-->Hi shroom,

>??????????????????????????????

jetzt muß ich passen, diese Schrift kenne ich leider nicht! ;-(
Ich verstehe Deutsch, Englisch und Französisch. Ist es dir möglich, in einer dieser Sprachen zu kommunizieren?

clarius

-->>
Hi..
Klasse Beitrag..

und trifft den Nagel auf den Kopf.

Besser hätte man es nicht schreiben können...*grins*

Grüsse
an alle sanften NEGER

Aiwass





>> Bei dir gibt es nur zwei Extreme, die freundlichen, die sanften Neger und die unfreundlichen rassistischen, grölenden Deutschen, weißen Menschen. Wie naiv. <<
>Wie lange kennen wir uns? Wen sehe ich im Spiegel?
>>> Und lasse dir bitte auch noch das andere Augen öffnen. Nur weil du dort, in deiner Dönerbude nicht verprügelt oder ausgeraubt wirst, weil die dort freundlich zu dir sind, weil du dort ein zahlender Kunde bist, dann gehörst du noch lange nicht, auch wenn du dich noch so anbiederst, zu denen dazu. Das wirst du in der Dönerkneipe nicht erreichen und auch nach jahrelanger Nachbarschaft nicht. Strenge dich bloß nicht an.<<
>Schon mal dran gedacht, dass ich ab und zu dort hingehe, weil es mir schmeckt?
>>> Noch einmal versuche ich es nicht. <<
>Ja bitte, ich habe auch besseres zu tun. Jetzt gehe ich erst mal schlafen, viell. träume ich ja von der Speisekarte vom Dönerpalast...
>>>bis denne
>eisenherz<<
>Schönes Leben noch,
>shroom

-->Hallo Vanitas,
## Das schreibt ein hellwacher, sehender Zeitgenosse, dem von lauter antrainiertem Gutmenschentum und endloser Betroffenheitslyrik noch nicht die letzten Gehirnwindungen verklebt worden sind, wenn ich das mal so sagen darf! ##

Hellwach? Beileibe nicht immer und schon gar nicht wenn es um euer Aktienesperanto geht. Aber bei bestimmten Themen, die mich schon als Jugendlichen und bis ins mittelhohe Alter verfolgt haben, da springt bei mir der Autostart an, mein Gehirnarchiv geht ins passende Regal, holt die zuständige CD heraus, legt sie auf und schon kommen solche Gedanken zustande, wie als Antwort auf shroom.

Aber so geheimnisvoll und geradezu revolutionär sind die nicht gerade, eigentlich sind sie uralt, weil man sich nur die Klassiker unter den Schriftstellern und hier insbesondere die deutschen Schriftsteller anlesen braucht. Diejenigen, die mit einem hochsensiblen Frühwarnsystem ausgestattet sind und die den Kampf mit sich selbst, bis an den Rand des Selbstmordes, durchlebt haben. Wer sich die mal genau anliest, sich richtig hineinvertieft, sich geradezu hineinfallen lässt, der fällt zwar, steigt aber unmerklich zu merkwürdigen Ansichten wieder empor.
Alle von denen, selbst der kleine, trottelige Eisenherz, haben zu Beginn ihrer Sturm- und Drangzeit von den uns allen bekannten Idealen gezehrt. Die von Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Friedfertigkeit und bedingungsloser Duldsamkeit allen Fremden gegenüber. Weil sie sich aber irgendwann eingestehen mussten, wie hauchzart diese rosafarbene Tarndecke über unsere eigentliche menschliche Natur gewebt ist, haben sich die Guten von denen, den eigentliche Regeln und unerbittlichen Überlebensmechanismen in der gesamten Natur zugewandt, um hier die geheimnisvolle Antwort auf ihre Verwirrung zu finden.
Und alle, die willens waren, die jahrtausendealten Kulturlügen über Bord zu werfen, fanden eine weniger erfreuliche, aber die richtige Antwort. Ich erspare mir hier längere Ausführungen, weil mein Zutritt zu diesem Problem über die Biologie und die Verhaltensforschung stattgefunden hat.

Nur soviel dazu, das trifft auch den Kern im Umgang mit Fremden, etwa 95% der jemals auf der Erde sich entwickelten Lebensformen, im Pflanzen- und im Tierreich, die sind über kurz oder lang wieder ausgestorben. Was folgt daraus? Es fand und findet unausweichlich, weil im Betriebssystem allen Lebendigen so eingebaut, ein permanenter Kampf ums Überleben und Fortpflanzen statt, selbst dann, wenn eine Art, die über allemaßen dominiert, eigentlich keinen rationalen Grund mehr dafür hätte.
Dieser Kampf, bis zur totalen Ausrottung aller Fressfeinde, einschließlich der eigenen Art, ist von den Lebewesen ohne rationalem Verstand nicht bewusst zu reflektieren und auch nicht zu stoppen. Aber selbst bei uns Menschen drängt er immer wieder nach oben, kann leicht instrumentalisiert werden und wird in seinen Auswirkungen ungemein verstärkt, weil eben nur wir Menschen unseren Konkurrenten oder Gegner gegenüber, uns hierbei nicht nur mit Händen, Fäusten, Beinen und Zähnen erwehren oder sie verdrängen wollen, sondern mit dem Faustkeil, dem Schlagstock, dem Speer als verlängertem Arm, dem Pfeil und Bogen, dem Gewehr, der Kanone, dem Kampfflugzeug, den Raketen, aktuell bestückt mit Waffen, seien sie biologisch, chemisch oder atomar, die bei ihrem Einsatz alles Leben auf unserem Globus vernichten können.

