noch vor sich hinwuchert, wenn es nicht kräftig beschnitten wird. Und da dieses"kräftige Beschneiden" nicht geschieht, und der Wucher von sich aus nicht aufhören kann - wer vernichtet sich schon gerne selbst? - gehen die Dinge weiter ihren Gang. Eine Art von verschwörerischer Absicht kann ich nicht sehen. Einfach nur Irrsinn der Moderne. Und keine Frage: der wird so weitermachen, wenn keine Gegenwehr erfolgt
MI

-->>Ich begreife es wirklich nicht. Die mich quälende Frage ist: Ist das Absicht oder Dummheit?

Selbsterhaltungstrieb. Vergleichbar mit Managern, die"erstmal alles umorganisieren" müssen und für den Anschub auch mal 2 Jahre im Unternehmen bleiben. Da die Umorga natürlich viel Geld kostet (welches später angeblich zigfach gespart werden könnte sollte müsste), sind auch die Manager und ihr Stab halt recht teuer im Unterhalt. Bevor die Aktion heikel wird, sind die Manager dann schon wieder gewechselt und haben in ihrem Lebenslauf einen weiteren Karrierepunkt"Einführung von XYZ bei Firma ABC..." vermerkt.

Gut, das ist nichts neues. Aber hattest Du nicht letztens ein Foto eines schuftenden"Herbert", umringt von zuschauenden Managern, hier eingelinkt? Nichts anderes ist es auch bei Politikern und Behörden: Es muß immerwährend was gedreht werden. WIE HERUM ist egal, Hauptsache nichts bleibt gleich, in diesem elenden"suboptimalen" Zustand. Und so wird alles immer komplexer, verworrener, sinnloser.

Das ist kein Monopol von Beamten, sondern generell ein Zeichen eines Überhangs unproduktiver Schmarotzer, welche selbst keine Werte mehr produzieren. Könnte ich Dir mal ein Liedchen aus meiner Firma (Software) singen: Wir quellen über mit unproduktiven Leuten, die keine Ahnung von Technik und vom Business haben. Und was machen die? Neue"Prozesse","Formulare","Mechaniken","Modelle","Ströme" aus der Taufe heben, bis die wenigen produktiv Tätigen zwecks der Erledigung kleinster Handgriffe unglaublich verworrene Mechanismen anstoßen, Formulare ausfüllen, weiterreichen, taggen, verschieben müssen. Ein Wahnwitz! Einzig, damit sich die Nichtproduktiven ihrer Wichtigkeit versichern können. Das können sicher einige andere Mitlesende ähnlich bestätigen. Und übrigens: Es geht hier um sogenannte"freie Wirtschaft"...

-->Das was Toby beschrieben hat, ist die inzwischen vereinfachte Variante der Prüfung über Sozialabgaben.
So weit ich in meine betr. Praxis zurückblicken kann, hatten wir bislang kein ungeprüftes Jahr -und wir sind ein kleiner Mittelständler.

Früher kamen von jeder Krankenkasse Prüfer um zu prüfen ob die Mitarbeiter nicht vielleicht doch Waren billiger bekommen haben oder sonstige Vergünstigungen erhielten, die natürlich sozialversicherungspflichtig (+lohnsteuerpflichtig) sind. Oder ob die Kosten pro Mitarbeiter beim Betriebsausflug oder Firmenfeier nicht zu hoch waren, usw....
Zusätzlich die Prüfer der AOK, die waren zuständig für ihre Mitglieder und natürlich für alle Aushilfen, kurzfr. Beschäftigte, Studenten, Rentner usw.
Hier wurde in aller Regel das meiste Geld von den Prüfern reingeholt.

Dann kamen die Prüfer der Rentenversicherungsträger, die alles noch mal prüften, dazu noch das Finanzamt Lohnsteuerstelle, die die gleichen Frgen noch mal stellten, sich die gleichen Belege und Verträge noch mal zeigen ließen usw. und schon von den Krankenkassen Kontrollmitteilungen hatten.
Dazu gibt es noch (allerdings nur unregelmäßig) kaufm. Prüfungen der Berufsgenossenschaft über die Richtigkeit der gemeldeten umlagepflichtigen Gehalts/Lohnbeträge und dann dürfen wir natürlich nicht die Prüfungen des Arbeitsamtes vergessen, ebenfalls nur stichprobenweise zur Klärung ob nicht doch mal 2 oder 5 Arbeitsstunden von irgend jemand geleistet wurden, der das nicht darf.

Heute ist alles ganz anders. Wir haben wir den perfekten Bürokratieabbau. Die Prüfungen der Krankenkassen, der AOK und der Rentenversicherungsträger sind quasi zusammengefaßt (die Ersatzkassen machen eine vereinfachte Prüfung). Das ist die Prüfung, die gerade bei Toby stattfindet.

Die anderen Prüfungen existieren natürlich noch nach wie vor.

Bei mir dauern die Prüfungen: Finanzamt 2 Mitarbeiter 3-6 Wochen, Lohnsteuer 2 Tage, BFA 2 Tage, der Rest unregelmäßig wenn es stattfindet dann 1-2 Tage pro Prüfung.

Prüfer die zu frech werden, setze ich vor die Tür oder wenn ich das aufgrund gesetzl. Bestimmungen nicht kann (Arbeitsamt hat die Befugnisse der Polizei) dann dürfen sie im Stehen alle Belege prüfen, da ich ihnen nicht erlaube sich auf meine Stühle zu setzen (galt nur für die, die sich nicht benehmen konnten).
Meine Erfahrungen mit Prüfern ist sehr unterschiedlich. Manche sind korrekt und fair, manche das Gegenteil, manche möchten eher ihre Ruhe und warten auf die Pensionierung usw. Im Allgemeinen habe ich keine schlechten Erfahrungen mit den Prüfern als Mensch, höchstens mit der Situation des mißtrauischen Staates.

Gruß Dieter