-->Da kann ich mir doch einen Kommentar zu den negativen Nachrichten nicht verkneifen.
1. Die Erben der Beatles zerrten Apple wieder einmal wegen der Namengleichheit zu der von den Pop-Giganten in den 60er Jahren gegründeten Musikverwertungsfirma vor Gericht.
Apple ist inzwischen auch 30 Jahre alt, Apple-Records ganze 8 Jahre älter und vielleicht haben sich Jobs und Wozniak tatsächlich bei einer Beattles-Platte zum Namen inspirieren lassen, aber das Marken/- und Namensrecht nimmt ja nur noch bizarre Züge an, siehe auch den Streit zw. Bild und T-Kom um den Begriff 'Volks'. Ich hoffe den raffgierigen Erben wird hier auf die Finger geklopft, die Klage ist imho lächerlich.
2. Der Technologiechef Avadis Tevanian, Vater des aktuellen Betriebssystems, habe soeben den Hut genommen.
Technologisch ist das von Tevanian entwickelte Darwin mit XNU nichts besonderes, eine für Apple angepaßte Variation des FreeBSD 4.4 Kernels. Steht sogar unter public source Lizenz, vermutlich eine Folge der vielen Bestandteile von BSD. Ganz sicher keine schlechte Lösung, aber auch keine technologische Besonderheit, Apple wird dutzende Entwickler haben, die die Lücke schließen können.
3.Schlimmer noch, Frankreich wolle die Amerikaner zwingen, ihre iPods auch für konzernfremde MP3-Musikdokumente zu öffnen.
Wer für dieses Lifestyle-Gadget trotz massiver Konkurenz bisher zw. 80-430€ auf den Tisch gelegt hat, wird dies auch weiterhin tun. Was die Franzosen wollen ist etwas anderes, sie wollen, dass iTunes Songs frei konvertierbar werden, bisher lassen diese sich nur mit dem iPod abspielen. Ich sehe da allerdings beim besten Willen keinen gravierenden Nachteil für Apple, was sie möglicherweise an iPod-Kunden verlieren, würden sie bei iTunes wohl mehr als kompensieren. Zudem steht auch in der MS-Welt DRM vor der Tür.
4.Außerdem wachse die Zahl der Wettbewerber, die sich eine Scheibe vom wachsenden Kuchen der Musik-Downloads abschneiden wollten. Medienberichten zufolge verhandele derzeit das Internetkaufhaus Amazon mit den führenden Musikkonzernen, um ein Konkurrenzangebot zu iTunes und iPod auf die Beine zu stellen.
Die Apple-Lösung wird sicherlich auf lange Zeit Marktführer bleiben, ihr Konzept ist qualitativ sehr gut und ausgereift. Das auch andere Anbieter irgendwann nachziehen war ohnehin zu erwarten, es soll User geben, die MP3-Player und Songs aus dem Web schon 5 Jahre vor Apple benutzt haben. Der Markt gibt aber imho genug Wachstum her und Apple ist da bestens positioniert.
5. Am schwersten wiege aber die Sorge, die derzeit laufende Umstellung der Apple Computer von IBM- auf Intel-Prozessoren könnte zu hohe Reibungskosten verursachen und potentielle Käufer verunsichern.
Totaler Bullshit, es wäre mir neu, dass Apple-Käufer sich sonderlich für die Innereien ihres Rechners interessieren. Laut Apple's Angaben sind ihre neuen iMacs 2-3x schneller als Ihr alter iMacG5, eine Angabe die ich zwar etwas bezweifele, doch langsamer sind sie ganz gewiss nicht geworden. Der Intel-Core-Duo ist technologisch über jeden Zweifel erhaben und eine der schnellsten CPU's die es für den Massenmarkt überhaupt gibt.
Vielmehr gibt es einen guten Grund der für die neuen Apple spricht und das ist, bitte festhalten, der Preis. Der 20" Widescreen iMac mit 2Ghz Core-Duo kostet im Apple-Store 1750€, der Monitor allein ist 600-700€ wert, mit 1000€ für den restlichen Rechner samt OS, kratzt Apple mit dem neuen iMac preislich ganz klar an vergleichbaren Systemen aus der Wintel-Welt.
Und sie haben einen Joker in der Hinterhand, technologisch wäre es kein Problem auf den neuen iMacs auch XP laufen zu lassen. Nativ, nicht im Emulator. Damit steht Apple eine sehr zahlungskräftige, aber völlig unterschätzte Zielgruppe zur Verfügung. Die Hardcore-Gamer.
Es gibt genug thirty-somethings die ein Schweinegeld ausgegeben um in Ihrer Freizeit auch mal akutelle Spiele zu zocken. Ich schätze diese Käufergruppe locker auf 10% des Gesamtmarktes, also größer als Apple's gesamter Marktanteil. Und gerade der 20"'er iMac würde alles verbinden, das beste OS, Video/Audioschnitt, Bildbearbeitung, Multimediaeinsatz als TV/Video/HiFi-Zentrale, stylisch genug fürs Wohnzimmer, es fehlen eben nur die Gaming-Fähigkeiten der Windows-Welt, die jedoch leicht zu realisieren wären.
Imho hat Apple noch reichlich Potenzial nach oben.
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