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Kostenlos surfen: Internet-Guru will weltweites Netz von Hotspots spannen
<font size="4">Internet-Guru will weltweites Netz von Hotspots spannen</font>
Kunden sollen kostenlos auf drahtlosen Internetzugängen anderer Nutzer mitsurfen
Rechtsfragen noch ungeklärt
Der argentinische Start-up-Unternehmer Martin Varsavsky
wolle es noch einmal wissen, ist zu lesen Nachdem er Ende der neunziger
Jahre in Spanien mit seinem Internet-Portal Ya.com zu einem
der ersten Internet-Milliardäre Spaniens geworden sei, habe er nun
ein neues Projekt in Angriff genommen, das weltweit Furore machen könnte.[/b]
Die Idee sei einfach: Internet-Nutzer lassen andere auf ihrem eigenen drahtlosen Netzzugang (Wlan) mitsurfen und dürften sich im Gegenzug, wenn sie unterwegs sind, selbst kostenfrei in Funknetze einloggen. Besonders in den Großstädten hätten ja viele Internetsurfer ein eigenes Wlan und zahlen dafür einen Pauschaltarif. Allerdings benutzen sie ihren Anschluß ja meist nur wenige Stunden pro Tag, wie z.B. Berufstätige, die zum Beispiel oft nur abends oder am Wochenende ins Netz gingen.
ie überschüssigen Kapazitäten könnten in der Zwischenzeit andere nutzen, dachte sich Varsavsky und gründete die Gesellschaft"Fon". Diese stellt den interessierten Breitbandnutzern die nötige Software zum Preis von 25 Euro zur Verfügung. Wenn sich ein Fon-Nutzer im Umkreis eines anderen Fon-Hotspots befindee, kann er sich per Laptop einwählen.
Um ein weltweites Netz von drahtlosen Internetzugängen (Hotspots) spannen zu können, müßten sich eine Million Nutzer, sogenannte"Foneros" dieser Initiative anschließen, erklärt Varsavsky.
Bisher hätten sich 17 000 Interessenten gemeldet, davon in Deutschland 500, schreibe der Internet-Pionier in seinem Weblog. Finanziert werden solle das Projekt über User, die die Hotspots nutzen wollen, aber ihren eigenen Internetzugang selbst nicht zur Verfügung stellen wollten. Sie könnten sich nur gegen Gebühr ins Netz einloggen.
Dafür teile Varsavsky die Kunden in"Aliens","Linus" und"Bills" ein, abgeleitet von Linux-Erfinder Linus Torvalds und von Microsoft-Gründer Bill Gates.
Ein"Linus" teile sein Wlan ohne Gegenleistung mit anderen Foneros, hat dafür aber freien Zugang bei anderen Foneros, während ein"Bill" für den Zugang eine geringe Gebühr verlange. Ein"Alien" stelle keine Bandbreite zur Verfügung, sondern zahle für den Zugang zum Internet. Dieses Geld wiederum führe Fon teilweise an Internet-Provider ab, die das Geschäftsmodell unterstützen.
Bisher laufe das Projekt in der Pilotphase, ist zu lesen. Als Varsavsky sein neues Unternehmen zu Jahresanfang in Silicon Valley vorgestellt hätte, hätten sich finanzstarke Kapitalgeber überzeugen lassen. Google, Skype und zwei amerikanische Risikokapitalgesellschaften hätten bereits 21 Mio. Dollar für Varsavskys Projekt beigesteuert.
Varsavsky sei in der Vergangenheit nicht immer vom Erfolg verwöhnt. Der auf sein Betreiben in Deutschland gestartete IT-Dienstleister Einsteinet sei 2003 in finanzielle Schieflage gelangt und habe Insolvenz angemeldet. Doch Ende Februar sei der Argentinier mit seinem Privatjet erneut durch Deutschland getourt, um für seine jüngste Initiative zu werben. Als Mitstreiter habe er unter anderem Christiane zu Salm gewonnen, die ehemalige Chefin des Werbesenders Neun Live.
Dennoch dürfte Varsavsky noch auf Schwierigkeiten stoßen. Vor allem den Providern dürfte es nicht gefallen, daß ihre eigenen zahlungspflichtigen Hotspots Kunden an die kostenlosen Wlan-Zugänge verlieren könnten. Fraglich sei zudem, ob das Teilen von Bandbreite nach ihren Vertragsbedingungen erlaubt sei. Einige Anbieter untersagten beispielsweise, daß der Kunde sein Netzwerk anderen öffnen darf. Auch sei noch ungeklärt, was passiere, wenn ein Gast-Nutzer Raubkopien herunterlad oder versuche, in fremde Datennetze einzudringen.
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