-->>>Viele Menschen haben zur Zeit das Jammern satt
>Ich meine, dass das sogenannte"Jammern" im wesentlichen ein Steckenpferd gedungener Medien war und ist. So ließen sich in den letzten 10 Jahren hervorragend Rechte abbauen, Abgaben erhöhen, Zugeständnisse erpressen.
>Real sind die Gewinne vieler großer Unternehmen markant gestiegen. Die haben also schon mal wenig zu meckern. Richtig ist, dass der mittlere Stand, Normal- bis Leichtbesserverdiener, kleine Gewerbetreibende am meisten bluten durften. Die wurden von zwei Seiten in die Zange genommen, hatten aber zumeist noch gerade so die Substanz, sich über Wasser zu halten. Deswegen sind größere Proteste auch ausgeblieben. Denen ganz unten und denen ganz oben hat man dafür kräftig eingeschenkt, Stillhalteprämie.
Dennoch, die Menschen wollen im Moment gern Positives hören. ein ganz normaler Zyklus - Stimmungsschwankungen eben.
>> Friede-Freude-Eierkuchen auf der Merkel-Welle.
>Für den Mittelstand tatsächlich mal ein Verschnaufen. Es scheint so, als wenn Merkels Kurs dahin geht, ganz unten und ganz oben mal wieder abzuschneiden. Einige Hartz-Kriterien wurden verschärft, während man beim Arbeitsrecht den Wünschen der Großkopferten wohl nicht entsprechen wird und voraussichtlich auch Zinseinkünfte stärker an Sozialkosten beteiligen wird.
Die Kaufkraft sinkt im Durchschnitt - Verschuldung steigt. spielräume werden enger für Mittelständler und Michel!
>> An der Realität ändert sich jedoch nix.
>Realität ändert sich doch ständig.
Ich meine den Trend - Europa-USA haben ihren Zenit überschritten.
>> Die Stimmung ist jetzt besser als die Lage.
>Beides ist nicht zu vergleichen. Welche Stimmung ist welcher Lage angemessen? Und auch gibt es zwar eine"durchschnittliche Stimmung" und eine"durchschnittliche Lage", aber das bringt nichts ohne differenzierte Betrachtung.
Es gibt eine psychologische und eine fudamentale Komponente. Fundamnetal geht es"imWesten" bergab. Die Stimmung oszilliert drum herum,
>> Die Lage verschlechtert sich jedoch zwangsläufig weiter
>für jeden?
>> (Globalisierung, steigende Monoplopreise etc. = weniger Kaufkraft).
>Also zumindest meine Kaufkraft ist in den letzten Jahren gestiegen. Das hängt doch sehr vom Betrachtungspunkt ab. Wer älter ist, für den ist es zuletzt sicher sehr schwer geworden. Wer ganz blutjung ist, für den auch. Viele um-die-Dreißiger-oder-Vierziger haben aber in den letzten Jahren die normale Etablierungsphase hinter sich und können sicher nicht klagen. Richtiger scheint mir, dass sich"die Lage" und"die Stimmung" immer stärker spreizen, je nach Region, Alter, Branche, Ausbildung. Deswegen wird die Wahrnehmung auch immer diffuser, Entwicklungen werden scheinbar irrationaler und die Polarisierung wächst.
Insgesamt werden Spielräume enger - klar es polarisiert, jedoch Massenkaufrkraft schrumpft.
>>...wird die große Koalitiom rasiert - so etwa in 12-15 Monaten schätze ich, wenn die MwSt-Erhöhung durchschlägt.
>Bin ich völlig anderer Meinung! Selbst wo kleine Kaufkraftpolster vorhanden sind, fällt dennoch die Bereitschaft, mehr zu zahlen. Der Trend, dass viele Konsümgüter billiger werden, hat sich im Denken so festgesetzt, dass höhere Preise nicht akzeptiert werden und zu niedrigerem Absatz führen. Da wir in Deutschland keine Nettopreise auf der Ware haben, halte ich die Weitergabe der MwSt-Erh. an die Kunden für größtenteils unmöglich. Du wirst sehen, dass die allermeisten Grundmittel in 12 Monaten dasselbe kosten wie jetzt. Wo die Erhöhung weitergegeben wird, wird sich der Markt neu einschwingen und es bleibt abzuwarten, ob durchsetzbar oder nicht. Ist ja unterm Strich nichts anderes als wie eine Mieterhöhung für einen Ladeninhaber. Entweder die Kunden bezahlen ihm das oder nicht. Es läuft also darauf hinaus, welcher Anbieter/Händler genug Marge hat, um die MwSt-Erhöhung selbst zu tragen. In den lebensnotwendigen Bereichen tragen die Kunden sie nicht.
Lafferkurve!
>> Dann springt es schnell auf ca. 7 Mio Arbeitslose
>Hängt stark von den Arbeitsmarktreformen der Regierung ab. Sollte bis Juli noch eine umwälzende Lösung durchregiert werden, ist für 2007 vieles möglich. Ein gutes Kombilohnmodell oder irgendwas in der Richtung könnte im Zusammenspiel mit gesenkten Hartz-Zuwendungen wahre Wunder bewirken. Pi mal Daumen ist bestimmt mindestens die Hälfte der 5 Mio gemeldeten Arbeitslosen wirklich sehnsüchtig arbeitswillig. Bei Jugendlichen von heute würde ich sagen, weit mehr als die Hälfte! Ein ordentlicher Kombilohn, und vieles ginge. Klar, das ist irgendwie Sozialismus. Aber anders gehts halt nicht, wie sich erwiesen hat.
Was hat den der Sozialismus bewiesen?
>>Durch eine Verschiebung der Steuererhöung auf 2008 könne die Merkel-Welle verlängert werden - das ändert aber Nichts an den Tatsachen.
>Wer am meisten gegen die MwSt-Erhöhung wettert, sind jene Kreise, die gern 0% Unternehmenssteuern, Aufhebung des Kündigungsschutzes, 1€-Löhne und volle Abschiebung aller Sozialkosten auf Arbeitnehmer fordern.
Polarisierung siehe oben!
|