-->und in Sachsens obersten Ämtern haben sich Leute eingenistet, die daraus auf Kosten des ihnen anvertrauten Gemeinwesens einen persönlichen Wettbewerb machen.
Deshalb möchte ich mich hier als einer jener Sachsen äußern, die von dieser Deppentruppe (bisherige Krönung: Verkauf der städtischen WoBa-Gesellschaft) gestrichen die Nase voll haben.
Ein neuer, dann wohl so schnell nicht mehr zu überbietender Akt soll gegenwärtig mit dem Bau einer völlig überdimensionierten, allerweltsmodernen, stadtdurchschneidenden Autobahnenverbindungsbrücke - Verwaltungs"Logik": erst schaffe man eine Autobahnumfahrung der Stadt, dann baue man eine gewaltige, Wohngebiete durchschneidende Autobahnen-Quer-Verbindung mitten durch die angeblich zu entlastende Stadt - geschrieben werden.
Als ich gerade folgende Äußerung des hiesigen Innenministers Butollo laß, konnte ich nicht mehr an mich halten:
"Insofern muss es auch unter Anerkennung des Schutzstatus' möglich sein, städtebauliche Veränderungen, die auf moderne Bedürfnisse einer Großstadt zielen, vorzunehmen". Da steht's: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/22/0,3672,3955798,00.html
Es soll also doch bitteschön etwas unter dem Status"Weltkulturerbe" als besonders geschützt erklärt werden, daß der Herr Minister überhaupt nicht für schützenswürdig hält, sondern im Gegenteil(!) für, wie er es ja wörtlich ausdrückte: an"moderne Bedürfnisse einer Großstadt" mittels"städtebaulicher Veränderungen" ganz offensichtlich dringend anpassungsbedürftig!!!
Falls diese"Bedürfnisse" sich in einiger Zeit wieder ändern sollten, Pech für`die Elbtallandschaft und ihre angeblich schützenswürdige Beschaffenheit! Einen Bürgerentscheid her, mit geschickt manipulierter Alternativ-Fragestellung - und schwupps - DIE BÜRGER WOLLEN DAS SO!
Vorangestellt hieß es: Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) erklärte am Mittwoch in Dresden, er bedauere diese Entscheidung sehr, sie sei für ihn aber "momentan nicht nachvollziehbar".
Heißt doch, mal unter uns, ziemlich unverblümt auf deutsch:"Diese Trottel von der UNESCO sind einfach zu dämlich, um uns schlaue Verwaltungsexperten zu verstehen!"
Tut mir leid, aber wie kann jemand derartig gegenüber dem Entscheidungsprozeß einer Weltbehörde und deren dafür speziell beauftragten Vertretern entweder a) total herablassend und anmaßend auftreten oder, wenn er dies nicht bewußt macht, b) derartig geistig minderbemittelt sich äußern, der eine Welt-Touristenmetropole allerersten Ranges vertritt, ohne von seinem Dienstherren stehenden Fußes vor die Tür gesetzt zu werden? Noch dazu, wo mit dem"Fall" Köln zeitnah ein zu vergleichender Vorgang stattfindet, bei welchem ein Lernprozeß der dort involvierten Amtsträger zu beobachten ist?
Solche Trotteleien wie in Köln (gerade noch mal gutgegangen) und Dresden sind wohl wahrlich nur hier in D, dem Heimatland der Schildbürgerei, möglich!
Um nicht falsch verstanden zu werden, ich bin sehr für moderne Verkehrslösungen, aber die sollten doch sowohl von technischer wie auch von sozialer und betriebswirtschaftlicher Kompetenz zeugen.
Leider halten jedoch Herr Butollo und andere seiner Kollegen nichts von derartigen Kompetenzen.
Sie halten notleidende Brückenbauunternehmen (denn außer diesem Monsterbauwerk werden mehrere kleine Brücken im Stadtgebiet über die nächsten Jahre/Jahrzehnte ganz sicher noch gebaut werden müssen, bleibt der Individualverkehr so hoch wie heute) für schützens- und förderungswürdiger, als die Interessen der städtischen Bürgergemeinschaft (die mehr Menschen umfaßt, als die Straßennutzer) als Ganzes.
Traurig, traurig!
Mußte mal 'raus!
mauss
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