Erkenne dabei die Besonderheit von uns Menschen und trotzdem den gleichen Grundtrieb. Unsere rein körperlichen Waffen, unsere von der Natur mitgegebene Aggressivität, hätten eine überschaubare Wirkung und wir Menschen würden uns in eine der für uns passende ökologische Nische verkriechen müssen, aber nein, unser Verstand hat unseren Arm, um sich zu wehren, zum Angreifen, immer länger, immer stärker werden lassen.
Die Distanz zu den von uns bedrohten Lebewesen, einschließlich unsere eigenen Spezie wurde immer länger und die Wucht der Kraft in diesem Arm immer größer, soweit gesteigert, das wir dazu in der Lage sind, alles um uns herum, einschließlich uns selbst, in kurzer Zeit, auszurotten. Und die Angst vor dem Unbekannten, dem Fremden, dem mit der anderen Hautfarbe, der anderen Körperform, der fremden Religion, den völlig anderen Ritualen des Zusammenlebens, die ist, an diesem mächtigen Naturtrieb gemessen, völlig normal und nicht zu verhindern. Nur wissen und akzeptieren muss man es, dann wird die Begegnung mit dem Fremden sehr viel sachlicher und stressfreier.

Ein Letztes, ein Beispiel dazu, aus meinem Bekanntenkreis, aus einer kleinen Stadt in Bayern, in der Nähe von Pfaffenhofen. Dort leben relativ viele Familien aus Bosnien, islamischen Glaubens. Als dann die ethnischen Säuberungen in Bosnien ausbrachen, sich dann die Berichte von den geflüchteten Familienangehörigen anzuhören, wie eine Dorfgemeinschaft, mit traditionellen Beziehungen untereinander, durch bewusstes Anstacheln der Fremdenfurcht von den bekannten Serben, wie Familienbande von einer Woche auf die andere hinweggefegt werden konnten, das war erschütternt. Es war geradezu unbegreiflich zu hören, was Menschen anderen Menschen antun können, selbst dann, wenn sie zweihundert Jahre lang friedlich miteinander gelebt haben. Soweit zu dem oben genannten hauchzarten Kulturgewebe, das von der Toleranz.


## Deutschland ist eben kein Schmelztiegel verschiedener Nationalitäten wie z.B. die USA, die hier um gerechten Ausgleich ringen, auch wenn wir uns als die 'zu spät gekommenene Nation' empfinden müssen. ##

Hierbei möchte ich dich gerne ein kleinwenig korrigieren und deinen gesunden Menschenverstand heraufordern wollen und dazu dein Wissen um elementare Prozesse im Zusammenleben von Menschen und Tieren untereinander, unter berücksichtigung des bekannten Dichtestress.

Versuche mir bitte zu folgen und korrigiere mich anschließend, ich bin bereit dafür. Eine grobe, aber ausreichend genaue Annahme ist, die USA sind, von der Landmasse her betrachtet, ca. 30 x größer als Deutschland. In Deutschland leben z. Z. etwa 80 Millionen Menschen. Die Einwohnerzahl pro qkm sich zu errechnen ist nicht schwer. Daraus folgt, um zu vergleichbaren Betrachtungen mit den USA zu gelangen, wir müssen die Einwohnerzahl der USA mit 30 multiplizieren, richtig?
Die Rechnung ist einfach und braucht nicht auf die Kommastelle genau zu sein. 80 000 000 x 30 = 2 400 000 000.
Oder, etwas griffiger benannt, die USA müssten eine Bevölkerungszahl von annähernd 2,4 Milliarden Menschen haben, um auf die gleich Dichte/ qkm wie Deutschland zu kommen. So, und nun stelle dir dort das selbe Gemisch an verschiedenen Rassen, Religionen und Kulturen vor, zusammen mit der bekannten Gewaltmentalität und der ungezügelten Lust am Gebrauch von Waffen, das stelle dir mal bitte bildlich vor. Was du dann siehst weiß ich nicht. Ich jedenfalls sehe einen grauseligen Bürgerkrieg vor mir, ein unsägliches Blutbad.

So, das war das Letzte was ich noch los werden wollte. Ich habe viel geschrieben, deinetwegen, weil draußen, hier Berlin, so ein scheußlich kaltes Wetter ist, mein Garten sich erledigt hat und weil ich Zeit hatte und mir die Zeit für diese Betrachtungen nehmen wollte.

Wie alle Märchen enden, so auch das hier:
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann....

bis denne
eisenherz