-->Hallo bernor!
Der Gehirnwäschler schreibt: So wie die Hizbollah ihren Krieg stellvertretend für den Iran führt, so bekämpft Israel den genozidalen Islamismus stellvertretend für die westliche Welt.
Das konnten die Zionisten schon immer prächtig - die westlichen Interessen für die eigenen sehr langfristigen Ziele einspannen.
Interessanterweise verwechseln manch gutmeinende Zeitgenossen hier immer noch Roß und Reiter und glauben z.B. das die religiös überhitzte Brezel die Zionisten dazu benutzt, US-imperiale Träume im Nahen Osten auszuleben bzw. die dort versammelten Juden zur Legitimation des wiedererscheinenden Messias"zu mißbrauchen".
Das ist dermaßen schräg, daß man es kaum kommentieren muß.
Um 1840 entstanden die ersten Projekte für den Bau des Suez-Kanals.
Die Engländer stellten sich gegen die Pläne der Franzosen, da sie ahnten, daß ein neuer Verkehrsstrom, welcher sich ihrer Kontrolle entzog, zu unangenehmen Folgen in ihren Interessengebieten (z.B. Indien) führen könnte.
Daher versuchte der Außenminister Palmerston die türkische Regierung zum Verbot eines Kanalbaues zu bewegen/erpressen.
Der jüdische Premierminister Benjamin Disreali (Lord Beaconsfield) sah das später aber völlig anders.
Er wußte, das der Kanalbau Ägypten und Palästina in‘s Rampenlicht der britischen Politik katapultieren würden. Allerdings mußte man in diesem Fall auf beide Regionen bedeutenden Einfluß ausüben können, über den man noch nicht verfügte.
1875 schlug man dann erstmalig zu. Dem hochverschuldeten ägyptischen Herrscher Khedive Ismail, welcher die Aktienmehrheit der Suezkanalgesellschaft besaß, wurden plötzlich die Kredite gekündigt.
Er versuchte nun die Aktien zu verkaufen und sofort übernahm die britische Regierung das Aktienpaket. Die Franzosen schauen in die Röhre und zufälligerweise kam das Geschäft zu einem Zeitpunkt zustande als das Parlament nicht beschlußfähig war, was aber bei den finanziellen Größenordnungen nach britischem Recht notwendig gewesen wäre.
Sein guter Freund Lionel Rothschild beschaffte ihm umgehend die knapp 4 Millionen Pfund.
Die Franzosen hatten den Kanal über 10 Jahre gebaut und diesen 1869 eingeweiht.
1875 war er in britische Hand, weil vor allem der „Weitblick“ von zwei mächtigen Zionisten nach Palästina dafür sorgte.
Damit war Englands politischer Aktionsradius etwas unfreiwillig den Nahen Osten „geworfen“ worden.
Nach dem „eingefädelten“ Krieg Türkei gegen Rußland (1877) wird 1879 Ismail in Ägypten abgesetzt und durch einen willfährigen Nachfolger ersetzt.
Die Ägypter wehren sich gegen die externe Einflußnahme und dafür werden sie mit einer Bombardierung Alexandrias und der Besetzung durch britische Truppen im Jahr 1882 „belohnt“.
Die Auflösung des Osmanischen Reiches dauerte zwar noch ein paar Jahrzehnte, aber sie kann nur in unmittelbarem Zusammenhang mit den frühen zionistischen Interessen gesehen werden.
An den Strippen des Heiligen Landes wird also schon seit über 150 Jahren gezogen und die dort lebenden Araber spielten niemals eine Rolle bei den kolonialen Eroberungsplänen.
Du schreibst: Angesichts der zunehmend divergierenden Bevölkerungsentwicklung im Nahen Osten (rasante Zunahme vor allem der Palästinesnser in der West Bank und im Gazastreifen und der Schiiten im Libanon, dagegen die im ganzen stagnierende jüdische Bevölkerung) läuft es für den Staat Israel, der lt. Olmert bekanntlich auf jeden Fall"jüdisch bleiben" soll, auch wegen des nicht vorhandenen Spielraums für Assimilierungen und der noch verbliebenen Gewaltanwendungs- bzw. Vernichtungskapazitäten letztendlich auf irgendeine Art von"Großreinemachen" hinaus, wenn er sich erhalten will.
Das wird seit Jahrzehnten geplant und ist oftmals auch unverblümt ausgesprochen worden.
Wladimir Jabotinsky sagte 1925:
Von einer freiwilligen Versöhnung der palästinensischen Araber mit uns kann keine Rede sein, weder jetzt noch in absehbarer Zukunft.
In einem zionistischen Programmheft des gleichen Jahres liest man u.a.:
Transjordanien ist ein untrennbarer Teil des Gebietes von Palästina, und, ähnlich wie alle anderen Teile des jüdischen Staates, muß es in den Kreis jüdischer Kolonisation mit eingeschlossen werden.
In der Jüdischen Revue (Prag, 1937) schreibt Lord Melchett in einem Aufsatz (Die nächste Etappe):
Es kann eigentlich kein Widerspruch dagegen geben, die Araber in Transjordanien anzusiedeln.
Schon 1936 hatte ein Edwyn Bevan in der gleichen Zeitschrift die Austreibung der Palästina-Araber in den Irak!!! gefordert.
Damit wollte ich nur Dein scharfsinniges"Großreinemachen" in den nicht ganz unwichtigen historischen Kontext stellen.
Übrigens, Israel war niemals als Heimstatt der weltweit verstreuten Juden gedacht, sondern nur als Zentralorgan des organisierten Weltjudentums.
Auch in dieser Hinsicht haben sich frühere Zionisten klipp und klar verständlich gemacht.
Wenn man in den diesbezüglichen jüdischen Quellen schmökert, glaubt man sich mitunter in der Schreibstube von Julius Streicher oder Alfred Rosenberg zu befinden.
Hinter der Maske des Zionismus lauert offensichtlich ein bösartiger und gefährlicher Rassismus, was der hochwahrscheinliche Einsatz von chemischen Waffen im Libanonkonflikt (siehe Steinberg-Recherche) deutlich unterstreicht.
Der 180 ° Schwenk der US-Außenministerin zum sofortigen Waffenstillstand gibt dennoch zu denken.
Entweder ist das eines der üblichen Täuschungsmanöver anglo-amerikanischer Diplomatie oder hinter den Kulissen gibt es ordentlich Druck vom Rest der Welt.
mfG
nereus
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