-->Hallo Zandow,
## Just dieses zeigt uns die Geschichte.##
Also, nun komm einmal Zandow. Ich werde es mal genauso plakativ auf eine These bringen, viel anschaulicher als der Satz „Gewalt stiftet Kultur, Kultur stiftet Gewalt“. Was hier, bei dieser Sprachregelung tatsächlich gemeint ist, ist der folgende Satz, mit seinen fürchterlichen Folgen. Den kennen alle, die sich mit ihrer Anwendung von Gewalt gegen Menschen in Einzelfällen, oder gegen ein anderes Volk, oder gegen eine andere Rasse, oder gegen eine andere Religion, sich als intellektuelle Hintertür haben einfallen lassen das ist:
Der Zweck heiligt die Mittel.
Das, und nichts anderes ist der Kern der These von „Gewalt stiftet Kultur, Kultur stiftet Gewalt“. Und schon dieser Satz „Der Zweck heiligt die Mittel“ ist eigentlich eine orwellsche Verkleidung des eigentlichen schlechten Gewissens, den die Gewaltanwender manches mal haben, denn korrekt müsste dieser Satz so heißen und dann hört er sich schon viel weniger von der Wirklichkeit losgelöst an, ist dann eine Beschreibung der konkreten Gewaltanwendung:
Der Zweck heiligt die Opfer.
Und diesen Satz sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen, denn da wird etwas geheiligt, in Namen welches Gottes auch immer, welches in der Menschheitsgeschichte Millionen an Leben gekostet und genauso viele sehr private Lebensentwürfe zerstört hat. Und genau dieser Satz - Der Zweck heiligt die Opfer - beschreibt den von dir völlig richtig auf den Anfang zurückgedachten Punkt, an dem einer oder zwei Irrsinnige, brutale, enthemmte, aber durchaus kluge Menschen sich auf den Weg gemacht haben, sich die Erde, bez. alle Menschen untertan zu machen, deren sie nach und nach habhaft werden konnten.
Der Satz"Gewalt stiftet Kultur, Kultur stiftet Gewalt" ist keineswegs deckungsgleich mit „Der Zweck heiligt die Opfer“. Die Flucht in die Kultur, angesichts des hirnlosen Tötens, des Verweigern jeglicher friedlicher Lösung von Israel zwischen sich und der von ihnen, aus dem ihnen zugeteiltem Land, vertriebener Bevölkerung, ist eine typische Sprachkonstruktion, die sich eine Fluchttür für später lassen soll.
Ich versuche es mal auf den Punkt zu bringen, um das wir nicht die nächsten Wochen und Monate aneinander vorbeireden. Der Begriff Kultur, siehe Internetlexikon, der ist viel komplexer, aber positiv besetzt, als das sich die Kultur in seiner Entstehung, seiner Fortentwicklung und seiner Anwendung, auf das Moment der Gewalt zurückführen ließe.
Ein machtorientiertes, zweckentsprechendes Handeln, Ausrotten, Töten und Besetzen, das ist etwas völlig anderes, als mit dem Begriff Kultur die Gewalt zu heiligen. Nicht die primitive zwischenmenschliche Gewalt, sondern die Gewalt, die über eine andere Bevölkerung wie mit einem Insektenvertilgungsmittel hinwegfegt.
Mit der Kulturleistung „Liebe deine Feinde wie dich selbst“, mit dieser gehen wir Abendländler doch auf dem Globus überall hausieren. Anhand dieser Forderung und weil wir uns, mit sehr fragwürdigen Mittel durchgesetzt, immer als die kulturell höher Entwickelten verstehen, hiermit sind wir den Anderen gegenüber in der Bringschuld. Wenn das alles nicht mehr gelten soll, das sind zweitausend Jahre christliche, europäische Kulturentwicklung, dann wandeln wir doch einfach den Satz „Liebe deine Feinde wie dich selbst“ um in „Gewalt gegen andere ist wie Liebe zu seinen Feinden“. Wenn wir schon die Kultur um ihren Wert bringen, warum dann bei Nächstenliebe, Solidarität, Barmherzigkeit halt machen?
Nur, hierbei kann ich jeden nur warnen, die Kultur, als ein an anderes Wort für legitimierte Gewalt zu benutzen, dabei kommt man in Teufelsküche. Dann hat wirklich jeder Bruthalo, mit einem Staatsamt bekleidet, und einer ebenso brutalen Armee das Recht Gewalt anzuwenden, wie er es für richtig hält. Denn eigentlich führt er doch gar keinen Krieg gegen jemanden, er bringt den anderen doch nur die richtige Kultur. Und, darüber muss man sich ebenso klar werden, dann fallen auch alle Begriffe wie Recht und Gerechtigkeit, so wie wir sie kennen, weg, als Schutz der friedlichen Menschen vor der kulturell verbrämten Gewaltanwendung.
## Nehmen wir mal als Beispiel die südamerikanischen Hochkulturen (!) ##
Auch wenn die in den Gehschichtbüchern so genannt werden und man einen falschen Begriff wie selbstverständlich als Beweis für seine These übernimmt, dann ist und bleibt dieser Ansatz ein Zirkelschluss. Die Verknüpfung Gewaltanwendung und Kultur mit dem Beiwort Kultur zu beweisen, das bedeutet, das man eine falsche Eingangsbehauptung mit der Behauptung selbst beweisen will. Wenn schon der Begriff Kultur, dann schon lange nicht „Hoch“, als positiver Begriff. Richtiger wäre es von einer hohen Gewaltkultur zu schreiben. Das meine ich, hört sich schon viel schlimmer an und trifft auch den Kern der Sache viel genauer. Liest sich in den Geschichtsbüchern zu den bekannten Imperien nur nicht so imposant. Das sich jede noch so gewalttätige Herrscherschicht ein Regelwerk, eine Gesetzgebung, eine staatliche Struktur gibt, aber nur um selbst dagegen zu verstoßen und um sich mit den Strafandrohungen gegen ihre Untertanen und Sklaven zu schützen, das ist bekannt. Das hat aber mit dem Entwickeln einer Kultur und einer Hochkultur schon gar nichts zu tun. Mit dieser Siegergeschichtsschreibung haben alle Imperien versucht ihre mörderischen Feldzüge, möglich radikal geführt, mit den jeweils technischen Gegebenheiten zu ihrer Zeit, ihr Tun zu überhöhen.
Was meinst du wohl wie kulturell einmalig der Nationalsozialismus sich seine Geschichte geschrieben hätte, wenn er gesiegt, sich stabilisiert und von ausreichender Dauer hätte herrschen können, was meinst du wohl?
bis denne
eisenherz
|